Mit dem Prellbock gegen die Beton-Abwehr
Der Schlüssel zum Erfolg liegt für Fortuna in Halle auf den Außenbahnen



Am 6. August des vergangenen Jahres sorgten Tobias Fink und Johannes Rahn mit ihren Treffern im Erdgas-Sportpark für die sportliche Explosion. Die Fortuna feierte mit dem 2:0 in Halle am dritten Spieltag den ersten Sieg der Drittliga-Geschichte. Am Samstag (14 Uhr) kehren die Südstädter nun an dieselbe Spielstätte in Sachsen-Anhalt zurück. Die Hauptrollen in der Besetzungsliste dürften dieses Mal aber andere Akteure bei den Kölnern besetzen.

Denn Fink fällt ebenso wie Oliver Schröder noch aufgrund eines Muskelfaserrisses aus. Ebenfalls nicht mit in den Bus gestiegen für die Auswärtsfahrt ist Cauly Oliveira Souza, der noch Trainingsrückstand hat. Die Verletztenliste komplettiert Kuss Kunzika. Der 19-Jährige zog sich beim Spiel der U 23 am vergangenen Wochenende einen Teilriss des Innenbandes im Kniegelenk zu. Nur als Nebendarsteller ist derzeit der andere Torschütze dieses denkwürdigen Spiels gefragt. Rahn, in der letzten Saison mit elf Toren noch der Torjäger beim Aufsteiger, kam in dieser Spielzeit aufgrund eines Bandscheibenvorfalls erst zu fünf Startelfeinsätzen und zwei Treffern, beim 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg. Dennoch ist Uwe Koschinat voll des Lobes über den 29-Jährigen. „Er nimmt die Situation sehr positiv an. Er hat die letzten beiden Wochen brutal trainiert und er ist jetzt wieder in einer sehr guten körperlichen Verfassung. Er ist ein sehr mannschaftlich denkender Spieler. Mit ihm haben wir gegen Cottbus, Kiel und Magdeburg sieben Punkte geholt“, betont der Trainer, der aber im Angriff derzeit auf das kompatible Duo Julius Biada/Marco Königs setzt. Königs, der bereits sechs Saisontore hat, ist vor allem aufgrund seiner starken defensiven Ausrichtung besonders wertvoll für das Team. „Er ist ein unheimlicher Prellbock vorne. Aber er arbeitet auch sehr gut gegen den Ball. Er klaut als unser erster Verteidiger dem Gegner gerade bei Standards viele Bälle weg. Dieser Umstand macht den Transfer rund“, lobt Koschinat den 25-Jährigen.

Eine gesteigerte Bedeutung dürfte gegen Halle, das die letzten vier Heimspiele gewann, aber auch den Protagonisten auf den offensiven Außenbahnen zukommen. Egal ob, dort die beiden Torschützen der letzten Woche Hamdi Dahmani und Lars Bender oder der wiedergenesene Michael Kessel agieren werden. Denn der HFC tritt unter dem neuen Trainer Stefan Böger mit vier gelernten Innenverteidigern in der Kette an. „Da fehlt es vielleicht bei dem einen oder anderen Spieler am Drehmoment und der offensiven Ausrichtung, aber das verleiht dem Gegner auch eine enorme Stabilität. Halle ist dadurch sehr gut abgesichert und braucht nur wenig, um erfolgreich zu sein. Lange Bälle durch die Mitte dürften also kein probates Mittel sein“, erklärt Koschinat. Zudem habe Halle mit Osayamen Osawe und Sören Bertram enorme Geschwindigkeit im Angriff und auch insgesamt mehr Erstliga-Erfahrung als die Fortuna Drittliga-Routine. Trotz der Erfolge in Erfurt und gegen Mainz und dem Verlassen der Abstiegsregion habe sich die Lage seiner Mannschaft nicht grundlegend verändert, unterstreicht Koschinat. „Wir müssen in Halle punkten. Die Tabelle ist sehr eng, da kann ein Spieltag schon wieder alles verändern.“

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