Joker Andersen mit einem Außenristpass à la Modric
Fortuna bestraft inkonsequente Jenaer spät

Der letztjährige Aufstiegsanwärter Fortuna Köln besiegte Carl Zeiss Jena am Ende hochverdient mit 2:0. Die Fortunen wollten ihren schwachen Saisonstart vergessen machen, hatten zunächst aber große Probleme mit den Gästen, die sich aber nicht zu belohnen wussten. War der Knoten erst einmal geplatzt, zeigten die Domstädter plötzlich feinsten Offensivfußball. Gäste-Keeper Coppens verhinderte Schlimmeres.

Fortunen-Trainer Uwe Koschinat [Linked Image] setzte auf die gleiche Anfangsformation, die auch den 2:0-Auswärtssieg in Braunschweig einfuhr.

Jenas Trainer Mark Zimmermann nahm nach dem 2:1-Heimsieg über den FSV Zwickau nur eine Änderung vor: Erlbeck vertrat Pannewitz im zentralen Mittelfeld.

Fortuna Köln musste, aber auch Carl Zeiss Jena wollte von Anfang an zeigen, dass einvernehmlich auf Sieg gespielt wurde. Den Gästen gelang das zunächst besser, allerdings ohne dabei wirklich torgefährlich zu werden. Ein entscheidender Faktor der Domstädter wurde früh der quirlige Yeboah, der nach 18 Minuten beinahe einen Geistesblitz hatte - doch sein ansatzloser Seitfallzieher ging knapp neben den Gäste-Kasten. Zwei Zeigerumdrehungen später verpasste Hartmann eine Ernst-Hereingabe knapp. Für die Torgefahr sorgte fast ausnahmslos die Fortuna. Auf beiden Seiten. Eine Cros-Flanke lenkte Kyere Mensah um ein Haar ins eigene Netz (28.).

Hartmann zögert und wird zurückgepfiffen

Nach einer halben Stunde dürfte dann selbst Trainer Koschinat schon den Torschrei auf den Lippen gehabt haben, Hartmann wurde über die linke Seite frei auf Coppens zugeschickt. Doch der Neuzugang aus Ingolstadt ließ sich zu viel Zeit, sodass ihn Cros einholen und Hartmann das Spielgerät noch vom Fuß grätschen konnte. Für Jena klopfte zwischenzeitlich Wolfram an, der mit seinem Kopfball aber eher Rehnen zu einer spektakulären Parade verhalf (35.). Nach 41 Minuten entstand die selbe Szenerie wie kurz zuvor: Hartmann war über links durch - wirkte diesmal entschlossener - doch Schiedsrichter Patrick Alt pfiff den Angreifer wegen einer Abseitsposition zurück.

Auch die zweiten 45 Minuten begannen beide Mannschaften zwar bemüht, aber harmlos. Zweimal Brandenburger für die Kölner, einmal knapp (52.), einmal einige Meter über das Tor (54.). Auch spielerisch wussten die Gäste schon zu Beginn des zweiten Durchgangs nicht mehr zu gefallen, jegliche offensive Gefahr ging ihnen abhanden. Was auch an der optimierten Defensivtaktik der Koschinat-Elf lag, die aber mehr und mehr auf den Führungstreffer pochte. Allen voran Kapitän Kegel, der seiner Ambition mit einem strammen Freistoß Ausdruck verlieh - Coppens zeigte Unsicherheiten (61.).

Kegels Wille, Koschinats Händchen

Sechs Minuten später wurde Kegel für seine Entschlossenheit belohnt. Der agile Yeboah spielte sich über die linke Seite durch und bediente Hartmann, der schnell schaltete und für Kegel ablegte. Aus 15 Meter wuchtete der Stratege das Runde flach ins Eckige, diesmal war Coppens schuldlos. Die Hereinnahme von Angreifer Dahmani entfaltete teilweise Zauberfußball bei den Domstädtern, per Hacke bediente er Eberwein, der aus spitzem Winkel vergab (73.). Besser machten es der ebenfalls eingewechselte Andersen und Scheu. Abermals von Yeboah eingeleitet, bediente Andersen mit einer perfekt ausgeführten Außenristflanke Scheu, der zentral vor dem Kasten nur noch den Fuß hinhalten musste - 2:0 (84.).

Der heimliche Mann des Spiels wollte sich danach noch um einen eigenen Treffer bemühen, doch Yeboahs Flugkopfball traf nur den Pfosten (86.). Scheu (88.) und Dahmani (90.+1) scheiterten am in der Schlussphase gut aufgelegten Coppens. Das 2:0 war in der Höhe aber absolut verdient. Damit gewinnt Köln nach miserablem Saisonstart das zweite Spiel in Folge und orientiert sich langsam wieder in Richtung des oberen Tabellendrittels.

Für die Domstädter geht es nach der Länderspielpause am Montag, den 17. September gen Kaiserslautern (19 Uhr). Jena ist bereits am Freitag (19 Uhr) in Braunschweig zu Gast.

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