Fortuna Kölns Neuzugang Kwame Yeboah, der Mann für das Gleichgewicht

Von
Christian Krämer

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Köln - Als Nachfolger des „Unterschiedsspielers“ Manuel Farrona Pulido soll Kwame Yeboah die Offensive des Fußball-Drittligisten SC Fortuna Köln ins Gleichgewicht bringen. Dafür verzichtete Trainer Uwe Koschinat auf eben jenen Titel, der gleichermaßen Bewunderung und Druck garantiert. Denn „Unterschiedsspieler“ Farrona Pulido konnte die Erwartungen von Fortunas Coach nicht erfüllen und steht nach nur einem Jahr in der Südstadt nun beim VfL Osnabrück unter Vertrag.

Nachfolger von Manuel Farrona Pulido

Bei Yeboah, aufgewachsen und ausgebildet in Australien, hofft Koschinat auf längerfristigen Erfolg. „Er bringt extrem viel Geschwindigkeit mit und ist beidfüßig“, sagt der Trainer. Zudem nutze er sein Tempo und seine Zweikampfstärke in beide Richtungen. Das war bei Farrona Pulido anders, der die Defensivaufgaben oft den Kollegen überließ. Mit Yeboah glaubt Koschinat an eine bessere Balance zwischen den Flügeln – in der vergangenen Saison hatte die rechte Seite mit den überragend laufstarken Dominik Ernst und Robin Scheu oft ein Übergewicht.

Bereits beim ersten Treffen habe Yeboah ihn sehr beeindruckt, berichtet Fortunas Trainer. „Er hat sehr reflektiert darüber gesprochen, warum es in der ersten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach nicht gereicht hat und er dann nach Paderborn in die Dritte Liga gewechselt ist“, sagt Koschinat. Yeboah berichtet: „Ich bin damals nach Deutschland gekommen, um in der 1. Bundesliga zu spielen. Meine Familie ist so weit weg – da sollte es sich schon lohnen.“ Der Trainer freut sich über diesen Ehrgeiz. „Auf dem ersten Dienstweg hat es mit der Bundesliga nicht geklappt. Genau das macht Kwame als Spielertyp extrem interessant für mich. Denn bei seinem Potenzial will er nicht ewig in der Dritten Liga bleiben.“ Fortunas Trainer hofft auf eine Win-Win-Situation wie bei Marco Königs, Julius Biada oder zuletzt Daniel Keita-Ruel: der Südstadt-Klub als Sprungbrett in höhere Ligen. „Ich will gesundbleiben und viel spielen“, sagt Yeboah.

Maurice Exslager bleibt bei Fortuna Köln

Aktuell absolviert er – wie seine Teamkollegen – anhand von Plänen des Co-Trainers André Filipovic individuelle Übungen. Erst am Sonntag wird das Team wieder gemeinsam auf dem Trainingsplatz stehen und die letzten beiden Vorbereitungswochen vor dem Saisonstart am 28. Juli gegen Münster (14 Uhr, Südstadion) angehen.

Koschinat erwartet dann auch Rechtsverteidiger Ernst zurück, den zuletzt Knieprobleme quälten. Gleiches gilt für Maurice Exslager. Der Stürmer war „auf Bewährung“ in die Vorbereitung gestartet, um zu beweisen, dass er nach zwei Kreuzbandrissen noch das Zeug zum Profifußballer hat. Dieses Bild konnte der 27-Jährige offenbar vermitteln. „Wir haben eine Einigung erzielt. Er ist wieder vollwertiges Mitglied des Kaders“, sagt Koschinat, der Exslager in der Rolle des Jokers sieht.

Fehlen werden der junge Außenverteidiger Aaron Eichhorn nach einer Knieverletzung und Neuzugang Benjamin Pintol, der an einer Verletzung der Fußsohle laboriert. „Das wird wohl noch eine Weile dauern“, meint Koschinat. „Aber das kommt nicht überraschend. Ich habe diese Pille geschluckt, weil ich Benjamin unbedingt wollte.“ Allerdings ebenfalls nicht als neuen „Unterschiedsspieler“.


Quelle: www.ksta.de