Mittelrheinpokal-Halbfinale Viktoria Köln setzt sich mit 3:0 gegen Fortuna Köln durch

Von Tobais Carspecken und Alexander Wolf

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Köln - Uwe Koschinat drehte sich demonstrativ weg. Als Christoph Menz in der 31. Minute vom Rasen des Sportparks Höhenberg schlich, würdigte der Trainer des SC Fortuna Köln dem Innenverteidiger keines Blickes. Innerlich dürfte es in Koschinat gebrodelt haben. Durch ein völlig überflüssiges Handspiel auf Höhe der Mittellinie hatte der zu diesem Zeitpunkt bereits mit Gelb vorbelastete Menz seine Mannschaft im Halbfinale des Fußball-Mittelrheinpokals beim FC Viktoria Köln noch in der ersten Halbzeit auf die Verliererstraße manövriert.

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Am Ende einer langen Unterzahl stand eine niederschmetternde 0:3 (0:0, 0:0, 0:3)-Niederlage nach Verlängerung zu buche, durch die der Drittligist nach dem frühzeitigen Aus im Aufstiegskampf auch sein letztes großes Ziel in dieser Saison verspielte. Ausgelassene Freude herrschte dagegen bei der Viktoria, der sich im Finale am 21. Mai (17 Uhr, live in der ARD) im Bonner Sportpark Nord gegen Regionalliga-Konkurrent Alemannia Aachen die große Möglichkeit bietet, nach 2014, 2015 und 2016 zum vierten Mal den Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals zu schaffen.

Schon vor dem Platzverweis für Menz waren die Rechtsrheinischen das überlegene Team. Patrick Koronkiewicz (7.) und Timm Golley (15., 37.) verpassten hauchdünn eine Pausenführung für die fußballerisch bessere Viktoria. Die Südstädter hielten vor 4386 Zuschauern vor allem kämpferisch dagegen, mehr als Halbchancen von Daniel Keita-Ruel (8.) und Hamdi Dahmani (45.+2) sprangen dabei vor dem Seitenwechsel aber nicht heraus.

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Nach Wiederbeginn schlugen die Emotionen regelmäßig hoch. Harte Tacklings und Rudelbildungen bestimmten immer häufiger das Bild; auch, weil Schiedsrichter Mario Heller zunehmend überfordert wirkte. Die Fortuna gestaltete das Geschehen inzwischen ausgeglichener und hätte durch Keita-Ruel sogar den Lucky Punch setzen können (81.).

So aber ging es in die Verlängerung, die Viktorias Kevin Holzweiler mit einem Schlenzer auf den Querbalken eröffnete (98.). Dann brachen die entscheidenden Minuten an: Mit einem strammen, aber haltbaren Distanzschuss, den Fortuna-Keeper Tim Boss über die Fäuste ins Netz rutschen ließ (105.), schoss Koronkiewicz den Außenseiter in Front. Tobias Müller machte per Kopf alles klar (110.), Simon Handle sorgte für den Endstand (119.).


– Quelle: https://www.rundschau-online.de/30141698 ©2018