Dritte Liga: Die Problemzonen der Fortuna



Obwohl die Fußball-Drittliga-Saison inzwischen ihr fortgeschrittenes Stadium erreicht hat, befindet sich Uwe Koschinat noch auf der Suche. Unter anderem ist es dem Trainer des SC Fortuna Köln nach wie vor nicht gelungen, die ideale Besetzung für das Angriffszentrum zu finden. Das liegt daran, dass sein Kader nicht mit allzu vielen Spielern für diese Position ausgestattet ist und die wenigen Kandidaten nicht gerade mit einer Trefferquote auffällig geworden sind, die im gegnerischen Strafraum Angst und Schrecken verursacht. Lediglich mit einem Tor haben sich die harmlosen Mittelstürmer aus der Südstadt bislang in den Statistiken verewigt - und das resultierte aus einem Elfmeter. Immerhin verwandelte Marc Brasnic in der Begegnung bei Jahn Regensburg am 17. September recht souverän zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung.

Pazurek kehrt ins Team zurück

Die Arbeit an den Problemzonen seines Aufgebots kann der Coach vor der Partie am Samstag gegen den Tabellenletzten Preußen Münster (14 Uhr, Südstadion) zumindest wieder etwas entspannter angehen, denn dank des 1:0 bei den Sportfreunden Lotte hat sich das Team nach zuvor drei sieglosen Partien wieder Luft verschafft. "Das war mit Sicherheit sehr erleichternd", gesteht Koschinat. "Wir haben Lotte in einer für uns extrem günstigen Situation erwischt. Sie hatten das Pokalspiel gegen Bayer 04 Leverkusen noch in den Knochen und drei Verletzte nicht dabei. Aber am Ende fragt niemand mehr danach, wie wir an unsere Punkte gekommen sind."
Durchaus komfortable 20 Zähler haben die Kölner in 13 Duellen gesammelt, im Falle eines Erfolges gegen Münster würden sie sich fast schon vorentscheidend von der Abstiegszone distanzieren. "Wir werden Geduld brauchen und müssen zunächst einmal alles daran setzen, kein Gegentor zu bekommen", meint Koschinat. "Wenn wir nämlich zurückliegen, stellen wir uns meistens nicht sonderlich geschickt an."

Und das resultiert aus einer weiteren Unwucht: Es mangelt nicht nur an einem abgeklärten Stürmer, sondern auch an einem Mittelfeldspieler, der eine gewinnbringende Balance zwischen Defensive und Offensive zu gewährleisten vermag. Der von Koschinat im Sommer gehegte Plan, diese neuralgische Stelle mit der technisch starken Achse Kristoffer Andersen/Maik Kegel zu besetzen, hat sich längst als frommer Wunsch erwiesen. Kegel (26) steht nach einem Kreuzbandriss inklusive Meniskusschaden wohl bis zum Saisonende nicht mehr zur Verfügung, und der ohnehin verletzungsanfällige Andersen (30) arbeitet nach hartnäckigen muskulären Problemen in der Wade erst seit einigen Tagen an seinem Comeback. Als durchaus vielversprechende Alternative hat sich in der vergangenen Woche zwar Christopher Theisen empfohlen, doch bei seinem Saisondebüt in Lotte handelte er sich kurz vor Schluss eine Gelb-Rote Karte ein und steht am Samstag nicht zur Verfügung.
Dafür kehrt Markus Pazurek nach abgesessener Gelbsperre ins Team zurück, doch er ist deutlich defensiver orientiert als Theisen. Nach auskurierter Grippe wieder ins Training eingestiegen ist Serhat Koruk. Der 20-Jährige wäre eine Option für das Angriffszentrum. Mit wem Koschinat diese Position besetzen wird, wollte er aber noch nicht verraten. Nur eines ist klar: Ein Mann mit allzu vielen Saisontoren wird es nicht sein.

– Quelle: https://www.ksta.de/25032168 ©2016