"Auch Fortuna hat Charme"

Köln/Ingolstadt (DK) In den vergangenen neun Jahren hat "Bomber" Moritz Hartmann von der 3. Liga bis zur Bundesliga beim FC Ingolstadt alles erlebt und sich mit seinen Toren in die Herzen der Schanzer Fans geschossen.

Mittlerweile spielt der 32 Jahre alte Angreifer bei Drittligist Fortuna Köln. Im Gespräch mit unserer Zeitung spricht er über den Kontakt zu ehemaligen Kollegen, seine neue Aufgabe und den Saisonauftakt gegen einen alten Bekannten.


Herr Hartmann, haben Sie sich in Köln schon gut eingelebt?

Moritz Hartmann: Wir sind mit der Familie gerade dabei ein Haus zu beziehen, der Umzug ist aber noch nicht komplett fertig. Das wird in den nächsten Wochen erfolgen.

Sie sind vom FC Ingolstadt in die 3. Liga zu Fortuna Köln gewechselt. Ist das ein Rückschritt?

Hartmann: Ich denke nicht, dass das ein Rückschritt ist. Wichtig ist, dass ich meine Spiele habe, dass ich wichtig bin für die Mannschaft, dass ich Tore schieße und wieder Spaß am Kicken habe. Ich freue mich, für Fortuna spielen zu können.

Inwieweit unterscheidet sich Ihr neuer Verein vom FCI?

Hartmann: Fortuna ist ein älterer Traditionsverein, bei dem die Gegebenheiten und die Infrastruktur natürlich nicht nigelnagelneu sind. Er hat nicht die Kapazitäten wie der FCI, der ein junger Verein ist, sich sein Vereinsgelände aussuchen konnte und Platz hat. Wir sind mit der Fortuna in der Kölner Südstadt beheimatet, das hat auch seinen Charme.

Was hat den Ausschlag zum Wechsel gegeben?

Hartmann: Der Auslöser war, dass mein Vertrag ausgelaufen ist und nicht verlängert wurde. Ich denke, über eine Verlängerung hätte man mit mir immer reden können, aber der Verein hatte einen anderen Plan. Ich hatte dann sehr interessante Gespräche mit Fortunas Trainer (Uwe Koschinat, Anm. d. Red. ). Wir standen länger in Kontakt und er hat mir die Aufgabe schmackhaft gemacht. Er kennt meine Stärken und weiß, wo ich mich am wohlsten fühle. Fortuna Köln hat nicht lockergelassen und letztendlich haben sie mich überzeugt.

Wie schwer fiel der Abschied nach neun Jahren in Ingolstadt?

Hartmann: Sehr schwer natürlich. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, viele Menschen kennengelernt und auch ein paar private Freundschaften in Ingolstadt gehabt. Aber ich habe mich auch auf eine neue Herausforderung in der Nähe der Heimat gefreut. Es ist kein Geheimnis, dass ich wieder Richtung Köln gehen wollte. Ich habe hier nach wie vor Familie und eine Reihe Freunde in der Gegend.

Zum Saisonauftakt (Samstag, 14 Uhr, Anm. d. Red. ) geht es gegen Preußen Münster, wo ihr ehemaliger Mitspieler Malte Metzelder Sportdirektor ist. Tauscht man sich da vor dem Spiel aus?

Hartmann: Unmittelbar vor dem Spiel hatten wir keinen Austausch. Ich denke, wir werden nach dem Spiel länger reden. Ich freue mich, dass er einen Verein gefunden hat, wo er seiner Aufgabe nachgehen kann, und glaube, dass er da eine gute Figur macht. Er ist ein sachlicher, höflicher Mensch, der einen respektvollen Umgang pflegt. Das schätze ich sehr. Ich freue mich, Malte wieder zu sehen.

Haben Sie sonst noch Kontakte zu ehemaligen Mitspielern aus Ingolstadt?

Hartmann: Hier und da schreibe ich mit ein paar Spielern. Mit Almog Cohen oder Marvin Matip habe ich ab und zu noch Kontakt. Der Abschied ist noch nicht so lange her, aber ich werde in Ingolstadt über kurz oder lang nochmal vorbeikommen und mir ein Spiel anschauen. Ich muss mich hier auf den Saisonstart konzentrieren, aber wenn die Zeit es zulässt, werde ich bestimmt mal vorbeikommen.

Was haben die früheren Kollegen zum neuen Verein gesagt?

Hartmann: Sie haben sich gefreut, dass ich einen Verein gefunden habe, der meine Ambitionen unterstreicht. Deshalb haben sie mir zu der Entscheidung gratuliert.


Das Gespräch führte

Christian Missy.

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