„Das zweitgrößte Spiel der Hennefer Vereinsgeschichte“

24.03.2016 HENNEF. Der FC Hennef 05 empfängt am Samstag im Halbfinale des FVM-Pokals den Drittligisten SC Fortuna Köln.



Meisterschaft und Pokalwettbewerb werden beim FC Hennef 05 derzeit fein säuberlich getrennt. Denn läuft es in der Punkterunde der Fußball-Mittelrheinliga nun wahrlich nicht nach Wunsch bei den Rot-Weißen, so schickt sich die Mannschaft von Trainer Marco Bäumer im FVM-Pokal um den Bitburger-Cup ein weiteres Mal an, einen großen Coup zu landen. Am Ostersamstag steht um 14.30 Uhr im Hennefer Stadion das laut Bäumer „zweitgrößte Spiel der Vereinsgeschichte nach der Partie gegen den TSV 1860 München“ an, wenn im Cup-Halbfinale der Drittligist SC Fortuna Köln seine Visitenkarte an der Fritz-Jacobi-Straße abgibt.

Fortuna Köln – das bedeutet: Zu Gast beim FCH sind Spieler wie Oliver Schröder, früherer Profi bei Hertha BSC Berlin, beim VfL Bochum, bei Hansa Rostock und Erzgebirge Aue; Kristoffer Andersen, der Sohn des ehemaligen Kölner FC-Bundesligastürmers Henrik Andersen; Angreifer Marc Königs, zuletzt beim SV Wehen Wiesbaden und bei Jahn Regensburg aktiv; Verteidiger Tobias Fink, der schon Erfahrung beim FC Ingolstadt sammelte; aber auch Altbekannte wie der Ex-Windecker Michael Kessel und der früher bei den Sportfreunden Troisdorf 05 und beim Bonner SC aktive Offensivmann Julius Biada.

Eine solche Auswahl wie sein Gegenüber Uwe Koschinat hätte Bäumer auch gern. Doch bei der jüngsten 0:5-Meisterschaftspleite in Alfter fehlten ihm nicht weniger als sieben Stammkräfte; „Jugend forscht“ lautete das Motto. Ach ja: Daran wollte der Hennefer Übungsleiter ja gar nicht mehr erinnert werden. „Dieses Ergebnis wird keine Auswirkungen auf den Samstag haben“, verspricht er. Anderer Wettbewerb, andere Mannschaft eben.

In der Tat. Denn gleich sieben wichtige Akteure kehren rechtzeitig zum „Spiel des Jahres“ zurück in den Kader des FC Hennef. Und mit einem Martin Notz, Denis Wegner oder Vincenzo Bosa im Sturm, einem Kamil Niewiadomski oder Marcel Radschuweit im Mittelfeld, einem Andy Habl oder Kris Fillinger in der Abwehr sieht die Welt schon wieder anders (und rosiger) aus.

„Wir sind vorbereitet. An einem guten Tag, den wir natürlich erwischen müssen, ist sicherlich auch gegen die Fortuna etwas möglich“, sagt Bäumer, der selbst für den Karfreitagmorgen eine Trainingseinheit angesetzt hat, und erinnert an den 3. April 2013. Gleicher Schauplatz, gleiche Ausgangssituation, gleiche Runde: Im FVM-Cup-Halbfinale treffen die Hennefer im Sportzentrum auf den SC Fortuna Köln, liegen zwar schnell mit 1:4 zurück, kommen aber auf 3:4 heran, treffen in der Folge noch den Pfosten und haben den großen Favoriten am Rand des Ausscheidens.

„Diesmal dürfen wir nicht so schnell in Rückstand geraten. Wir müssen gut gegen den Ball arbeiten; wir müssen versuchen, Kölner Einwürfe, Eckbälle und Freistöße zu verhindern, denn da sind sie wahnsinnig gefährlich. Und wenn sich die Möglichkeit ergibt, selbst nach vorn zu spielen, müssen wir da sein und Nadelstiche setzen“, hat sich der Hennefer Übungsleiter seine Taktik zurechtgelegt.

Für die Umsetzung auf dem Feld sind indes seine Schützlinge zuständig, die ebenso wie der Coach auf eine große Zuschauerkulisse und lautstarke Unterstützung durch ihre Fans hoffen. „Um die Jungs mache ich mir keine Sorgen. Sie brennen alle auf dieses Spiel“, erklärt Bäumer. „Aber mir fehlt derzeit im Umfeld noch ein wenig die Euphorie. Den Hennefern muss bewusst werden, dass sie trotz aller Rückschläge in der Meisterschaft stolz auf ihre Mannschaft sein können. Für einige scheint es fast schon Normalität geworden zu sein, dass wir im Halbfinale stehen“, nimmt der Coach auch das Publikum in die Pflicht, seiner Rolle als „zwölfter Mann“ gerecht zu werden. (Wolfgang Ley / generealanzeiger bonn)