Saisonstart in der 3. Liga:
Schweres zweites Jahr für Fortuna Köln

Für Fortuna Köln geht es auch in der zweiten Drittliga-Saison um den Klassenerhalt. Das Budget und die Zahl der Neuzugänge sind überschaubar. Trainer Uwe Koschinat setzt auf ein eingespieltes Team.

Nach Platz 14 und dem damit verbundenen souveränen Klassenerhalt in der letzten Saison geben die Kölner Südtstädter erneut den Verbleib in der 3. Liga als (Minimal-)Ziel aus. Dass der Klub trotz überschaubarer finanzieller Mittel konkurrenzfähig ist, haben Trainer Uwe Koschinat und seine Mannschaft bereits bewiesen.

Die Rückrunde 2014/15 zeigte aber auch, dass dies nicht selbstverständlich ist: Nach dem Tod von Vereinspräsident Klaus Ulonska agierte das Team deutlich verunsichert und verpasste dadurch eine bessere Tabellenplatzierung. "Wir müssen immer an unsere Grenzen gehen, um konkurrenzfähig zu bleiben", betont Koschinat daher immer wieder.

Filipovic wieder zurück in Köln

Koschinat setzt auf eine eingespielte Mannschaft und taktische Disziplin, im Fokus steht eine stabile Defensive. Der Kern der Mannschaft konnte weitgehend zusammengehalten werden, die Anzahl der Neuzugänge ist überschaubar. "Mindestens genauso wichtig wie eine Spielerverpflichtung" (Koschinat) war die Rückkehr von Assistenz- und Athletiktrainer André Filipovic, der nach Erfahrungen beim VfL Wolfsburg wieder zur Fortuna kam und die Mannschaft fit machen soll.

Die wichtigsten Spieler-Neuzugänge sind Oliver Schröder und Marco Königs. Der 35 Jahre alte Defensivspieler Schröder kam von Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue und wurde von Koschinat in den höchsten Tönen gelobt. Der zweikampfstarke Routinier, der unter anderem auf 115 Bundesliga- und 155 Zweitligaspiele zurückblickt, passe perfekt zum Spielstil der Fortuna, so Koschinat.

Königs wurde von Drittliga-Absteiger Jahn Regensburg verpflichtet und ist nach den Abgängen von Ercan Aydogmus (Wuppertaler SV) und Marco Ban der einzige "echte" Mittelstürmer im Kölner Kader. Für Regensburg erzielte der 25-Jährige in der letzten Saison sechs Treffer in 16 Ligaspielen.

Poggenborg bleibt die Nummer eins

Torwart Tim Boss machte mit guten Leistungen beim Regionalligisten SG Wattenscheid 09 auf sich aufmerksam, wird an Stammkeeper André Poggenborg aber vorerst nicht vorbeikommen. Hinzu kommen junge Spieler wie Kai-David Bösing (Mittelfeld/21 Jahre/Roda Kerkrade), Can Serdar (Mittelfeld/19/Borussia Mönchengladbach), Serhat Koruk (Angriff/eigene Jugend) sowie Jannik Schneider (Abwehr/19) und Dennis Engelmann (Abwehr/20/beide Bayer Leverkusen).

Die Vorbereitung lief für die Fortuna eher mäßig. Siege gelangen unter anderem gegen Hessen Kassel (1:0), die SSVg Velbert (2:1), Jeunesse Esch (1:0) und KAS Eupen (2:0). Gegen Rot-Weiß Oberhausen (0:1), den 1. FC Köln (1:3) und den 1. FC Saarbrücken (1:2) musste Köln Niederlagen einstecken. Am Dienstag (21. Juli) kam die Mannschaft gegen die U21 des 1. FC Köln zu einem 1:1.

Besonders die Niederlage gegen Köln sorgte bei Koschinat für Missmut. Das Team habe "zu körperlos gespielt, zu bieder". "Unser Spiel war nett, aber das liegt ganz nah bei scheiße", so Koschinat gegenüber "koeln.de".

Zu Saisonbeginn erwartet Köln ein hartes Auftaktprogramm: Mit den Stuttgarter Kickers gastiert die Fortuna am 1. Spieltag (25. Juli) beim Vierten der letzten Saison, im ersten Heimspiel am zweiten Spieltag (1. August) kommt Zweitliga-Absteiger VfR Aalen ins Südstadion, und am 3. Spieltag (15. August) muss Koschinats Elf bei Aufstiegskandidat Hansa Rostock ran

wdr.de