FUSSBALL FVM-POKAL
Spiel des Jahres im Salus Park



Nachdem die Fußballer des FC Hürth in der ersten Runde des Verbandspokals den Vorjahresfinalisten Bonner SC raus gekickt haben, wartet am Sonntag (15 Uhr) im Achtelfinale ein echtes Traumlos auf den Mittelrheinligisten. Mit Drittligist Fortuna Köln gastiert die klassenhöchste Mannschaft im Wettbewerb und dementsprechend der Top-Favorit auf Pokalsieg und Einzug in den DFB-Pokal im Hürther Salus Park.

„Wir haben uns beraten und entschieden, dass wir antreten werden“, scherzt FCH-Trainer Oliver Heitmann auf die Frage nach den Chancen seiner Mannschaft. „Wenn man die Leistungen von Hennef oder Wegberg-Beeck in der Regionalliga sieht, muss man festhalten, dass es ein Riesen-Schritt zwischen Mittelrheinliga und Profi-Fußball ist. Eine kleine Chance aufs Weiterkommen besteht aber trotzdem“, erklärt Heitmann, der hofft, dass seine Mannschaft dem Favoriten, auf dem für die Südstädter ungewohnten Kunstrasenplatz, Paroli bieten kann.

Nach zuletzt fünf Pflichtspielsiegen in Folge befinden sich die Hürther deutlich im Aufwind und wollen ihre offensive Marschroute auch am Sonntag um 15 Uhr nicht aufgeben. „Wir werden für dieses eine Spiel sicherlich nicht alles umwerfen, sondern wollen das zeigen, was uns stark macht“, betont der Übungsleiter. Personell können die Gastgeber nahezu aus dem Vollen schöpfen, sodass jeder Akteur im Training ausreichend Chancen besaß, auf sich aufmerksam zu machen und sich für einen Platz in der Startelf zu empfehlen.

Einer, der weiß, wie es ist, gegen Fortuna Köln zu spielen, ist Patrick Friesdorf. In der vergangenen Saison traf der Stürmer mit seinem damaligen Verein, der SpVg Frechen 20, in einem Testspiel auf die Südstädter und hatte mit einer Vorlage maßgeblichen Anteil daran, dass die Frechener eine Viertelstunde vor dem Ende mit 2:0 führten, ehe die Fortunen das Spiel noch in einen 3:2-Sieg umwandelten. „Natürlich haben wir eine Chance. Wenn wir den unbedingten Willen an den Tag legen und als Team an unsere Grenzen und darüber hinaus gehen, dann können wir weiterkommen“, so Friesdorf.

Selbstbewusste Kölner

Allerdings tritt auch die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat die kurze Reise nach Hürth mit einem breiten Kreuz an. Wettbewerbsübergreifend blieben die Fortunen zuletzt fünf Mal in Folge unbesiegt und gewannen vier dieser Partien. „Die aktuelle Situation beider Teams ist sicher vergleichbar. Hürth ist sehr gut organisiert und verfügt in der Offensive über viel individuelle Qualität. Wenn man es zulässt, ist eine solche Elf immer in der Lage, über sich hinauszuwachsen. Wenn wir aber unser Spiel auf den Platz bringen, gibt es genug Argumente dafür, dass wir weiterkommen“, sagt Koschinat, der auf Kristoffer Andersen verzichten muss. Der Antreiber und Ideengeber im Fortuna-Mittelfeld hatte sich beim Heimsieg gegen Werder Bremen II eine Fleischwunde zugezogen. Für ihn könnte Markus Pazurek auflaufen, der in der Liga zuletzt gelbgesperrt fehlte.

Während sich beide Teams akribisch auf das Duell vorbereiteten, ist das Interesse an der Partie im Vorfeld immens. Nahezu alle Tickets wurden schon im Vorverkauf abgesetzt, sodass die die Hürther auf ein ausverkauftes Stadion hoffen. „Wir wollen uns vor voller Hütte entsprechend gut präsentieren. Vielleicht gelingt es uns, ein paar neue Fans zu gewinnen“, hofft Hürths Coach Heitmann, auch langfristigen Nutzen aus dem Traumlos ziehen zu können.

ksta.de