Ex-Armine Rahn kehrt zu alten Freunden zurück
Der Offensivspieler ist Leistungsträger beim Aufsteiger Fortuna Köln

Köln/Bielefeld. Mit einem süffisanten Lächeln reagiert Johannes Rahn auf die Feststellung, dass die Stimmung in Bielefeld nach Arminias bescheidenem Saisonstart mit nur vier gewonnenen Punkten nicht die beste sei. "Das ist dort ein normales Prozedere und gehört einfach zur Arminia", sagt der 28 Jahre alte Fußballspieler des Drittligisten Fortuna Köln.

Rahn kennt die Bielefelder Verhältnisse wie seine Westentasche. Von 2011 bis zum 30. Juni 2014 bestritt der Offensivspieler 78 Pflichtspiele für Arminia und erzielte 16 Tore. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga wechselte Rahn zum Drittligaaufsteiger Fortuna Köln. "Es gab von Arminias Seite keine klare Aussage, ob sie mich behalten wollten", erzählt der Spieler.
Auf der anderen Seite bemühte sich mit Uwe Koschinat ein Trainer um Rahn, "der mich als A-Jugendlicher nach Koblenz geholt hatte und später bei diesem Klub auch mein Co-Trainer war", erzählt Rahn von den angenehmen Gesprächen mit dem Coach von Fortuna Köln. Mit einem Vertragsabschluss in Köln endete für ihn das Kapitel Arminia Bielefeld.
"Charakterlich passte alles zusammen"
Koschinat hatte Rahn bereits 2003 davon überzeugt, sich für den Fußball und gegen den Tischtennissport zu entscheiden. Auch mit dem kleinen Zelluloidball kann Rahn gut umgehen. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften erreichte er im Einzel das Achtelfinale und im Doppel den dritten Platz.

An diesem Samstag (14 Uhr) kehrt Johannes Rahn, der zu den Lieblingsspielern des ehemaligen DSC-Trainers Stefan Krämer gehörte, mit seiner neuen Mannschaft in die Schüco-Arena zurück. "Ich habe in Bielefeld die schönste und erfolgreichste Zeit meiner fußballerischen Laufbahn verbracht, die mit dem Zweitligaaufstieg am 11. Mai 2013 ihren Höhepunkt hatte", erzählt der Neu-Kölner. Beim Blick zurück kann er sich das Schwärmen nicht verkneifen. "Wir waren ein eingeschworener Haufen. Charakterlich passte alles zusammen. Schade, dass es mit dem Klassenerhalt nicht geklappt hat."

An seiner neuen Wirkungsstätte hat sich der Wunschspieler von Uwe Koschinat direkt gut eingefunden und sich einen Stammplatz im Sturm erarbeitet. Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist er jedoch nicht ganz zufrieden. "Gegen unsere Mitaufsteiger Großaspach und Mainz II haben wir Punkte liegen lassen." Positiv wertet Rahn den 2:0-Überraschungssieg in Halle. "Bei unserer 1:2-Heimniederlage gegen den FC Chemnitz haben wir spielerisch unsere beste Leistung gezeigt, aber mit Pech verloren."
"Arminia ist Mitfavorit für den Aufstieg"
Trotz der Startschwierigkeiten ist Johannes Rahn von der Klasse seines ehemaligen Klubs überzeugt. "Vom Namen her haben sie starke Spieler verpflichtet. Ich bin mir sicher, dass sie bei der Endabrechnung vorne dabei sein werden. Arminia ist Mitfavorit für den Aufstieg", glaubt Rahn.

Trotz dieser Lobeshymnen auf seinen Ex-Klub sieht Rahn Fortuna Köln am Samstag nicht chancenlos. "Arminia hat sicherlich die stärkeren Individualisten. Wir werden aber mit anderen Qualitäten auf der Alm aufwarten."

Seine Verbindung zu Bielefeld wird weiterhin bestehen. Johannes Rahn, der bereits ein Studium mit dem Diplom des Fitness-Ökonoms abgeschlossen hat, ist an der Uni Bielefeld eingeschrieben, setzt sein Lehramtsstudium aber als Zweithörer an der Uni in Köln fort.

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