Keita-Ruel sichert Auswärtspunkt
Fortuna holt ein 1:1 in Münster _ Scheu verletzt ausgewechselt

Die Fortuna hat sich trotz einer sehr schwachen ersten Hälfte und einem 0:1-Rückstand durch einen Foulelfmeter (15.) am Freitagabend vor 6.000 Zuschauern im Preußenstadion ein Remis gesichert. Bereits in den ersten 45 Minuten glich Daniel Keita-Ruel wieder mal mit einem sehenswerten Treffer für den Tabellenzweiten aus. Ein Wermutstropfen war die scheinbar schwere Verletzung von Robin Scheu. Nach drei Niederlagen in Folge bei den Preußen in der jüngeren Vergangenheit stoppte die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat den Negativtrend gegen den Angstgegner. Die Fortuna ist mit nunmehr 15 Punkten weiter die beste Auswärtself der 3. Liga.

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Uwe Koschinat veränderte seine Startelf gegenüber dem 2:1 zu Hause gegen die Würzburger Kickers nicht. Der wiedergenesene Michael Kessel nahm zunächst auf der Bank Platz. Münster, nach dem 2:6 in Wehen Wiesbaden mit vier neuen Spielern und einem veränderten System im 4-4-2, hatte gleich von Beginn an das Heft des Handelns in der Hand. Die Fortuna wirkte desorientiert und auch einen Tick zu behäbig. Insbesondere die beiden Innenverteidiger Bernard Kyere und Cedric Mimbala waren nicht auf dem Posten. Die Preußen holten eine Ecke nach der anderen heraus. Nach 15 Minuten kam Mimbala im Strafraum gegen Tobias Rühle mit dem langen Bein einen Moment zu spät. Es gab folgerichtig Foulelfmeter für die Hausherren. Martin Kobylanski verlud Tim Boss und traf zum 1:0. Es war der sechste Saisontreffer des Münsteraners.

Nach einer Hereingabe von Antonio Grimaldi nimmt Rühle den Ball direkt aus zehn Metern. Boss reagierte reaktionsschnell und wehrte mit einer Faust ab (23.). Kurz danach blieb Robin Scheu unbedrängt mit dem Fuß im Rasen hängen. Der rechte Mittelfeldspieler musste verletzt ausgewechselt werden. Das sah nicht gut aus. Für ihn kam Okan Kurt in die Partie (24.). Zwei Minuten später prüfte Grimaldi Boss aus der Entfernung, Boss war aber da. Münster versäumte es nachzulegen gegen arg enttäuschende Kölner. Dennoch stellte der Tabellenzweite seine in dieser Saison gnadenlose Effektivität wieder einmal unter Beweis. Dominik Ernst brachte den Ball von rechts im zweiten Versuch halbhoch auf den Elfmeterpunkt und Daniel Keita-Ruel traf mit einem halbvolley-Schuss wunderbar ins linke Ecke zum 1:1 (39.). Gleich der erste Schuss auf das gegnerische Gehäuse saß. Der Ausgleich durch den sechsten Saisontreffer des Fortuna-Stürmers war zu diesem Zeitpunkt mehr als schmeichelhaft für die Gäste. In der Nachspielzeit dann eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Nach einem Fernschuss von Maik Kegel ließ Nils Körber den Ball nach vorne abprallen. Keita-Ruel staubte zum 2:1 ab. Der Treffer zählte wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht.

„Münster war uns in allen Belangen überlegen und war viel giftiger. Das ist fast eine Sensation, dass es hier 1:1 steht. Auch wenn der Treffer regulär war, das hätte den Spielverlauf überhaupt nicht wiedergespiegelt“, sagte Uwe Koschinat zur Pause ehrlich.

In der zweiten Hälfte war die Fortuna dann deutlich besser sortiert. Defensiv hatten sich die Kölner nun auf den Gegner eingestellt. Offensiv fehlte aber die zündende Idee. Münster kam zumeist nur über Standards in die Nähe des gegnerischen Tores. Den Preußen gingen zunehmend die spielerischen Mittel aus auf dem schwer bespielbaren Geläuf. In der 78. Minute wurde Boss das erste Mal ernsthaft geprüft. Doch auch den Freistoß von Kobylanski aus 20 Metern wehrte der Fortuna-Keeper gekonnt ab. Auf Seiten von Münster sah Simon Scherder neun Minuten vor dem Ende nach einem Foul an Dominik Ernst die Gelb-Rote Karte. Drei Minuten danach zog Maik Kegel von der rechten Strafraumgrenze ab. Körber konnte den Schuss gerade noch so aus dem Winkel fischen. In der 87. Minute die nächste große Chance für die Fortuna. Hamdi Dahmani zielte aus acht Metern auf die kurze Ecke. Körber bekam aber erneut die Faust dazwischen. „Wir haben die ersten 30 Minuten verschlafen. Am Ende ist der Ball leider nicht reingegangen“, sagte der Kölner Torschütze.

„Wir haben heute leider keine Drittliga-Qualität auf den Platz gebracht. In der ersten Hälfte sind wir an einem Debakel vorbei geschrammt. In der zweiten Hälfte waren wir in Überzahl nah dran am Siegtreffer. Aber das wäre unverdient gewesen“, sagte Uwe Koschinat.

Quelle: http://www.rheinfussball.de/artikel/keita-ruel-sichert-auswaertspunkt/