0:6-Klatsche SC Fortuna Köln kommt beim FSV Frankfurt unter die Räder


Überfordert: Fortunas Defensive um Kapitän Daniel Flottmann (r.)
Foto:imago/Jan Huebner

Frankfurt/Köln - Um 15.48 Uhr am Sonntagnachmittag war es amtlich: die höchste Drittliga-Pleite des SC Fortuna Köln war perfekt. 0:6 (0:4) ging die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat beim FSV Frankfurt unter – sang- und klanglos. Es war die höchste Niederlage seit über fünf Jahren, im August 2011 gab es ein 0:6 gegen die Sportfreunde Lotte. Damals war es Koschinats fünftes Pflichtspiel als Trainer, 200 Partien später war es wieder soweit.

Ohne Andersen

„Wir sind heute schon auseinandergenommen worden, in allen Bereichen, die den Fußball ausmachen. Das muss man so deutlich sagen“, erklärte der Trainer. Es war wieder einer jener Ausreißer nach unten, die den SC Fortuna Köln bereits seit Saisonbeginn begleiten. Ohne die verletzte Mittelfeldzentrale um Kristoffer Andersen (Wadenprobleme) und Maik Kegel (Kreuzbandriss) fehlte der Fortuna jeglicher Zugriff aufs Geschehen. Der FSV konnte nach Belieben sein Spiel aufziehen und nutzte den desolaten Auftritt der Kölner Defensive gnadenlos.

In Halbzeit eins sorgten Denis Streker (12.), Bentley Baxter Bahn (30.), Cagaty Kader (39.) und Fabian Schleusener (42.) für die Grundlage von Fortunas Debakel. „Die vier Gegentore in der ersten Hälfte fallen allesamt nach Standartsituationen. Das macht es besonders bitter“, sagte Koschinat, der aufgrund der FSV-Stärken nach Freistößen und Ecken extra eine körperlich robuste Startelf gewählt hatte. „Doch das hat nichts genützt.“

„In der Halbzeitpause habe ich der Mannschaft gesagt, dass es nur noch darum geht, mit einer gewissen Achtung aus dem Spiel zu kommen und das Ergebnis bei dem Spielstand zu halten.“ Doch auch das klappte an diesem rabenschwarzen Sonntagnachmittag nicht. Yannick Stark (63.) und Massimo Ornatelli per Strafstoß (84.) machten die Abreibung für den Südstadt-Klub perfekt. „Wenn Spielqualität und Selbstvertrauen nicht mehr zusammenpassen, dann können wir in dieser Dritten Liga auch ganz schnell mal ein Schlachtopfer werden“, so Koschinat.

Samstag gegen Aalen


Markus Pazurek, im defensiven Mittelfeld heillos überfordert, fand ähnlich drastische Worte. „Das Ergebnis spiegelt unsere Leistung wieder. Wir haben so ziemlich alles falsch gemacht, was wir falsch machen konnten“, sagte Pazurek, um dann doch vorsichtig einen Blick nach vorne zu werfen: „Wir müssen das Spiel erst aufarbeiten und dann vergessen. Aber wir sind aus solchen Situationen bislang immer gut rausgekommen. So werden wir das auch nächste Woche machen.“
Viel leichter wird es dann allerdings vom Papier her nicht: Mit dem VfR Aalen gastiert der Tabellendritte im Südstadion.
SC Fortuna Köln: Boss – Flottmann, Mimbala, Hörnig, Röcker (65. Kwame) – Engelman, Pazurek (65. Schröder) – Bender, Dahmani, Oliveria Souza (57. Alibaz) – Rahn. Tore: 1:0 Strecker (12.), 2:0 Bahn (30.), 3:0 Kader (39.), 4:0 Schleusener (42.), 5:0 Stark (63.), 6:0 Ornatelli (84., Foulelfmeter).
– Quelle: https://www.ksta.de/24923708 ©2016