Kochend heißes Spiel im Kühlschrank Südstadion
Die Fortuna ist beim 1:1 zu Hause gegen das Spitzenteam aus Osnabrück die bessere Elf



Bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt hat die Fortuna den 2.211 Zuschauern am Samstag im Südstadion beim 1:1 gegen den VfL Osnabrück eine prickelnde, spannende Partie geboten. Die Kölner packten ihre Chance wie von Trainer Uwe Koschinat angekündigt beim Schopfe und waren unterm Strich gegen den neuen Tabellenführer der 3. Liga das bessere Team. Auch durch den zwischenzeitlichen Rückstand ließen sich die beherzt und leidenschaftlich auftretenden Südstädter nicht beirren.

Schon nach 17 Sekunden hatte Hamdi Dahmani die Führung auf dem Fuß, er scheiterte aber an Keeper Gersbeck. Die Fortuna, bei der Kusi Kwame für den gesperrten Christopher Theisen auflief, presste früh und aggressiv und kam somit zu weiteren Abschlüssen. Kristoffer Andersen traf den Ball volley nicht richtig (12.) und erneut Dahmani köpfte nach einem Einwurf aus fünf Metern mit zu wenig Druck in Richtung gegnerisches Tor (14.). Aus heiterem Himmel dann aber die Führung für die Gäste. Kwame ließ einen Ball im eigenen Strafraum fälschlicherweise aufspringen, das Duell gegen den deutlich größeren Heider ging verloren und im Anschluss traf Bone Uaferro bei seinem Klärungsversuch den Osnabrücker Savran mit dem hohen Bein am Kopf. Schulz verwandelte den fälligen Elfmeter sicher unten links zum 0:1 (37.). Beinahe wäre es zur Pause sogar zu einem 0:2-Rückstand gekommen, aber Savran knallte den Ball zum Glück für die Kölner aus 20 Metern nur an den rechten Pfosten.

Uwe Koschinat brachte nun für den guten Lars Bender Selcuk Alibaz in die Partie, um mehr Gefahr bei Standards erzeugen zu können. Und dies zeitigte Wirkung. Einen von Alibaz scharf vor das gegnerische Gehäuse getretenen Freistoß köpfte Markus Pazurek aus fünf Metern knapp über die Latte (51.). Vier Minuten später konnte Gersbeck einen strammen Schuss von Alibaz aus 20 Metern gerade noch über die Latte lenken. Nach einem Ballgewinn im Aufbau der Osnabrücker durch Andersen bediente Cauly Oliveira Souza Dahmani und dieser erzielte mit einem Schuss in die lange, rechte Ecke das 1:1 und seinen bereits achten Saisontreffer. Acht Minuten vor dem Ende hätte die auf Sieg spielende Fortuna noch einen Elfmeter nach einem Foul am eingewechselten Kai Bösing bekommen können.
Stimmen zum Spiel, Kristoffer Andersen (Fortuna)
„Wir waren direkt im Spiel. Man hat gesehen, dass wir wollten. Dass wir nach dem 0:1 zurückgekommen sind, ist stark. Aber, wenn man das Spiel über 90 Minuten sieht, ist ein Punkt leider zu wenig. Wir haben alles gegeben, gut gespielt und viele Chancen kreiert, leider aber nur ein Tor gemacht. Heute war das ein geiles Spiel von der ganzen Mannschaft. Wir dürfen jetzt nur nicht durchdrehen, weil wir ein gutes Spiel gemacht haben.“
Selcuk Alibaz (Fortuna)
„Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Ein dummes Gegentor bekommen, der Elfmeter musste eigentlich nicht sein. Wir waren die bessere Mannschaft, aber nach dem 0:1 mussten wir die ganze Zeit hinterher laufen. Hätten wir das Tor nicht bekommen in der ersten Halbzeit wäre mehr drin gewesen.“
Hamdi Dahmani (Fortuna)
„So wie wir aufgetreten sind, auch nach dem Rückstand, was ja bekanntlich nicht unsere Stärke ist, hätte ich schon gerne gewonnen. Im Endeffekt sind wir schon mit dem Punkt zufrieden. Wir waren direkt griffig, nur in der Phase vor der Halbzeit haben wir ein bisschen nachgelassen. Das Gegentor kam sehr ungelegen. Aber wir haben uns geschüttelt und danach energisch und positiv agiert. Mein Ziel, mehr Tore zu schießen als letzte Saison, habe ich schon erreicht. Ich versuche mir die Tore mit harter Arbeit zu erarbeiten und setze mich nicht mit einer Marke unter Druck. Das klappt bisher ganz gut.“
Joe Enochs (Trainer Osnabrück)
„Es war das erwartet schwere Spiel. Die ersten zehn Minuten haben wir verschlafen. Wir wussten, das Köln gerade bei Standards sehr gefährlich werden kann, da haben wir in der ersten Hälfte sehr gut aufgepasst. In der zweiten Halbzeit haben wir keine spielerischen Mittel mehr gefunden, um uns von dem Druck der Fortuna zu lösen. Wir haben uns hinten rein drängen lassen. Folgerichtig fiel auch das Gegentor, am Ende sind wir sehr zufrieden mit dem Punkt.“
Uwe Koschinat (Trainer Fortuna)
„Wir haben heute ein sehr kurzweiliges und gutes Drittliga-Spiel gesehen. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir haben in der Anfangsphase sehr mutig verteidigt, viele Zweikämpfe gewonnen, aber wir hatten auch eine sehr gute Strategie bei eigenem Ballbesitz. In der ersten Halbzeit hatten wir eine verheerende Quote bei den Standardsituationen. Ansonsten haben wir sehr viel richtig gemacht. Der Elfmeter war aus meiner Sicht gerechtfertigt. Unmittelbar vor der Pause hätten wir bei dem Pfostenschuss den Genickschlag bekommen können. Wir haben in der zweiten Halbzeit noch mehr investiert. Cedrid Mimbala stand wie ein Turm in der Abwehr, er hat jeden Zweikampf geführt, als wäre es sein letzter. Im Nachgang muss ich sagen, das 1:1 ist ein bisschen schade, weil wir viel dafür getan haben. Auf der anderen Seite können wir stolz sein, wir haben einem Topgegner alles abverlangt.“

Quelle : rheinfussball.de