Koschinat übt den Schulterschluss

„Ich renne jetzt nicht wild umher und kaufe Spieler“ - Uaferro gegen Duisburg in der Startelf

Vor dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg am Samstag (14 Uhr) steigt Uwe Koschinat in die Bütt und liest den Kritikern mal ordentlich die Leviten. Der Trainer des Drittliga-Aufsteigers präsentiert sich kämpferisch wie eh und je. Gegen die Zebras soll im Südstadion der Bock endlich umgestoßen werden, der erste Heimsieg muss her.

„Natürlich wollen wir in jedem Spiel punkten. Klar ist, dass wir damit auch zu Hause irgendwann mal anfangen müssen. Es wäre eine Katastrophe, wenn wir zu einem so frühen Zeitpunkt der Saison den Anschluss verlieren würden“, betont Koschinat, der sich aber trotz des nur mäßigen Starts mit vier Punkten aus sechs Spielen nicht im Sommerschlussverkauf bedienen will. „Ich werde jetzt nicht wegen ein paar Scheißhausparolen wild umher rennen und Spieler kaufen und die Spieler, die der Fortuna den Aufstieg beschert haben vom Hof jagen. Ob Neuverpflichtungen möglich wären, spielt keine Rolle in diesem Zusammenhang.“ Der Trainer der Fortuna bezieht klipp und klar Stellung und übt den Schulterschluss mit seinem Team. „ Ich sage es nochmal, wir sind in der Lage die Klasse mit diesem Kader zu halten. Wir werden noch öfter an unsere Grenzen stoßen, meine Aufgabe als Trainer wird es sein, diese zu verschieben. Die Mannschaft und ich haben Wort gehalten mit dem Aufstieg. Und wir wollen jetzt versuchen, mit unseren Möglichkeiten und meiner Art des Coachings nicht abzusteigen. Dazu gehört auch eine gewisse Treue zu den Spielern.“

Koschinat geht unbeirrt seinen Weg. Auch der Umstand, dass seine Elf in drei Heimauftritten bereits drei Elfmeter gegen sich bekam, gehört für ihn zu den Widrigkeiten, mit denen man umzugehen lernen muss. „Der Strafstoß für Osnabrück war ein brutaler Witz, da prallen einfach nur zwei Körper aufeinander. In Bielefeld muss Thomas Kraus auch einen zugesprochen bekommen. Dummheit schützt den Abwehrspieler der Arminia nicht vor der Strafe. Aber gegen Mainz kann der Schiedsrichter in der letzten Minute beispielsweise noch einen Elfer gegen Oliver Laux pfeifen. Insofern sollten wir die Kirche im Dorf lassen, und vor allem einmal unser Zweikampfverhalten hinterfragen.“
Trainer setzt große Hoffnungen auf Duo Marquet/Andersen
Große Hoffnungen setzt der Fußballlehrer auf das Duo Kristoffer Andersen und Sascha Marquet. Wegen Sperren und Verletzungen kamen die beiden Mittelfeldakteure bislang noch nicht so richtig auf Touren. Es fehlt der Rhythmus, die Spielpraxis. „Es wäre für uns ein wichtiger Faktor, wenn wir über die beiden Dominanz im Zentrum ausüben könnten. Die Qualität dazu haben sie, das wäre ein Schlüssel zum Erfolg“, unterstreicht Koschinat, der gegen Duisburg wieder mit Innenverteidiger Bone Uaferro in der Startelf plant. Sehr zufrieden war der Trainer trotz der Niederlage gegen Osnabrück mit dem Debüt von Cauly Oliveira Souza. Der gebürtige Brasilianer aus der Jugend des 1. FC Köln legte nach seiner Einwechslung einen unbekümmerten, forschen Auftritt hin. „Er ist ein großes Talent. Ich habe bei ihm immer den Fehler gesucht, warum er beim FC nicht in die U 21 übernommen wurde. Er muss sich jetzt seine spielerische Leichtigkeit bewahren und auf dem Teppich bleiben. Er ist aber sicher keiner, der für uns Spiele entscheidet, dafür sind andere zuständig.“

Da die Gäste ihr Kontingent von 2.500 Karten schon fast komplett an den Fan gebracht haben und die Kapazität des Südstadions derzeit wegen Baumaßnahmen in der Kurve auf 6.800 Zuschauer beschränkt ist, ist mit einem sehr gut gefüllten Haus zu rechnen. „Der MSV hat eine noch höhere individuelle Qualität als Osnabrück. Aber das sind die Spiele, für die wir gearbeitet haben. Vor dieser Top-Atmosphäre und dem Gegner dürfen wir nicht in Ehrfurcht erstarren“, sagt Koschinat mit Nachdruck.

Autor: Stefan Kleefisch/rheinfussball.de