Fortuna Köln mit Personalsorgen Uwe Koschinats großes Abwehr-Puzzle

Von Christian Krämer

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Köln - Er steht auf der Roten Liste für bedrohte Positionen: Cédric Mimbala, Fortuna Kölns letzter verbliebener gesunder Innenverteidiger. Boné Uaferro erholt sich von einem Kreuzbandriss. Bei Moritz Fritz muss der Mittelfuß-Knochen wieder zusammenwachsen. Und bei Bernard Kyere ist eine Faser in den Adduktoren gerissen. Als Resultat steht den Kölnern bis Jahresende nur ein fitter Manndecker zur Verfügung – Improvisation ist gefragt, zum ersten Mal am Samstag beim FC Hansa Rostock (14 Uhr). „Es bedeutet noch mehr Verantwortung für mich“, sagt Mimbala. „Ich bekomme wieder einen Partner, wir müssen noch besser kommunizieren.“

Mimbala im August für zwei Wochen suspendiert

Der 31-Jährige spielt bislang eine ordentlich Saison. Unüberwindbarkeit im direkten Duell gepaart mit einigen unerklärlichen individuellen Aussetzer. „Ein harter, aber fairer Innenverteidiger“, sagt Coach Uwe Koschinat. Aber noch wichtiger: „Er trainiert auf einem guten Niveau.“

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Das war in den vergangenen Monaten nicht immer der Fall. Mitte August hatte Koschinat Mimbala für zwei Wochen aus dem Spiel- und Trainingsbetrieb gestrichen. Die Suspendierung begründete der Coach damit, dass Mimbala „seine persönlichen Themen ordnen“ müsse. Er habe sich nicht auf seinen Beruf konzentrieren können. Offenbar konnte der gebürtige Bonner diese nicht näher benannten „Themen“ erfolgreich ordnen. „Ich habe mich mit dem Trainer ausgesprochen“, erklärt Mimbala. „So etwas passiert im Fußball. Das Thema ist jetzt komplett abgehakt.“

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So kann sich der 31-Jährige voll auf Rostock konzentrieren. Dass er sich nach Möglichkeit nicht verletzten sollte, hat Mimbala im Hinterkopf: „Ich passe noch mehr auf als sonst, dass mir nichts passiert. Ganz ohne Innenverteidiger wäre bitter fürs Team.“ In Watte packen wird Koschinat seinen Profi natürlich nicht. „Er ist ein Krieger auf dem Platz“, sagt der Trainer. „Da kann ich es nicht dulden, dass er vorsichtig in die Zweikämpfe geht.“
Bender oder Theisen neben Mimbala?

Koschinat hat zwei Optionen, die verwaiste Position neben Mimbala zu besetzen: Christopher Theisen und Lars Bender – jeweils Mittelfeldspieler. Ersterer kam beim 1:2 gegen Magdeburg in der Schlussphase für den verletzten Kyere ins Spiel und sorgte mit einigen hanebüchenen Aktionen für hohen Blutdruck bei den Fortuna-Fans. Beim Testspiel-Sieg gegen Düsseldorf vor zwei Wochen spielte Theisen den Part deutlich souveräner. Dennoch spricht einiges für die Variante Bender.

Der 29-Jährige hatte in der Vergangenheit bei Personalnot bereits seine Flexibilität unter Beweis gestellt und einen ordentlichen Innenverteidiger gegeben. „Und er hat ein wahnsinniges Standing innerhalb der Mannschaft“, sagt Koschinat.

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Fortunas zweite Problem-Position ist der linke Flügel. Manuel Farrona Pulido ist nach seinem Muskelfaserriss zwar wieder im Training, arbeitet laut Koschinat aber „mit angezogener Handbremse“. Okan Kurt konnte gegen Magdeburg keine Akzente setzen – so könnte die Stunde von Routinier Michael Kessel geschlagen haben.

– Quelle: https://www.ksta.de/28944224 ©2017