290 TORLOSE MINUTEN
Fortuna Köln: Vier Pleiten in Folge

Rund um das Südstadion war es am Sonntag ruhig. Trainer Uwe Koschinat (42) hatte seinen Fortunen nach der bitteren 0:1-Heimpleite gegen den MSV Duisburg zwei freie Tage geschenkt, „um die Köpfe wieder freizubekommen“. Denn nach den ersten sieben Drittligaspielen ist bei der Fortuna richtig Dampf unterm Kessel: Vier Pleiten in Folge, seit 290 Minuten ohne ein eigenes Tor und schon vier Punkte Rückstand auf den ersten rettenden Platz 17 – die Euphorie nach dem Relegationswunder von München ist verpufft.
„Erstmals mache ich mir wirklich große Gedanken“, sagt ausgerechnet Daueroptimist Klaus Ulonska. „Die Jungs haben toll gespielt, aber wieder verloren. Selbstmitleid ist aber völlig fehl am Platz. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht weiter an Boden verlieren, sondern müssen dringend Punkte holen.“

Die waren schon gegen Duisburg möglich, jedoch wurde die Chance leichtfertig vergeben. 60 Minuten spielte Fortuna in Überzahl, bekam einen Elfmeter zugesprochen, den Michael Kessel aber über das Tor ballerte. In der Abwehr stellte sich Sascha Marquet im eigenen Strafraum naiv an - Zlatko Janjic verwandelte den Strafstoß zum Sieg.
„Wir haben uns dämlich angestellt“, ärgerte sich Koschinat. „Sinnbildlich war der Elfmeter. Das war ein riesiger Matchball für uns.“ Kessel, eigentlich ein sicherer Schütze, versagten diesmal die Nerven: „Ich habe mich brutal sicher gefühlt, hatte aber im Anlauf eine andere Idee“, sagte der Pechvogel frustriert.

Trotzdem ist der Coach weiter von der Klasse seiner Mannschaft überzeugt. Koschinat: „Wir hatten von den Abstiegskandidaten mit das schwierigste Auftaktprogramm. Aber es ist auch klar, dass wir im September eine Serie starten und zweistellig punkten müssen.“

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