Vier Siege in Folge Fortuna Köln ist „vollgepumpt mit Selbstvertrauen“

Von
Christian Krämer

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Köln - 50 Punkte nach 28 Spieltagen – die Bilanz des Fußball-Drittligisten SC Fortuna Köln klingt nicht nur beeindruckend, sie ist es auch. Seit dem Aufstieg des Südstadt-Klubs 2014 hätte die Punktzahl zu diesem Zeitpunkt der Saison immer für einen Aufstiegsplatz gereicht, vergangenes Jahr sogar für die Tabellenführung. Allerdings sind die Spitzenteams 2018 leistungsmäßig so nah beieinander, dass man mit 50 Punkten immer noch in der Verfolgerrolle ist. Allerdings in einer aussichtsreichen. Denn selbst der SC Paderborn und der 1. FC Magdeburg auf den direkten Aufstiegsplätzen sind noch in Reichweite – beide Klubs, zum Jahreswechsel scheinbar noch uneinholbar enteilt, schwächelten in den letzten Wochen.

Die Fortuna, das 3:0 gegen Chemnitz vom Mittwochabend war der vierte Sieg in Folge, ist hingegen eines der Teams der Stunde. Noch beeindruckender ist nur die Serie des Karlsruher SC, der Zweitliga-Absteiger ist nach katastrophalem Saisonstart mittlerweile seit Anfang Oktober ungeschlagen. Der KSC hat am Sonntag mit dem Tabellen-Letzten Erfurt die vermeintlich leichtere Aufgabe als die Fortuna, die am Samstag (14 Uhr) bei den Sportfreunden Lotte antritt. Mittelfeldspieler Okan Kurt fordert jedoch, sich nur auf die eigenen Partien zu konzentrieren: „Es nützt uns nichts jetzt von Platz zwei zu reden und dann unseren Job nicht zu machen.“ Klar sei aber, dass die Fortuna nach Lotte fährt, „um zu gewinnen“.

Furiose halbe Stunde von Fortuna Köln

Wenn die Fortuna noch einmal so eine Anfangsoffensive hinlegen kann, wie beim Sieg gegen Chemnitz, dann spricht wenig gegen den fünften Erfolg nacheinander. Daniel Keita-Ruel (1./27.) und Kurt (31.) hatten die Partie bereits in der ersten Halbzeit entschieden. „Die Mannschaft ist sehr gut eingespielt, das ist kein Zufall“, sagte Kurt, der kurzfristig für den wegen Knieproblemen pausierenden Regisseur Maik Kegel in die Startelf rutschte. Der 23-Jährige absolvierte sein wohl bestes Spiel für die Fortuna, nicht nur wegen des 60-Meter-Sprints vor seinem Treffer zum 3:0. „Er hat gezeigt, dass er die Position zu 100 Prozent ausfüllen kann“, lobte Trainer Uwe Koschinat.

Kristoffer Andersen fällt in Lotte aus

Da Kegels Einsatz auch für das Wochenende auf der Kippe steht und Kristoffer Andersen aufgrund einer Erkältung ausfällt, könnte Kurt auch in Lotte von Beginn an auflaufen. Dass die Kölner aktuell selbst vom Ausfall vermeintlich unersetzlicher Stammkräfte nicht aus der Bahn geworfen werden, unterstreich das neue Selbstverständnis der Südstädter. „Die Art und Weise, wie unsere Tore gegen Chemnitz gefallen sind, war spektakulär und gut. Da hat wahnsinnig viel gestimmt: Aggressivität, Präzision, der letzte Pass“, lobte Koschinat. Allerdings fand Fortunas Perfektionist an der Seitenlinie auch wieder einige Kritikpunkte: „Was mir nicht gefallen hat, war die Rückwärtsbewegung. Da waren wir meiner Meinung nach etwas sorglos und haben viel zu viel Foul gespielt.“

Gegen Chemnitz blieben die Unachtsamkeiten in der Defensive ohne Konsequenzen – worauf sich die Fortuna allerdings nicht langfristig verlassen sollte. Sonst könnte die Spannung im Aufstiegsrennen früher ein Ende finden, als erhofft. „Sind vollgepumpt mit Selbstvertrauen. Man muss natürlich aufpassen, dass es nicht in irgendwelche Albernheiten ausartet“, mahnte Koschinat.


– Quelle: https://www.ksta.de/29838500 ©2018