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Fortuna Köln "rockt" die 3. Liga

Von Jens Mickler

Ausgelassene Stimmung bei Fortuna Kölns Geburtstagsfeier.
Vereinspräsident Westendorf nennt direkten Aufstieg als Ziel.
Stadionfrage gestaltet sich im Aufstiegsfall schwierig.

Der Zeitpunkt für die Geburtstagsfeier hätte nicht viel besser gewählt werden können. Am Sonntagmorgen (11.03.2018) hatte die Fortuna zum 70. Geburtstag zur Matinee in ein Kölner Kino eingeladen. Gekommen waren die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Vorstand, Mannschaft sowie alte Weggefährten des Klubs. Es wurde viel geklönt und gelacht. Zu den Gästen zählten auch Erfolgstrainer Uwe Koschinat und zwei seiner Vorgänger: die 91-jährige Trainer-Legende Rudi Gutendorf und Hannes Linßen, der die Fortuna in den 80er und 90er Jahren in der 2. Liga trainierte.

Aufstiegsplätze in greifbarer Nähe

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Fortunas ehemaliger Trainer Hannes Linßen kam zur Geburtstagsfeier

Die Stimmung beim Frühschoppen war natürlich auch deswegen so gut, weil die 3.-Liga-Kicker des Vereins am Vortag schon wieder einen Sieg verbucht hatten - 2:0 bei den Sportfreunden Lotte. Es war bereits der fünfte Dreier in Folge für die Mannschaft aus der Kölner Südstadt, die lauter denn je ans Tor zur 2. Bundesliga anklopft. Ein Punkt beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz drei. Ganze vier sind es nur zu den direkten Aufstiegsplätzen eins und zwei.

Zurück ins Wohnzimmer

Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf nutzte die aktuelle Euphorie für eine deutliche Kampfansage an die Konkurrenz. "Ich bin jetzt so vermessen zu sagen, dass wir nicht nur auf Platz drei schielen, sondern Erster oder Zweiter werden und zurückkehren wollen in unser Wohnzimmer", gestand der Fortuna-Boss.

18 Jahre ist es her, dass die Südstädter ihr "Wohnzimmer", die 2. Liga, verließen. Der Absturz führte sogar bis in der Verbandsliga Mittelrhein. Doch anstatt ganz zu verschwinden bekrabbelte sich der Klub und schaffte 2013/14 den Aufstieg in die 3. Liga. So gut wie jetzt stand die Fortuna in der dritthöchsten Profi-Liga noch nie da.

Umzug ins große Stadion als Zwischenlösung

Sollte es wirklich klappen mit dem erneuten Aufstieg, wäre noch eine nicht ganz unerhebliche Sache zu klären: die Stadion-Frage. Das Südstadion ist in seinem jetzigen Zustand nicht zweitliga-tauglich. Insofern käme wohl nur ein Umzug ins Rhein-Energie-Stadion in Frage. "Es gibt halt keine Alternative", hatte Investor und Geschäftsführer Michael W. Schwetje kürzlich dem "Kölner Stadt-Anzeiger" gesagt.

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Gruppenbild mit Trainerlegende Rudi Gutendorf und Oberbürgermeisterin Henriette Reker

Der Umzug wäre die Übergangslösung, denn vom jetzigen Standort wollen die Fortunen eigentlich gar nicht weg. "Wir sind in der Südstadt tief verwurzelt. Wir wollen nicht nach Flittard oder Niederkassel", sagte Vereinspräsident Westendorf am Sonntag und erteilte einem Stadion-Neubau eine Absage.

Unwürdige Infrastruktur in Zollstock

Der Vereinspräsident nutzte die Gunst der Stunde, Oberbürgermeisterin Reker auf die nicht würdige Infrastruktur der Fortuna in Köln-Zollstock hinzuweisen. Man habe "einen Rasenplatz, auf den die Profis fast nie drauf kommen, weil er gefroren ist, und einen Ascheplatz - und das für 30 Jugendmannschaften". Nach 2. Liga hört sich das alles (noch) nicht an.


Quelle: www1.wdr.de