GRANATOWSKI: NUR TORE ZÄHLEN
Finden die Sportfreunde Lotte gegen Fortuna das Glück?

Lotte. Es ist wie verhext. Seit Wochen sind die Sportfreunde Lotte bereits tor- und sieglos. Alle warten nun auf einen Befreiungsschlag, der endlich die Köpfe der Spieler frei spült. Möglich ist das am Samstagnachmittag im Auswärtsspiel bei Fortuna Köln (14 Uhr, Südstadion).
Bitterer kann man sicherlich kaum verlieren. Bei der 0:1-Derbyniederlage in Münster zeigten sich die Sportfreunde insgesamt in verbesserter Verfassung. Sie zeigten eine Reaktion auf die öffentliche Kritik der letzten Tage. Doch das reichte nicht, um für wenigstens einen Punkt infrage zu kommen. Schließlich vergaßen sie mal wieder das Tore schießen. Entsprechend enttäuscht zeigten sich die Spieler nach dem Abpfiff, als sie mit hängenden Köpfen den Platz verlassen hatten.
Mit gemischten Gefühlen zog Lottes Flügelstürmer Nico Granatowski seine Bilanz zum Spiel. Das seine Mannschaft im Gegensatz zum Heimspiel gegen den VfR Aalen eine bessere Leistung hingelegt hatte, wollte er gar nicht zur Kenntnis nehmen. „Es ist mir egal, ob es besser lief als gegen Aalen. Wir haben wieder verloren und das ist das, was zählt. Daher ist meiner Meinung nach nichts stark verbessert gewesen“.
Bringt alles nix
Doch das Lotte spielerisch besser war als Münster, stellten auch die neutralen Zuschauer im Preußenstadion fest. Nur für den 25-Jährigen zählte das alles irgendwie nicht. „Das bringt uns langsam auch nix mehr. Uns bringt die spielerische Leistung nichts, wenn wir nicht langsam mal die Punkte wieder holen. Und dann bin ich ganz ehrlich, dass ich dann lieber mal so wie jetzt Preußen Münster den dreckigen Sieg holen will und wieder in der Spur bin. Das ist momentan eben der Unterschied. Bei Münster geht der Ball einfach mal rein und wir selbst schießen und treffen alles, nur nicht das Tor“.
Bittere Niederlage
Am Ende fehlten nur noch zwei Minuten, um wenigstens mal einen Punkt mitnehmen zu können. Der gebürtige Braunschweiger räumt das zwar ebenfalls ein, doch er muss verständlicherweise ergebnisorientiert denken. „Ob es ein paar Minuten waren oder nicht, der Ärger ist derselbe und wie immer groß. Wir wollen eben jedes Spiel gewinnen und wenn man ein Spiel dann auch noch so verliert, dann ist es einfach nur bitter“, sagt Granatowski, der in dieser Saison aufgrund einer Knöchel-OP zu Saisonbeginn erst zwölf Drittligaspiele absolvieren konnte und dabei noch auf seinen ersten Treffer warten muss.
Mit Laufbereitschaft punkten
Dass der Bock nun endlich mal umgestoßen werden muss, ist nicht nur Nico Granatowski klar. Die nächste Chance bietet sich dafür am Samstag im Kölner Südstadion, wenn es gegen den Kultclub Fortuna Köln geht. Auch dann will Lotte mit einer großen Laufbereitschaft versuchen, dem Gegner den Schneid abzukaufen. Doch unzweifelhaft muss dann endlich die Torkrise beendet werden, die momentan wie ein Fluch auf der Mannschaft liegt. Um einen Sieg zu landen, muss dann endlich mal im Angriff mehr zusammenlaufen. „Wir nehmen uns in jedem Spiel viel vor und mal klappt es besser und mal schlechter. In Münster hatte es im Großen und Ganzen schon besser geklappt. Aber wir haben am Ende wieder verloren und daher sind wir alle frustriert. Das wir alle gut dagegengehalten haben stimmt wohl. Und das nimmt man sich in Köln jetzt natürlich auch vor. Es hört sich vielleicht etwas blöd an, aber uns fehlt zur Zeit einfach mal das Quäntchen Glück, um vorne einen Ball reinzumachen. Das soll keine Ausrede, sondern vielmehr Ansporn sein, wieder alles in die Waagschale zu werfen. Wir arbeiten jeden Tag hart dran, dass wir endlich mal wieder einen machen und mit einem Erfolgserlebnis befreiter ausspielen können. Wir glauben auch daran, dass uns das bald gelingen wird. Aber so langsam muss mal wieder einer rein, damit wir auch die Punkte holen. Nur ein Sieg würde uns allen helfen“, nimmt sich Nico Granatowski selbst und seine Mannschaft weiterhin in die Pflicht.

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