Fortuna Köln Koschinat nimmt Farrona Pulido in die Pflicht

Von
Christian Krämer

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Köln - Unter der Woche feierte der SC Fortuna Köln zwar seinen 70. Geburtstag, doch zu verschenken hatte die Drittliga-Konkurrenz nichts. Zwar konnte der Südstadt-Klub am Freitagabend die Mitbewerber um den Relegationsplatz dank eines 2:1 (2:1)-Erfolgs gegen den SV Werder Bremen II unter Druck setzen, doch Wehen Wiesbaden und Hansa Rostock konterten am Samstag, Karlsruhe dann am Sonntag. Zwölf Spieltage vor Saisonende bleibt der Kampf um Rang drei somit weiter ein Vierkampf.

Nach den ersten Spielminuten am Freitag schien es sich noch anders zu entwickeln. Bremen, seit Anfang August (!) ohne Sieg, setzte die Kölner früh unter Druck und ging durch Leon Jensen in Führung (7.). Die Fortuna brauchte diesen Wachrüttler offenbar, wie auch Trainer Uwe Koschinat hinterher bemerkte. Es folgten die besten 20 Minuten des Spiels. Nach starkem Ballgewinn und Vorlage von Robin Scheu glich Hamdi Dahmani per platziertem Rechtsschuss aus (10.). Manuel Farrona Pulido setzte in der 22. Minute zum Solo gegen fünf Bremer Defensiv-Statisten an und drehte die Partie.

Fortuna Köln rettet knappe Führung über die Zeit

Daniel Keita-Ruel und Dahmani trafen noch Latte und Pfosten und verpassten die Entscheidung – weshalb Marc-André Kruska kurz vor Schluss noch mit einem Freistoß die Chance auf den Ausgleich hatte, allerdings ebenfalls am Aluminium scheiterte. „Das Ding ist normalerweise ein Tor, dann gehst du hier mit nur einem Punkt nach Hause. So haben wir das Spiel irgendwie noch über die Zeit gebracht“, sagte Koschinat. „Sicher hatten wir da in einigen Szenen auch Glück. Aber wir haben uns auch geschickt angestellt und viel Zeit von der Uhr genommen. Das zeigt, dass die Mannschaft in kürzester Zeit einen Reifeprozess durchlebt hat.“

Farrona Pulido kam im Sommer aus Magdeburg

Den erhofft sich Koschinat auch bei Farrona Pulido. Der Siegtorschütze, der gegen Bremen auch mit engagierter Defensivarbeit überzeugen konnte, ist Fortunas Trainer in seinen Leistungen noch zu inkonstant. „Ich habe den Spieler, auch vor der Mannschaft, in extremen Maße in die Pflicht genommen. Denn eine logische Entscheidung wäre aufgrund der jüngsten Leistungen gewesen, auf Michael Kessel zu setzen“, sagte Koschinat über den 24-Jährigen, der im Sommer von Magdeburg zur Fortuna kam. „Aber ich habe Manuel Farrona Pulido als Unterschiedsspieler hierher geholt. Und dieser Unterschiedsspieler war er noch viel zu selten. Da brauch er auch ein anderes Bewusstsein für Leistung, und damit meine ich nicht nur die Leistung auf dem Platz. Sondern auch, was er von Montag bis Freitag abliefert. Das ist die Basis. Aber ich will dem Spieler das Gefühl geben, dass ich ihn stütze und in eine gewisse Vorleistung gehe.“ Gegen Bremen habe der 24-Jährige diese „sehr, sehr gut zurückgezahlt“. „Aber“, fügte Koschinat an, „das ist jetzt mal ein erster Schritt. Denn wenn ich seine Fähigkeiten sehe, dann muss es die Normalität sein, dass er spielentscheidende Aktionen hat.“

Fortunas Coach brannte noch etwas anderes auf der Seele: „Es ist zwar nur eine Randnotiz, aber ich will es noch einmal erwähnt haben: Mit dem Sieg ist auch rechnerisch der Klassenerhalt geschafft. Das ist für Fortuna Köln und mit allen Prognosen vom Saisonbeginn im Hinterkopf eine tolle Geschichte am 26. Spieltag.“

SC Fortuna Köln: Boss – Ernst, Kyere, Menz, Pazurek – Brandenburger, Kegel (90. Theisen) – Scheu, Dahmani (89. Andersen), Farrona Pulido (81. Kessel) – Keita-Ruel. Zuschauer: 1701. Tore: 0:1 Jensen (7.), 1:1 Dahmani (10.), 2:1 Farrona Pulido (22.).

Quelle: www.ksta.de