Fortuna Köln: Ablösen kein Tabu mehr

Vorsaison für Koschinat ein Gradmesser

Autor: Florian Rosen

Bei Fortuna Köln sind Ablösen für neue Spieler grundsätzlich kein Tabu mehr. Für Trainer Uwe Koschinat ist die Zahlung von Transfersummen für die Verpflichtung gebundener Spieler jedoch weiterhin von der Abwägung zwischen sportlichen und finanziellen Aspekten abhängig.

Die finale Entscheidung über ablösepflichtige Transfers sieht der Coach dabei ohne eigene Ansprüche bei Kölns Geschäftsführer Michael Schwetje. „Unsere Ideen werden wir besprechen. Michael Schwetje hat dabei immer das letzte Wort“, sagte Koschinat in einem Interview mit dfb.de.

Man darf nicht vergessen, dass wir auch ein Wirtschaftsunternehmen sind. (Fortuna-Coach Uwe Koschinat)

Sportlich könnten Investitionen in neue Spieler für die kommende Saison zur Sicherung der bisherigen Qualität im Kader und des möglichst frühzeitigen Klassenerhaltes nach den Abgängen mehrerer Stammspieler für teilweise sechsstellige Ablösesummen aus Koschinats Sicht durchaus sinnvoll sein. Der gebürtige Koblenzer ist sich allerdings der gleichzeitigen Bedeutung finanzieller Aspekte durchaus bewusst: Auch wenn drei leistungsstarke Spieler zu ersetzen seien, „darf man schließlich nicht vergessen, dass wir auch ein Wirtschaftsunternehmen sind“.

Ersatz für Leistungsträger schon gefunden

Die größten Baustellen im Kader hat Fortuna jüngst allerdings schon schließen können. Für Torhüter Tim Boos (Dynamo Dresden), Manuel Farrona Pulido (Ziel unbekannt) und besonders Torjäger Daniel Keita-Ruel (SpVgg Greuther Fürth) nahmen die Rheinländer Keeper Nikolai Rehnen (Arminia Bielefeld) sowie Kwame Yeboah (Borussia Mönchengladbach II) und Moritz Hartmann (FC Ingolstadt) unter Vertrag.

Für die „sportlich schärfste 3. Liga seit ihrem Bestehen“ setzt sich Koschinat zunächst eine möglichst schnelle Absetzung von den Abstiegsplätzen zum Ziel. Angesichts der zwischenzeitlichen Aufstiegsaussichten des früheren Pokalfinalisten in der vergangenen Spielzeit jedoch will der 46-Jährige auch „die sportliche Entwicklung vorantreiben. In der Abschlusstabelle standen 54 Punkte zu Buche. Auch daran wollen wir uns messen lassen“.

Die finanziell verbesserten Rahmenbedingungen und die Kontinuität des Klubs auf den Führungspositionen verleiten Koschinat nach sieben Jahren auf der Fortuna-Bank allerdings nicht zur Überschätzung seiner Person und der Möglichkeiten des Klubs: „Ein Abstieg würde die Fortuna weit zurückwerfen. Deswegen gilt es, stets wachsam und auch selbstkritisch zu sein.“


Quelle: www.liga-drei.de