Kessel und Königs stoßen den Bock um
Fortuna gibt nach dem 2:0-Sieg in Erfurt die rote Laterne ab



Die Fortuna kann doch noch gewinnen. Am 28. August siegte die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat zuletzt zu Hause gegen Magdeburg. Nun sicherten sich die Kölner dank einer blitzsauberen Leistung drei Punkte bei RW Erfurt vor 4.200 Zuschauern. Michael Kessel und Marco Königs trafen zum 2:0-Auswärtserfolg bei den Thüringern, die ab der 42. Minute und dem Platzverweis für Kammlott mit einem Mann weniger auskommen mussten. Nach dem 2:0 im Pokal in Aachen spielte die schon als Schießbude der Liga verschriene Elf der Südstädter im Steigerwaldstadion erneut zu Null.
Die Fortuna begann wie angekündigt mit Ozan Yilmaz als Rechtsverteidiger. Der angeschlagene Julius Biada konnte doch an der Seite von Marco Königs stürmen. Michael Kessel und Hamdi Dahmani begannen erwartungsgemäß im Vergleich zum Pokal-Sieg in Aachen. Johannes Rahn und Lars Bender hingegen nahmen ebenso wie der wiedergenesene Florian Hörnig auf der Ersatzbank Platz. Verkehrte Welt gab es vom Anpfiff weg bei der Trikotfarbe. Denn Erfurt lief in rot-weiß gestreiften Trikots auf, während die Fortuna auf ihr himmelblaues Ausweichdress zurückgreifen musste.

Den ersten Torabschluss für die Gäste verzeichnete Hamdi Dahmani. Doch der Schuss aus acht Metern Entfernung landete nur am Außennetz (13.). Die Fortuna versuchte sogleich die Kontrolle über das Spiel zu bekommen und stand defensiv ordentlich. Erfurt hatte etwas mehr Ballkontakte und auch die ein oder andere Ecke, dennoch war die Partie ausgeglichen. Einen Freistoß von Markus Pazurek über rechts verlängerte Königs mit dem Hinterkopf einen Meter am langen Pfosten vorbei (25.). Den ersten Karton auf Seiten der Kölner kassierte Kristoffer Andersen, weil er den Erfurter Löschner am Einwurf hinderte (31.). Sieben Minuten später sah Löschner Gelb nach einer Grätsche gegen Kessel auf der linken Abwehrseite. Den fälligen Freistoß schoss Dahmani clever flach zurück auf die Höhe der Strafraumgrenze der Erfurter und Michael Kessel trat den Ball mit Übersicht in die lange Ecke zum 0:1. Dennoch gab es für die Fortuna zu diesem Zeitpunkt kein Grund zur Beruhigung. Denn die Thüringer hatten auch in ihren zwölf Begegnungen zuvor in dieser Drittliga-Saison vor der 33. Minute noch keinen einzigen Treffer erzielt. Bei Erfurt lagen aber nun die Nerven blank. Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff räumte Carsten Kammlott an der Seitenlinie den Ball führenden Bone Uaferro brutal ab und sah vollkommen zu Recht die Rote Karte.

Nach diesem Frustfoul mussten die Hausherren die zweite Hälfte in Unterzahl beginnen. Aber auch im zweiten Abschnitt fand die Elf von Trainer Christan Preußer kein Mittel gegen die gut organisierten Gäste. Die Fortuna hingegen sorgte nach 63 Minuten für die Vorentscheidung. Julius Biada brach über rechts durch, passte nach innen, wo Königs diesen blitzsauberen Konter mit einem Schuss in die lange Ecke eiskalt zum 0:2 abschloss. Es war der fünfte Saisontreffer des Torjägers. Der Vorbereiter des 0:2 machte dann nach 73 Minuten für Johannes Rahn Platz. In der Schlussphase waren die Kölner dem 3:0 näher als die Hausherren dem Anschlusstreffer. Bender wurde noch für Königs eingewechselt (81.), und Andreas Glockner für Andersen (87.). Durch den ersten Auswärtsdreier der Saison verbesserte sich die Fortuna um zwei Plätze von 20 auf 18, hat aber immer noch einen Abstiegsplatz inne.

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