HEIMSPIEL GEGEN DYNAMO DRESDEN
Fortuna Köln will über die Schmerzgrenze gehen

Der SC Fortuna Köln rechnet sich gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter Dresden Chancen aus. Dabei könnte die anstehende Bewährungsprobe für den Südstadt-Klub kaum größer sein.

Wie schon in der letzten Saison nach der Partie beim SV Wehen Wiesbaden stellt sich auch in diesem Jahr wieder die unerfreuliche Frage für Uwe Koschinat: Wie ersetze ich Kristoffer Andersen? Fortuna Kölns Spielgestalter hat sich abermals in Wiesbaden verletzt. Zwar erlitt der Belgier statt eines Knie-Schadens bei der 0:3-Niederlage am vergangenen Samstag "nur" einen kleinen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich, dennoch wird Andersen für die kommenden Wochen ausfallen. "Am wahrscheinlichsten ist die Variante mit Hamdi Dahmani", verriet Trainer Koschinat. "Er hat das bei seinen Auftritten im Zentrum meistens gut gemacht."

Die anstehende Bewährungsprobe für Dahmani und Kollegen könnte größer kaum sein: Am Samstag empfängt die Fortuna den souveränen Tabellenführer Dynamo Dresden im Südstadion (14 Uhr). "Da kommt einiges auf uns zu", warnt Koschinat. Damit meint der Coach beispielsweise die beste Offensive der Liga, inklusive Top-Torjäger Justin Eilers (sechs Treffer in sieben Spielen). "Wir werden über unsere Schmerzgrenze hinausgehen müssen", meint der Coach.

Doch dann rechnet sich Koschinat auch gegen den noch ungeschlagenen Spitzenreiter etwas aus - aufgrund von Fortunas Heimstärke und sieben Punkten aus drei Partien vor eigenem Publikum wohl nicht ganz zu Unrecht. "Dazu waren Dresdens Gegner nicht über die kompletten 90 Minuten unterlegen. Es gab immer Phasen, in denen das Spiel hätte kippen können", bemerkte der Trainer.

Dahmani gibt sich zuversichtlich

Auch Andersen-Vertreter Dahmani gibt sich zuversichtlich. "Dresden steht ja nicht umsonst da oben in der Tabelle, aber andererseits haben sich solche Mannschaften bei uns immer schwergetan", sagt der Mittelfeldspieler. "Wir müssen von der ersten Minute an hochkonzentriert agieren, und später darf uns so etwas wie in Wiesbaden nicht passieren."

Für sich persönlich hofft Dahmani, dass er nach dem Dresden-Spiel wieder etwas mehr Konstanz in seine Einsatzzeiten bekommt - zuletzt pendelte er viel zwischen Startelf und Bank. "Es geht mal auf und mal ab, da gibt es sicherlich Schöneres", sagt der 27-Jährige. "Aber ich nehme das so an und kann mich nur immer wieder im Training und in meinen Einsätzen empfehlen." Dass er nun vermutlich von der Verletzung des Teamkollegen profitiert, bedauert Dahmani: "Kris tut mir unglaublich leid. Er war gerade wieder richtig gut in Form gekommen. Aber so ist nun einmal leider das Tagesgeschäft im Fußball."

Neben Andersen fällt auch weiter Torhüter André Poggenborg mit einem Muskelbündelriss aus. Seinem Vertreter Tim Boss verhilft das zum Startelf-Debüt im Südstadion. Hingegen sind die Innenverteidiger Boné Uaferro nach seiner Schulterverletzung und Daniel Flottmann nach auskuriertem Schlag aufs Knie einsatzbereit, zudem hat Dennis Engelman seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen. "Ich werde mir etwas überlegen, damit wir Dresdens Offensive in den Griff bekommen", so Koschinat.

ksta.de