Die Störche sind tierisch gut drauf

Fortuna empfängt am Sonntag im Südstadion die Mannschaft der Stunde in der 3. Liga

Die Fortuna empfängt am Sonntag (14 Uhr) im Kölner Südstadion mit Holstein Kiel die Mannschaft der Stunde. „Das kann man mit Sicherheit so sagen. Da darf man sich von dem Tabellenplatz nicht täuschen lassen. Der Gegner hat einen guten Lauf, ist extrem stabil, das zeigt ja auch die Statistik der letzten Spiele“, stimmt Uwe Koschinat vor dem Wettstreit mit dem Elften des Tableaus zu. Die Störche sind derzeit tierisch gut drauf. Mit sieben Partien hintereinander ohne Niederlage (vier Siege, drei Unentschieden) hat die Elf von Karsten Neitzel einen neuen Vereinsrekord aufgestellt für die 3. Liga.
Nach 15 von 21 möglichen Zählern bei nur zwei Gegentoren haben sich die Landeshauptstädter nun sogar bis auf vier Punkte an die Aufstiegsränge herangepirscht. Die Fortuna hingegen holte aus den letzten drei Partien „nur“ zwei Punkte. Die Gefahrenzone rückt wieder näher. Der Trainer kann das Wort Krise in dem Zusammenhang aber gar nicht leiden: „Leistungstechnisch sowieso nicht. In Erfurt sind wir nicht unter die Räder gekommen, sondern haben gut dagegen gehalten. Gegen Münster waren wir einfach nur zu blöde, zu gewinnen. Und ein Punkt in Dresden ist aller Ehren wert. Dennoch muss man natürlich sagen, dass Aufwand und Ertrag zuletzt nicht passten. Es hätten zwei Punkte mehr sein müssen“, betont Koschinat, der das Team der Kieler aufgrund „einer ähnlichen Herangehensweise“ schätzt.

„Sie verursachen Stress, sie jagen den Gegner und wenn sie ihn einmal im Würgegriff haben, lassen sie ihn nicht mehr los. Du bekommst von den Kielern keine Ruhe im Aufbauspiel. Und sie bedrängen auf dem schnellsten Wege das gegnerische Tor“, erklärt der Kölner Fußballlehrer. Und das die Kieler Größe zeigen, imponiert ihm ebenfalls. „Ich werde dafür ja ab und an kritisiert, aber beim Gegner ist kein Spieler unter 1,80 Meter. Sie haben nach vorne eine enorme Durchschlagskraft. Da sieht man eine gewisse Logik bei der Kaderzusammenstellung, das gefällt mir.“

Im Angriff sorgen mit Marc Heider (sechs Tore), Manuel Schäffler (vier) und Rafael Kazior (vier) gleich mehrere Stürmer für ordentlichen Wirbel, und in der Defensive verstehen die Kieler ebenfalls ihr Fußwerk. Nach Cottbus (zehn Gegentore) haben die Gäste die zweitbeste Defensive (13). Aber auch die Fortuna (18) auf Rang fünf der Wertung ist des Öfteren in der Lage, Tore zu verhindern.

Zurückkehren wird Tobias Fink in die Anfangsformation der Fortuna gegen Kiel. Der Linksverteidiger hat seine Gelbsperre in Erfurt abgesessen. „Das ist für mich keine Frage. Wer ihn in den letzten Wochen gesehen hat, der muss sagen, mit seiner Qualität hat er in der 3. Liga nichts verloren. Das war überragend“, schwärmt Koschinat. Um die Position rechts streiten sich der Ex-Kieler Kusi Kwame und Dennis Engelman. Mit 1,76 Meter beziehungsweise 1,74 Meter haben beide allerdings gegen die groß gewachsenen Kieler Angreifer Größennachteile. Eine weitere mögliche Alternative steht nach wie vor nicht zur Verfügung. Jan-Andre Sievers fehlt ebenso wie Daniel Flottmann, Ozan Yilmaz und Thiemo-Jerome Kialka im Kader. „Körperlich ist er schon wieder sehr weit. Er ist auch komplett belastbar mittlerweile. Am Montag steigt er wieder ins Mannschaftstraining mit ein“, so Koschinat über Sievers.

Stefan Kleefisch / rheinfussball.de