„Das passt wie Topf und Deckel“
Der nächste VfL-Gegner: Fortuna Köln und das Duo Koschinat/Schwetje

Von Stefan Alberti
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Köln/Osnabrück. In der Kölner Südstadt träumen sie nicht – aber sie wollen offensichtlich vorbereitet sein, wenn der Aufstieg von der 3. Fußball-Liga in die 2. Bundesliga gelingt. Fortuna Kölns Investor und Geschäftsführer Michael W. Schwetje hat zumindest öffentlich über die künftige Stadionfrage nachgedacht.

„Es ist doch klar, dass er sich in dieser Phase der Saison mit solchen Fragen beschäftigen muss“, sagt Fortunas Coach Uwe Koschinat im Gespräch mit unserer Redaktion. Das habe nichts mit Überheblichkeit zu tun. Schwetje hatte im „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärt, dass die Fortuna im Falle des Aufstiegs wohl nach Müngersdorf zum großen FC ausweichen müsse. „Es gibt keine Alternative, denn das Südstadion wird niemals zweitligatauglich sein.“ Es fehle ein zweit- und drittligataugliches Stadion in Köln. Bei dieser Aussage kommt sogar der ungeliebte Rivale Viktoria Köln (derzeit Regionalliga) ins Spiel. „Da trennt Viktoria und uns nicht das Interesse, da trennen uns ein Stück weit der Rhein und die Standort-Frage.“

„Kein Gremiendruck“

Ist die Fortuna denn reif für die 2. Bundesliga? Koschinat, seit 2011 als Coach im Amt, will in der Südstadt noch einiges bewegen. Gerade erst wurde sein Trainervertrag verlängert. „Die Laufzeit ist nichts für die Öffentlichkeit“, lächelt der 46-Jährige. „Ich fühle mich sehr wohl hier, habe keinen Gremiendruck und spüre ein wahnsinniges Vertrauen. Michael Schwetje und ich – das passt wie Topf und Deckel.“ Dazu könne er bei vielen Themen auch unternehmerisch mitreden, „schließlich habe ich auch mal über zehn Jahre bei der Sparkasse gearbeitet“.

Und? Was ist nun mit der 2. Liga: „Wenn wir in der weiteren Rückserie von Verletzungen verschont bleiben, dann können wir auch bis zum Ende um Platz drei mitspielen – und Teams wie Wehen Wiesbaden und Rostock Paroli bieten. Paderborn und Magdeburg auf den Plätzen eins uns zwei sind zu konstant und schon zu weit enteilt.“ Dazu seien mit Christoph Menz (von Rot-Weiß Erfurt) und Thomas Bröker (vom MSV Duisburg) in der Winterpause zwei Spieler gekommen, „die uns die Liga nicht unbedingt zugetraut hätte“. Diese beiden Transfers zeigten, wie sich die Fortuna in den vergangenen Jahren entwickelt habe. „Vor drei oder vier Jahren haben sich solche Spieler überhaupt nicht für uns interessiert.“

„Spielverderber sein“

Am Samstag (14 Uhr) ist Fortuna Köln beim VfL Osnabrück zu Gast. „Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich sehr gerne an der Bremer Brücke zu Gast bin“, sagt Koschinat. „Und wir fahren nach Osnabrück, um dort zu gewinnen. Wir wollen wieder Spielverderber sein, so wie in den vergangenen beiden Jahren. In der einen Saison haben wir dem VfL einen Strich durch die DFB-Pokal-Qualifikation gemacht, in der anderen Spielzeit haben wir mit unserem Sieg wohl die letzten Aufstiegshoffnungen des VfL zunichtegemacht.“ Er freue sich auf ein Wiedersehen mit seinem Ex-Spieler (und früheren Osnabrücker) Daniel Flottmann (heute in Rödinghausen): „Daniel will vor Ort sein.“


Quelle: www.noz.de