Königs lässt es ordentlich krachen
Die Fortuna ballert sich mit dem 3:1 gegen Mainz II sehenswert aus dem Tabellenkeller



Mit Siebenmeilenstiefeln klettert die Fortuna aus dem Tabellenkeller der 3. Liga. Nach dem Erfolg in Erfurt legten die Kölner am Samstag gegen den Tabellenvierten Mainz 05 II eindrucksvoll nach. Vor 1.164 Zuschauern gewann die Elf von Trainer Uwe Koschinat mit 3:1 im Südstadion und verbesserte sich im Tableau um gleich fünf Plätze auf Rang 14. Erst zwei Minuten vor dem Ende kamen die Landeshauptstädter zum Ehrentreffer durch Fabian Kalig, der nach einer Ecke im Nachschuss Andre Poggenborg aus kurzer Entfernung überwinden konnte.
„Pogge“, der nach einem Gegentreffer vor Wut auch schon mal komplett aus der Haut fahren kann, nahm es diesmal aber direkt nach dem Schlusspfiff gelassen hin. „Der Sieg war wichtig für die Moral. Da kann ich das Gegentor verschmerzen. Heute haben wir körperlich dagegen gehalten, und das Ganze auch garniert mit spielerischen Elementen. Auf den letzten drei Wochen können wir aufbauen. Die Mannschaft ist nicht so schlecht, wie es die Punktausbeute zuvor suggerierte. Aber wir müssen weiter dran bleiben. Am Ende kackt die Ente“, unterstrich der 32-Jährige, der nach knapp zweimonatiger Verletzungspause bei seinem Comeback einen überraschend geruhsamen Nachmittag erlebte. Die Fortuna, die kurzfristig auf Michael Kessel aufgrund eines grippalen Infektes verzichten musste, war den Gästen aus Rheinland-Pfalz von Beginn an in punkto Aggressivität und Zweikampfhärte überlegen.

Und wie schon in Erfurt gelangen den Südstädtern obendrein auch noch blitzsaubere, sehenswerte Tore. Nach Vorarbeit von Hamdi Dahmani nahm Marco Königs den Ball sechs Minuten vor der Pause im gegnerischen Strafraum mit der Brust an und jagte ihn per Seitfallzieher trocken in die rechte Torecke zum 1:0. „Das war das schönste Tor in meiner bisherigen Laufbahn. Nach dem dreckigen Sieg in Aachen haben wir es in Erfurt schon super gemacht und heute haben wir nochmal eine Schippe drauf gelegt. An unserem Sieg war heute nicht zu rütteln. Es ist natürlich auch wichtig, dass wir die Abstiegsplätze nun wieder verlassen haben“, freute sich der Torjäger über seinen fünften Saisontreffer.

Nur zwei Minuten nach dem Wechsel war Koschinat dann zur Herausnahme von Julius Biada gezwungen. Der Angreifer fühlte sich bereits nach den ersten 45 Minuten nicht wohl und übergab sich auf dem Platz. Für ihn kam Johannes Rahn in die Partie. Dies tat der souveränen Spielweise der Hausherren aber keinen Abbruch. Nach 52 Minuten erwischte die Fortuna den Gegner in einer Umschaltaktion auf dem falschen Fuß. Dahmani brach über links durch, ließ einen Verteidiger aussteigen und erzielte mit dem linken Fuß in die kurze Ecke das 2:0. Endgültig entschieden war die Begegnung nach einem Fernschuss-Hammer von Lars Bender, der die Kugel aus 20 Metern zum 3:0 ins obere Eck donnerte (65.). Und drei Minuten danach dezimierte die Elf von Sandro Schwarz sich auch noch selber, als Benedikt Saller zu Recht die Gelb-Rote-Karte für wiederholtes Foulspiel sah. „Der Sieg der Fortuna war hochverdient. Sie waren in der ersten Hälfte klar spielbestimmend. Nach dem 2:0 war das Spiel gelaufen. Aus unserer Sicht war das ein gebrauchter Tag. Wir hatten eine schlechte Tagesform gegen einen sehr guten Gegner“, räumte der Gäste-Trainer ein.

Mit nunmehr 15 Punkten aus 14 Spielen hat die Fortuna das vom Trainer selbst gesteckte Ziel für den Klassenerhalt, immer mehr Zähler als Partien auf dem Konto zu haben, mal wieder vorläufig erreicht. „Es ist wichtig, auch für die Mannschaft immer ein Bild vor Augen zu haben, ein strategisches Ziel. Da kannst du ein Stück weit befreiter aufspielen. Das sollte uns aber jetzt nicht in irgendeiner Form dazu bringen loszulassen, damit wieder so eine Katastrophen-Phase vier, fünf Wochen lang folgt. Das wäre total falsch“, mahnte Koschinat.

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