Koschinat-Interview „Ein Aufstieg wäre nicht mein Nachteil“

[Linked Image]

Köln -
Für Uwe Koschinat (46) geht’s derzeit hoch hinaus. Fortunas Erfolgstrainer weiht mit Torjäger Hamdi Dahmani (29) und Maskottchen „Fred“ die neue Aussichtsplattform der kleinen Pandas im Kölner Zoo ein, die ein Klubsponsor gestiftet hat.

Hat Koschinat von da oben sogar schon die 2. Liga im Visier? Darüber spricht der Coach vor dem Heimspiel gegen Drittliga-Schlusslicht Rot-Weiß Erfurt (Freitag, 19 Uhr, Südstadion) im Interview.

Elf Spiele sind vorbei, Fortuna steht mit 24 Punkten auf dem 3. Platz. Wie lautet Ihr Fazit?

Koschinat: Meine Bilanz fällt überschwänglich positiv aus. Mein Trainerteam, die Mannschaft und ich haben unsere konkreten Ideen perfekt umgesetzt. Wir haben eine enorme Begeisterung im Team und der tolle Saisonstart hat unserer neu formierten Mannschaft mit vielen Spielern aus der Regionalliga sehr geholfen, eine wahnsinnige Euphorie zu entwickeln.

Vor der Saison wollten Sie sich nicht auf ein Ziel festlegen. Wie sieht es nach einem gespielten Drittel aus?

Wir haben 15 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Da kann man nicht zufrieden sein, wenn am Schluss der Klassenerhalt steht. Trotzdem will ich die Erwartungshaltung nicht zu groß steigern, sondern ich denke weiter in kurzen Abschnitten. Bis zur Winterpause wollen wir kontinuierliche Leistungen bringen und uns weiter unter den Top vier der Liga etablieren. Das wird eine riesige Herausforderung.

Wie sehen Sie die Fortuna-Qualität im Gegensatz zu Ihren Kontrahenten Paderborn, Magdeburg und Wehen-Wiesbaden?

Wenn wir immer unsere beste Elf auf den Platz bringen könnten, würde ich mir keine Sorgen machen. Da können wir problemlos mithalten. Entscheidender Unterschied ist die Tiefe des Kaders. Da sind wir in der Breite nicht so gut aufgestellt wie Magdeburg oder Wehen-Wiesbaden. Das hat man bei der Niederlage gegen Lotte gesehen. Vier Stammspieler konnten wir da nicht adäquat ersetzen.

Haben Sie eigentlich eine Aufstiegsprämie in Ihrem Vertrag?

In meinem Vertrag ist mit Geschäftsführer Michael W. Schwetje jede denkbare Konstellation durchdacht und geregelt. Ein Aufstieg wäre nicht zu meinem Nachteil.

Ihr Vertrag läuft im Sommer aus. Wie sieht Ihre Zukunft aus?

Ich bin seit sechs Jahren bei Fortuna und fühle mich sehr wohl. Ich schätze Kontinuität und habe derzeit nicht das Gefühl, eine neue Herausforderung bei einem anderen Verein suchen zu müssen. So schließe ich nicht aus, dass ich meinen Vertrag verlängern werde. Ich weiß, was ich an Fortuna habe, aber das Gesamtpaket muss für beide Seiten stimmen.

Sind Sie offen für etwas Neues?

Ich habe vier persönliche Visionen. Ich möchte Fortuna zu einem absoluten Spitzenteam der Dritten Liga machen. Ich könnte mir aber auch vorstellen bei einem höherklassigen Verein zu arbeiten. Bei meinem Trainer-Lehrgang habe ich als Drittbester abgeschnitten. Damals waren Markus Weinzierl, Markus Gisdol, Roger Schmidt, Frank Schmidt oder Thomas Schneider meine Kollegen. Und die haben den Sprung in die Bundesliga geschafft. Das traue ich mir auch zu.

Und die beiden anderen Visionen?

Reizen würde mich auch ein Job im Ausland, zum Beispiel in England. Das wäre ein weiteres großes Stück Lebenserfahrung für mich. Da könnte ich mir auch vorstellen wie David Wagner einen unterklassigen Klub zu übernehmen und weiterzuentwickeln. Spannend wäre zudem ein komplett neues Projekt zu entwickeln und zum Beispiel einen Traditionsverein wie Rot-Weiß Essen oder Alemannia Aachen nach oben zu führen. Dafür müssten aber die Strukturen und das finanzielle Engagement stimmen. Dann könnte man etwas erreichen, was unabdingbar mit meiner Arbeit zu tun hat.

Welche Vision bevorzugen Sie?

Fortuna wird immer mein erster Ansprechpartner sein.


– Quelle: https://www.express.de/28579354 ©2017