Fußball | Cottbus bei Fortuna Köln
- Nicht nochmal so naiv




Mit breiter Brust und einer kleinen Sorgenfalte ist die Mannschaft von Energie Cottbus am Donnerstag Richtung Köln aufgebrochen. Dort steht für die Lausitzer am Freitag um 19 Uhr das zweite Auswärtsspiel der Saison an. Doch die Erinnerungen an den letzten Besuch bei Fortuna Köln sind nicht die besten. Von Andreas Friebel
Cottbus' Trainer Stefan Krämer kann sich noch gut an den 4. Oktober 2014 erinnern. Mit einem Auswärtssieg in Köln hätte Energie den zweiten Tabellenplatz übernehmen können. Doch das Team unterlag mit 0:3 - in einem der schlechtesten Spiele der Saison. Im Südstadion erzielte der Kölner Johannes Rahn alle drei Tore. "Wir waren zu der Zeit in einer guten Verfassung", sagt Trainer Krämer heute. "Die hat uns verleitet, Harakiri zu spielen. Köln hatte viel Platz. So naiv wollen wir uns nicht noch einmal auskontern lassen."

Kleine Veränderungen in der Offensive

In der aktuellen Saison hat Energie in drei Spielen bereits sechs Punkte geholt, die Kölner brachten es in dieser Zeit nur auf einen Punkt. Kein Wunder, dass in der Domstadt der Haussegen etwas schief hängt, während Cottbus froh ist, gut in die Saison gestartet zu sein.

Doch das Tore schießen hat bei den Lausitzer zuletzt nicht besonders gut funktioniert. Im Pokalspiel gegen Mainz und auch im Ost-Derby gegen Chemnitz gelang ihnen kein eigener Treffer. Deshalb denkt Krämer darüber nach, in der Offensive kleinere Veränderungen vor zunehmen. Statt Patrick Breitkreuz als einzigen Stürmer einzusetzen, könnte es sein, "dass wir mit Mounir Bouziane einen zweiten Stürmer bringen. Nach seiner Verletzung hat er die körperlichen Defizite inzwischen aufgeholt."

Comeback von Manuel Zeitz

Fehlen wird in Köln in jedem Fall Ronny Garbuschewski. Der Mittelfeldspieler befindet sich nach seiner Adduktorenverletzung zwar wieder im Training. Doch der Einsatz käme zu früh. "Wir wollen kein Risiko eingehen und ihn noch stabiler machen, ehe er wieder spielt", so Krämer am Mittwoch auf der wöchentlichen Pressekonferenz des Fußball-Drittligisten. Garbuschewski ist aktuell der einzige Ausfall der Lausitzer.

Mehr als acht Monate nach seiner schweren Fußverletzung könnte in Köln unterdessen Manuel Zeitz sein Comeback in der dritten Liga feiern. Zeitz wurde von Krämer in den erweiterten Kader für das Auswärtsspiel nominiert. "Es war für ihn keine schöne Zeit und wir sind froh, dass er wieder da ist. Manuel hat wieder eine Präsenz auf dem Platz, die ich ihm nach so langer Zeit nicht zugetraut hätte. Deshalb ist er mit dabei, auch wenn ich glaube, dass er noch nicht in der Startelf stehen wird."

Diskussionen um Benyamina

Unterdessen geht bei Energie Cottbus die Suche nach einem Stürmer weiter. Die Lausitzer nehmen einen neuen Anlauf, um Stürmer Soufian Benyamina vom Ligakonkurenten Wehen-Wiesbaden zu verpflichten. Vor 14 Tagen hatten die Verantwortlichen Benyamina die Freigabe verweigert, weil der Angreifer noch einen Vertrag bis 2016 hat.

Nun kommt wieder Bewegung in die Angelegenheit, denn Benyamina kam zuletzt nur zu drei Kurzeinsätzen und möchte gern wechseln. "Wenn er auf den Markt kommt, muss man sich mit ihm beschäftigen, weil er viel mitbringt, was wir gebrauchen können", so Krämer. Soufian Benyamina hat in der letzten Saison sieben Tore für Wiesbaden erzielt. Aktuell ist er noch ohne Torerfolg. Bis zum 31. August ist die Transferliste noch geöffnet.

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