„Pogge“ kehrt ins Tor zurück
Nach knapp zwei Monaten Pause gibt der 32-Jährige gegen Mainz sein Comeback

Am 28. August verletzte sich Andre Poggenborg kurz vor Ende der Partie zu Hause gegen den 1. FC Magdeburg schwer. Fast zwei Monate nach seinem Muskelbündelriss in der Wade kehrt der 32-Jährige am Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 II in den Kasten der Fortuna zurück. Stellvertreter Tim Boss, der zuletzt im Pokal in Aachen und in Erfurt zweimal zu Null spielte, kehrt ins zweite Glied zurück.

„Er musste unverschuldet raus. Es gibt für mich keinen Grund an der Hierarchie zu rütteln. Pogge hat eine wahnsinnige Erfahrung. Er lebt seinen Beruf. Er hat eine geringe Fehlerquote, ist stark auf der Linie und im Eins gegen Eins. Er kann auch mal mit seiner Körpersprache und verbal auf dem Platz ein Zeichen setzen. Das Gesamtpaket spricht für ihn“, erklärt Uwe Koschinat seine Personalentscheidung, die er aber keineswegs als Misstrauensvotum gegenüber dem jungen Herausforderer Tim Boss verstanden wissen will. „Tim wurde bei seinen ersten Einsätzen oftmals sträflich allein gelassen, aber er hat zuletzt endlich zeigen können, dass er auch ein sehr guter Torwart ist. Trotz seines noch jungen Alters strahlte er viel Ruhe aus.“

Neben der Rochade auf der Torwart-Position hat Koschinat normalerweise keine Veranlassung weitere Wechsel vorzunehmen gegenüber dem 2:0 in Erfurt. Dennoch betont der Kölner Fußballlehrer, dass nicht nur die Form der einzelnen Akteure, sondern auch die Qualität des jeweiligen Gegners ausschlaggebend für seine Überlegungen sein könnte. Jüngstes Beispiel war Lars Bender, der in Erfurt trotz überzeugender Vorstellungen auf die Bank musste, weil der Trainer dort mit Hamdi Dahmani und Michael Kessel mehr auf die spielerische Linie setzen wollte. Während Kusi Kwame als Linksverteidiger nach dem Ausfall von Tobias Fink gesetzt ist, kämpfen rechts der wieder genesene Dennis Engelman und Ozan Yilmaz um den Platz. Diese Woche hatte Yilmaz leichte Probleme mit dem Sprunggelenk, die einem Einsatz aber nicht im Wege stehen dürften.

Während der Pokal-Erfolg in Aachen aus Sicht des Trainers „nicht viel mit Fußball zu tun hatte“, lieferte sein Team beim ersten Auswärtssieg der Saison in Erfurt „ein richtig gutes Spiel ab“. Wenngleich der Verlauf den Kölnern auch ordentlich in die Karten spielte. „Die Rote Karte gibt noch lange nicht jeder Schiedsrichter gegen ein Heimteam.“ Aber mit der Führung und der Überzahl im Rücken übte die Fortuna „fußballerische Dominanz“ aus. Nicht nur aufgrund der überraschenden Erfolge der Konkurrenz sind die Südstädter aber nun auch zu Hause gegen Mainz gefordert. „Unser Minimalziel muss es sein, bis zur Winterpause die Abstiegsränge zu verlassen. Wir haben bis Weihnachten noch vier Heimspiele, davon sollten wir zwei gewinnen. In der Tabelle ist nun wieder Phantasie drin. Mit einem Erfolg können wir auch andere wieder einholen“, unterstreicht Koschinat, für den der kommende Gegner kein typisches Reserveteam eines Bundesligisten ist. „Ein Großteil spielt schon länger zusammen. Die meisten sind im zweiten, dritten Seniorenjahr und haben dort schon 70, 80 Spiele auf dem Buckel. Sie sind sehr erfahren und treten sehr unaufgeregt auf. Für mich ist deren Tabellenplatz keine Überraschung. Sie waren schon in der Rückrunde stark, nachdem Sandro Schwarz übernommen hatte.“ Erst seit ein paar Wochen sind die Gäste ein wenig aus dem Tritt geraten. Durch Abstellungen nach oben und unten wurde das gewachsene Gefüge leicht auseinander dividiert. Philipp Klement spielte zweimal im Oberhaus. Mit Suat Serdar und vor allem Maximilian Beister kamen zuletzt auch Spieler aus dem Profikader verstärkt zum Einsatz. Deshalb hofft Koschinat in diesem Falle sogar am Samstag auf Unterstützung für die jungen 05er aus dem Kader von Chefcoach Martin Schmidt.

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