Fortuna Köln Investor Schwetje ist der Herr der Zahlen



Einige Punkte fehlen noch bis zur absoluten Gewissheit. Und der SC Fortuna Köln schleppte sich zuletzt auch eher durch die Fußball-Drittliga-Stadien - doch am Klassenerhalt des Südstadt-Klubs zweifeln angesichts von sechs Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge nur noch die düstersten Pessimisten.

DFL erteilt die Lizenz

Deshalb läuft im Hintergrund auch schon die Planung für die nächste Saison auf Hochtouren, personell und finanziell. Von der DFL flatterte kürzlich die Lizenz ins Haus. "Mit einigen technisch-organisatorischen Auflagen", erklärt Geschäftsführer und Investor Michael W. Schwetje. "Aber nichts Überraschendes oder Kostspieliges." Fortunas Herr der Zahlen ist insgesamt zufrieden mit der finanziellen Entwicklung des Klubs. "Wir sind immer noch defizitär, und das nicht unerwartet. Es war klar, dass wir in dieser Saison noch draufzahlen. Aber die Zahlen entwickeln sich positiv", so Schwetje.

Dieser Trend soll 2016/2017 fortgesetzt werden, obwohl der Gesamtetat um einen "hohen einstelligen Prozentsatz" steigen soll. Wo die Gelder letztlich herkommen, ist noch nicht in Stein gemeißelt. Neben den Sponsoring-Einnahmen spielt auch eine mögliche DFB-Pokal-Teilnahme und die Zahl der Bundesliga-Reserve-Teams in Liga drei - die keine TV-Gelder erhalten - eine Rolle. Der übriggebliebene Anteil kommt dann wieder aus Schwetjes Portemonnaie. "Allerdings soll das, wie auch in den Vorjahren, wieder etwas weniger werden", betont der Unternehmer. "Ich bin auch fest davon überzeugt, dass es klappt."

Die Zielsetzung für die kommende Saison wird sich hingegen nicht verändern - der Klassenerhalt. "Vielleicht wird es auch Rang zwölf bis 15. Aber es ist unrealistisch, dass die Saison deutlich besser verläuft, als diese. Ausreißer wie Großaspach oder in der letzten Spielzeit die Stuttgarter Kickers wird es immer geben, aber das ist nicht planbar", sagt Schwetje.

Neben dem Klassenerhalt ist die "schwarze Null" das große Ziel der Fortuna. Beim Thema Personalplanung wartet auf Schwetje und auf Trainer Uwe Koschinat im Sommer noch eine immens wichtige Aufgabe: Einen Ersatz für Julius Biada zu finden. Fortunas Topscorer wird den Verein verlassen, vermutlich in Richtung Zweite Liga. "Wir haben eine Liste von potenziellen Kandidaten, aus denen wir eine Rangfolge erstellen", erklärt Schwetje. "Die wird dann von oben nach unten abgearbeitet, natürlich immer unter dem Gesichtspunkt Finanzierbarkeit. Denn letztlich gibt es ein Budget, das vorgibt, wie viel Geld wir ausgeben dürfen." Der Geschäftsführer weiter: "Dann darf sich Uwe Koschinat entscheiden, ob ihm ein teurer Spieler X so wichtig ist, weil dann eventuell an anderer Stelle im Kader gespart werden muss."

Acht Leute fehlen

Der SC Fortuna Köln tritt am Freitagabend (19 Uhr) in der Dritten Liga beim SV Werder Bremen II an. Neben den sieben Verletzten - Boné Uaferro, Kristoffer Andersen, Michael Kessel, Florian Hörnig, Kai Bösing, Markus Pazurek und Tobias Fink - muss Trainer Uwe Koschinat auf den nach seiner fünften Gelben Karte gesperrten Andreas Glockner verzichten.