Neuzugänge Scheu und Ernst Die Laufwunder auf Fortuna Kölns rechter Seite

von Christian Krämer

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Köln -
Er ist eines der Gesichter von Fortuna Kölns brillantem Saisonstart: Robin Scheu. Bis zum Sommer kannte der 22-Jährige nur die Verbandsliga Hessen-Süd und die Regionalliga Südwest. Nun ist Scheu als Profi-Fußballer noch ungeschlagen und als Rechtsaußen Stammkraft beim Drittliga-Spitzenreiter. „Es ist sensationell für mich, mit so einem Start hätte ich nicht gerechnet, das hat vermutlich niemand in der Liga“, sagt Scheu. „Mit den Kickers Offenbach habe ich letzte Saison noch um den Klassenerhalt gekämpft.“
Zwei Tore und eine Vorlage
Beim 3:0 gegen Osnabrück glänzte der Neuzugang mit einem Tor und einer Vorlage, beim furiosen 4:0 gegen Karlsruhe gelang Scheu sein zweiter Saisontreffer. Dabei ist die Abschluss-Qualität eigentlich gar nicht sein Markenzeichen. „Er läuft einfach immer weiter die Linie rauf und runter, das ist beeindruckend“, lobt sein Coach Uwe Koschinat. Zusammen mit Rechtsverteidiger Dominik Ernst bildet Scheu den vielleicht konditionsstärksten Flügel der Liga.

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Die beiden Neuzugänge verstanden sich vom Trainingsstart weg hervorragend. „Ich kannte Dominik vorher nicht. Aber wir haben schnell gemerkt, dass wir ähnlich ticken und das gleiche Spielverständnis haben: Laufen und kämpfen, egal bei welchem Spiel“, berichtet Scheu. Zwei vermeintliche Schlüsselspieler von Gegnern konnten mit diesen Mitteln schon erfolgreich von Fortunas Duo neutralisiert werden: Aalens Matthias Morys und zuletzt Marc Lorenz vom KSC. „Wir haben die beiden so lange bearbeitet und genervt, bis sie keine Lust mehr hatten und ausgewechselt wurden“, sagt Scheu und versucht erst gar nicht, seinen Stolz zu verhehlen. „Wir haben genau das gemacht, was sie nicht mögen.“
„Dominik und Robin stehen sinnbildlich für das, was uns momentan auszeichnet: Einen unglaublichen Drang, sich in dieser Dritten Liga zu zeigen. Denn für sie soll hier ja nicht Endstation sein“, lobt Trainer Koschinat. „Aber dass es zu einer dermaßenen Überlegenheit auf dem Feld führt wie zuletzt, das war nicht zu erwarten.“

Samstag beim SV Wehen Wiesbaden
Der nächste Härtetest wartet am Samstag beim SV Wehen Wiesbaden (14 Uhr). Die Hessen sind zwar nicht ganz so furios gestartet wie Fortuna, haben aber ebenfalls erst zwei Gegentore kassiert, konnten im DFB-Pokal zudem den Zweitligisten Erzgebirge Aue eliminieren. „Das wird auf jeden Fall eine Standortbestimmung, die sehr viel über unsere tatsächliche Qualität aussagt“, meint Koschinat. „Mit ihrer Qualität und ihrem Etat gehört Wehen Wiesbaden immer zu den Kandidaten für oben.“
Scheu gibt sich dennoch überhaupt nicht, wie sein Name es vermuten lassen würde: „Wir wollen oben dran bleiben und müssen dafür Wehen schlagen.“
Bruhns dauerhaft Fortunas Nummer zwei
Aufgrund seiner positiven Entwicklung wird Nachwuchskeeper Jannik Bruhns vorerst dauerhaft als Nummer zwei auf Fortuna Kölns Bank sitzen – und nicht, damit der Klub die U23-Regelung erfüllt, die Drittligisten verpflichtet, vier junge Spieler für den Kader zu nominieren. Sollte Tim Boss langfristig ausfallen, könnte die ehemalige Nummer eins und Neu-Torwarttrainer Andre Poggenborg aber doch wieder aufs Feld zurückkehren.

– Quelle: https://www.ksta.de/28225978 ©2017