NACH DREI NIEDERLAGEN
Harte Realität beim SC Fortuna

Nach drei Niederlagen in Folge erwartet der SC Fortuna Köln als Tabellendrittletzte der Dritten Liga am Samstag den MSV Duisburg. Trainer Uwe Koschinat erwartet von seiner Mannschaft mehr Ballbesitz gegen einen stark besetzten Gegner.

Für Fortuna Köln ist es eine Tabellenkonstellation, die man in den vergangenen Jahren nur noch vom Hörensagen kannte. Ein Abstiegsplatz, vier Punkte aus sechs Spielen, drei Niederlagen in Folge. Nach zwei herausragenden Regionalliga-Spielzeiten mit 76 und 79 Punkten ist beim Drittliga-Aufsteiger nun erstmals die Fähigkeit zur Krisenbewältigung gefragt – so auch vor dem Heimspiel-Highlight gegen den MSV Duisburg am Samstag (14 Uhr, Südstadion).

Doch Trainer Uwe Koschinat ist, wenn auch in anderen Tabellen-Regionen, druckerprobt. „Psychologisch ist die Situation nicht anders als im vergangenen Jahr“, meint der Coach. „Ein Abstiegsplatz hier bedeutet das Gleiche wie Platz zwei in der vergangenen Saison. Bei Fortuna Köln herrscht immer ein enormer Druck, wir fallen halt nicht so weich.“ Damit es wieder aufwärtsgeht, wünscht sich Koschinat mehr Ballbesitz im Spiel seiner Mannschaft.

Koschinat fordert mehr Ballbesitz

„Wir haben immer so eine hohe Laufleistung, laufen aber meistens nur dem gegnerischen Ballbesitz hinterher. Das ist ein entscheidender Faktor“, sagt Fortunas Trainer, der gegen den MSV einen anderen Spielverlauf erwartet als am Dienstag gegen den VfL Osnabrück (0:1). „Duisburg hat nicht diese brachiale Gewalt, dafür aber noch mehr individuelle Qualität“, meint Koschinat.

Stellvertretend dafür stehen der Ex-Bochumer Dennis Grote, oder auch der ehemalige FC-Innenverteidiger Christopher Schorch. Doch es gibt Grund für Kölner Hoffnung. Neben der tadellosen kämpferischen Einstellung bei der knappen Pleite gegen Osnabrück gab es in der zweiten Hälfte auch einen spielerischen Lichtblick: Cauly Oliveira Souza. Der 18-jährige Brasilianer feierte in der 63. Minute sein gelungenes Profi-Debüt für die Fortuna.

Der aus der FC-Nachwuchsabteilung verpflichtete Mittelfeldspieler belebte die Partie mit vielen mutigen Dribblings und schnappte sich auch gleich selbstbewusst vor jedem Freistoß und jeder Ecke den Ball. „Das war die Bestätigung dessen, was er zuletzt auf den Trainingsplatz gezaubert hat“, lobte Koschinat. „Cauly bricht unter Druck nicht zusammen. Jetzt muss er zeigen, dass er diesen Höhepunkt mit Konstanz verbinden kann.“

Demgegenüber stehen allerdings fünf durchaus prominente Namen, die zuletzt nicht einmal im 18er-Kader standen: Marco Ban, Dino Bisanovic, Lars Bender, Markus Pazurek und Thiemo-Jerômé Kialka. Hintergrund sind verlorene Positionskämpfe – wie Bender gegen Oliveira Souza und Kialka gegen Aydogmus – und die von Koschinat verhasste U-23-Regelung des DFB. Die besagt, dass im 18er-Kader mindestens vier Akteure stehen müssen, die zum 1.  Juli der jeweiligen Saison das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und für ein DFB-Auswahlteam spielberechtigt sind.

Da aus Fortunas erweiterter Stammelf lediglich Boné Uaferro in diese Regelung fällt, muss Koschinat zwangsläufig die Nachwuchskräfte Marko Stojanovic und Dennis Engelmann in den Kader holen – für Kialka, Pazurek oder auch Bisanovic bleibt dann kein Platz mehr. Doch immerhin für Ban gibt es in dieser Hinsicht gute Nachrichten. Der Stürmer ist seit kurzem offiziell deutscher Staatsbürger und für die Partie gegen Duisburg eine Option für den Kader. Koschinat kündigte derweil an, dass Uaferro nach auskuriertem Magen-Darm-Infekt in die Startelf zurückkehren wird. Für ihn müsste Florian Hörnig weichen.

ksta.de