Schwer auszurechnende Kickers
Fortuna wieder mit Engelman und Pazurek gegen Stuttgart

Beide sind die Nummer zwei in ihrer Stadt. Aber die sportlichen Aussichten könnten unterschiedlicher kaum sein. Während die Fortuna im übermächtigen Schatten des FC langsam wieder als zartes Pflänzchen aufblüht, haben die Kickers in Stuttgart eine historische Chance. Der VfB ist auf direktem Wege in die 2. Liga. Und die Jungs aus dem Degerloch liebäugeln nach wie vor mit dem Aufstieg ins das Fußball-Unterhaus. Man muss kein Phantast sein, um sich vorzustellen, dass die Roten nächste Saison in einem Meisterschaftsspiel auf die Blauen treffen. Wenngleich die Elf von Horst Steffen, die am Samstag (14 Uhr) im Kölner Südstadion zu Gast ist, zuletzt nach dem 1:1 in Chemnitz und dem 0:2 zu Hause gegen Bielefeld leicht aus dem Tritt gekommen ist.
Nicht zuletzt deshalb spricht Fortuna-Trainer Uwe Koschinat aber im Vorfeld von „einer sehr interessanten Paarung.“ Nach neun Spielen in Folge daheim ohne Niederlage gehen die Südstädter mit „gesundem Selbstvertrauen“ in das Heimspiel. „Die Kickers werden bei uns voll auf Sieg spielen. Nach dem kleinen Dämpfer zuletzt werden Sie den Anschluss nach oben nicht verlieren wollen“, erklärt Koschinat. Die Kickers sind ein schwer auszurechnender Gegner verteilen sich die 39 erzielten Tore doch bislang auf 14 verschiedene Torschützen. In Abwehr und Mittelfeld hingegen setzen die Gäste auf Kontinuität. „Ohne das eigene Spiel zu sehr zu verfremden“, so Koschinat, wird sich die Fortuna etwas ausdenken müssen, wie sie dem für die Liga ungewöhnlichen Spielansatz beikommen kann. Die Kickers treten im 4-3-3-System an, wobei die drei Angreifer sehr eng zusammen stehen, alle mit starkem Zug zum Tor. Aber auch im Mittelfeld steckt herausragende Qualität. Kapitän Vincenzo Marchese ist ein Spielertyp wie Andrea Pirlo und Besar Halimi ein genialer Ballverteiler.

Verdaut hat Uwe Koschinat mittlerweile die Niederlage in Duisburg, wo sich seine Mannschaft „defensiv teilweise zu naiv angestellt“ hatte. Das es gegen einen Gegner, „bei dem alle fünfstellig verdienen“, an Durchschlagskraft fehlte, grämte Koschinat nicht. Vielmehr hob er den Umstand, dass sein Team bis zur 80. Minute die Chance auf einen Punkt hatte und lange auf Augenhöhe agierte, als positiv hervor.

Unabhängig von der Niederlage beim MSV wird Koschinat gegen die Kickers zwei Änderungen vornehmen. Florian Hörnig ist gesperrt aufgrund der fünften gelben Karte, für ihn kehrt Markus Pazurek nach abgelaufener Sperre ins defensive Mittelfeld zurück. In die Viererkette rückt wieder Dennis Engelman für Kusi Kwame, den muskuläre Probleme plagen. „Engelman in Duisburg draußen zu lassen, war schon eine schwierige Entscheidung aufgrund seiner guten Leistungen zuletzt. Ich wollte aber das Muskelpaket Kwame gegen den Duisburger Grote bringen.“

Auch Cauly Oliveira Souza ist wieder fit und eine Alternative für die offensive Außenbahn. Differenziert aber durchaus zufrieden, bewertete Koschinat die 90 Minuten von Bone Uaferro bei den Zebras nach langer Verletzungspause. „Sensationell, wenn man bedenkt, dass er vorher insgesamt nur viermal trainiert hat. Gegenüber dem Uaferro aus der Hinrunde hat er natürlich noch Steigerungspotenzial. Aber dafür, dass er quasi aus dem kalten Schuh heraus gespielt hat, war die Leistung richtig gut.“

Ebenfalls wieder in den Trainingsbetrieb zurückgekehrt ist Thiemo-Jerome Kialka. „Er hat gestern wieder komplett mitttrainiert.“ Somit hat Koschinat eine weitere Alternative für den Sturm in der Hinterhand.

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