Fortuna Köln :
Das Potenzial für Träumereien



Am Samstag ist Fortuna Köln bei der SG Sonnenhof Großaspach antreten.
Der Klassenerhalt ist der Südstadt-Elf schon fast nicht mehr zu nehmen.
Köln -
Noch will sich Uwe Koschinat nicht auf ein neues Saisonziel festlegen. "Erst wenn die 45 Punkte erreicht sind", sagt der Trainer des SC Fortuna Köln. "Und natürlich nach Absprache mit der Vereinsführung." So lange steht laut Koschinat einzig der Klassenerhalt im Fokus. "Aber natürlich sind wir auf einem guten Weg", so der Coach - eine Untertreibung.

Nach dem überzeugenden 2:1 (1:0)-Erfolg am Dienstag gegen Preußen Münster beträgt das Polster auf den Tabellenkeller der Dritten Liga luxuriöse zehn Punkte, nach oben ist es deutlich knapper.

Keine Träumereien von Koschinat

Doch von solchen Träumereien möchte Koschinat nach wie vor nichts wissen, obwohl das Leistungsvermögen seiner Mannschaft sie durchaus zulassen könnten. Vor den fußballerischen Qualitäten von Julius Biada und Marco Königs warnt mittlerweile jeder gegnerische Trainer.

In ihrem Windschatten drängen sich aber auch Hamdi Dahmani, Lars Bender und Cauly Oliveira Souza immer stärker auf. Der Brasilianer Souza, der mit seinem Treffer gegen Münster kurz vor Schluss zum umjubelten Matchwinner avancierte, hätte sich mit dieser Szene allerdings auch zum Egoisten des Abends degradieren können.

Der 20-Jährige hatte sich in der 85. Minute nach einem langen Ball von Andreas Glockner in Richtung Preußen-Tor aufgemacht, drang allerdings in spitzem Winkel in den Strafraum ein. "Normalerweise muss man den Ball dann querlegen", erklärte Koschinat. Oliveira Souza tat das nicht - er hämmerte den Ball humorlos unter die Latte. "Da hat Cauly eine gehörige Portion Egoismus an den Tag gelegt. Aber er hat nun mal so viel Qualität im Fuß", so Fortunas Trainer.

Kein Vorbeikommen an Königs und Biada

Ein Querpass hätte womöglich dem eingewechselten Johannes Rahn ein Tor und somit den Weg aus der Krise ermöglicht. Kölns Top-Torjäger a.D. traf zuletzt am 28. August, Rahn stand in dieser Saison nur siebenmal in der Startelf. An Königs und Biada kommt er momentan einfach nicht vorbei.

In der Partie am Samstag bei der SG Sonnenhof Großaspach (14 Uhr) könnte Rahns Knoten aber dennoch platzen. Denn dort sind voraussichtlich wieder die Dienste des 30-Jährigen in der Startelf gefragt, da Königs gelbgesperrt fehlt. "Jo bringt natürlich extrem viel Geschwindigkeit und Kopfballstärke ins Spiel", lobte Koschinat. "Außerdem hat er sich im Training nie hängen lassen."

Fortunas Trainer sucht allerdings auch schon nach alternativen Einsatzgebieten für Rahn. Denn der Stürmer steht noch über das Saisonende hinaus beim Südstadt-Klub unter Vertrag. "Deshalb hat er in Dresden auch im zentralen Mittelfeld gespielt. Ich fand es auch gut, wie Jo in einigen Szenen sein Stürmer-Gen mit eingebracht hat", befand Koschinat zufrieden.

Für die Begegnung in Großaspach plant der Coach Rahn allerdings wohl wieder in vorderster Reihe ein. Die Vorgabe ist eindeutig: "Ich habe große, große Hoffnung, dass wir dort die 40 Punkte-Marke knacken", sagt Koschinat.

ksta.de