Fortuna Köln Maurice Exslagers Rückkehr nach 206 Tagen

von Christian Krämer

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Köln -
Ein kalter und ungemütlicher Samstagnachmittag im Februar: Der SC Fortuna Köln müht sich zu einem 0:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden. So langweilig Spiel und Ergebnis sind, so schockierend ist die Nachwirkung. Neuzugang Maurice Exslager verletzt sich kurz nach seiner Einwechslung in einem Zweikampf schwer am Knie. Sofort ist klar, dass es nicht weitergeht. Wenig später dann die Hiobsbotschaft: Kreuzbandriss – im zweiten Kurzeinsatz für die Fortuna.

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206 Tage später, nach Operation und kräftezehrender Reha, meldet sich Exslager zurück. „Ab Montag ist er offiziell kein Rekonvaleszent mehr, er wird wie jeder normale Spieler behandelt. Niemand schont ihn mehr“, erklärt Trainer Uwe Koschinat. Für den Angreifer soll es der nächste Schritt zurück zu alter Stärke sein.
Denn schon vor der schweren Knieverletzung steckt Exslager – immerhin 95 Zweitliga-Spiele für Duisburg, Darmstadt und den 1. FC Köln in der Vita – in einer Krise. Sein letzter Pflichtspiel-Einsatz über 90 Minuten datiert vom 21. Mai 2016: Mit der U 21 des FC unterliegt er Wegberg-Beeck in der Regionalliga 1:2. Es folgt der glücklose Wechsel zum 1. FC Magdeburg, ehe es im Winter weiter zur Fortuna geht. Dem Südstadt-Klub soll er neuen Schwung in der lahmenden Offensive verleihen, was in seinen insgesamt 58 Einsatzminuten nach Meinung von Koschinat bereits gelingt: „Man hat gesehen, wie er gebrannt hat.“

Ein gefühlter Neuzugang

Der Kreuzbandriss kostet ihm knapp sieben Monate der Karriere, doch da sich die Fortuna in der vergangenen Saison auch ohne sein Zutun in der Liga hält, bekommt Exslager eine zweite Chance und ist ein gefühlter Neuzugang für Koschinat – wenn auch mit Überraschungspotenzial. „Man weiß natürlich nie, wie ein Spieler nach einer solchen Verletzung zurückkehrt“, sagt der Trainer. „Aber ich bin sehr optimistisch, gerade wegen seines wahnsinnigen Ehrgeizes.“
Der Fortuna würde ein Exslager in Topform gut zu Gesicht stehen – auch wenn der Klub nach herausragendem Saisonstart glänzend dasteht. Der 26-Jährige ist neben Daniel Keita-Ruel der einzige gelernte Stürmer im Kader. „Wenn wir irgendwann mal in Rückstand sind, und der Zeitpunkt wird mit Sicherheit kommen, dann wird uns Exe mit seiner Art sicher enorm helfen“, sagt Koschinat.

Womöglich ist Exslager bereits eine Option für den Kader in Bremen am Freitagabend. „Klar ist: Wir haben keinen weiteren Spieler mit seinen Qualitäten in unseren Reihen“, sagt Koschinat.

– Quelle: https://www.ksta.de/28352332 ©2017