2:0-Sieg über Erfurt Fortuna Köln korrigiert vorsichtig die Saisonziele

Von Christian Krämer

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Köln -

Fortuna Kölns überragende Drittliga-Saison nimmt weiter Konturen an. Dank der Schützenhilfe aus Meppen beträgt der Vorsprung auf den Tabellenvierten Wehen Wiesbaden inzwischen vier Punkte. Die Fortuna hat sich in der Aufstiegsregion wohnlich eingerichtet. "Das ist eine extrem reizvolle Geschichte", sagt Trainer Uwe Koschinat, der nach 27 Zählern aus zwölf Spielen nun vom ursprünglichen Saisonziel Klassenerhalt abrückte - eine andere Wahl blieb ihm auch nicht. "Da würde ich mich ja ein Stück weit lächerlich vor den Spielern machen, wenn ich das immer weiter so formuliere", so der Coach. "Wir wollen so lange wie möglich oben in der Spitzengruppe mit dabei sein." Konkrete Zielsetzungen die das Wort "Aufstieg" beinhalten sind natürlich weiter nicht zu erwarten.

Am Freitagabend wurde als kleines Zubrot zum Sieg auch der Erfurt-Fluch gebrochen: Denn bis dahin hatte der Südstadt-Klub noch kein Heimspiel gegen den FC Rot-Weiß gewonnen. Doch Daniel Keita-Ruels traumhafter Seitfallzieher (74.) und Hamdi Dahmanis erfolgreicher Elfmeter-Nachschuss (87.) machten die Premiere perfekt. "Der Türöffner war sicher die Gelb-Rote Karte für den Gegner", sagte Koschinat über den dämlichen Platzverweis von Erfurts erst kurz zuvor eingewechselten Christopher Bieber in der 66. Minute. "Ganz oft ist es ja so, dass Teams danach verkrampfen und es kein Vorteil ist. Heute haben wir gesehen, dass es schon ein Vorteil sein kann."

Fortuna Köln setzt sich neue Ziele

Fortunas neue Zielsetzung hat sich allerdings noch nicht vollständig in der Kölner Südstadt herumgesprochen. "Mit 27 Punkten steigst du immer noch ab. Wir haben noch nichts erreicht", sagte Routinier Michael Kessel. "Die Lage ist gerade entspannt, aber wir versuchen natürlich trotzdem, die 45 Punkte so schnell wie möglich zu erreichen. Aber da haben wir noch einen weiten Weg vor uns."

Die nächste Etappe auf diesem Weg ist am Samstag die Hänsch-Arena in Meppen. "Es ist mit Sicherheit kein Nachteil, dass wir jetzt einen Tag mehr zum Ausruhen haben. Die Mannschaft hat die Gabe, sich vollständig zu verausgaben, alles aus sich rauszuquetschen", sagte Koschinat. "Die Jungs sind schon wieder ganz schön verbeult. Aber da ist wohl nichts dabei, was sich nicht beheben lässt." Auf Meppens Schützenhilfe gegen Verfolger Wehen Wiesbaden hätte Koschinat übrigens gerne verzichtet: "Gegner, die einen Lauf haben, sind natürlich schwerer zu bespielen, darum habe ich mich nicht unbedingt über Meppens Sieg gefreut. Dazu ist es noch viel zu früh, um auf andere Teams zu schauen. Wir müssen weiter Punkte sammeln."

– Quelle: https://www.ksta.de/28598482 ©2017