„Wir wollen jetzt endlich die Vier vorne sehen“
Fortuna empfängt Dortmund II im Südstadion _ Rahn wird am Montag operiert

Seit sieben Spielen in Folge ist die Reserve von Borussia Dortmund ohne Sieg. Der Abstand auf das rettende Ufer ist in der bereinigten Tabelle nach dem 0:1 gegen Großaspach auf vier Punkte angewachsen. Und mit dem gesperrten Kapitän David Solga und Linksaußen Oguzhan Kefkir fehlen tragende Säulen. Die Fortuna empfängt somit am Samstag (14 Uhr) im Südstadion einen verunsicherten Gegner. Und genau daraus will die Elf von Trainer Uwe Koschinat Kapital schlagen.

„Das kannst du optisch jetzt auch nicht mehr schönreden. Der BVB II hat in 2015 eine desaströse Bilanz. Und wenn die Dortmunder bei uns verlieren, dann wird es für sie schwer, uns noch abzufangen. Das belastet. In diese Kerbe müssen wir schlagen“, betont Koschinat, der zu Null spielen in dieser Partie „als absolute Priorität“ sieht. Der Coach will den Borussen „erst gar keine Nahrung geben“, damit das Selbstvertrauen wachsen kann. „Wenn du so wenig Erfolg hast wie der Gegner, hat das psychologisch natürlich Auswirkungen. Die Kieler zum Beispiel waren bei uns selbstbewusst aufgetreten, nach dem Motto, das wird schon klappen, weil es die letzten Wochen auch funktioniert hat.“ Doch von so einer optimistischen Einstellung sind die schwarz-gelben Gäste weit entfernt. Und deshalb formuliert Koschinat auch ein klares Ziel: „Wir wollen jetzt endlich die Vier vorne sehen. Das wäre eine Super-Geschichte.“ Mit einem Sieg über die Borussia hätte die Fortuna nach 29 Spieltagen die Marke von 40 Punkten erreicht. Das war zu Saisonbeginn noch undenkbar.

Mit Daniel Flottmann, Kristoffer Andersen, Michael Kessel und Johannes Rahn muss der Trainer dabei auf eine Achse verzichten, die „es vergleichbar in der Liga kaum gibt“. Während Flottmann nach seinem Platzverweis in Haching nur zweimal aussetzen muss, wird Torjäger Rahn länger fehlen. Er unterzieht sich am Montag einem kleinen arthroskopischen Eingriff am Sprunggelenk und muss vier Wochen pausieren. In Schutz nimmt Koschinat seinen Kapitän nach der Roten Karte am vergangenen Wochenende. „Normalerweise klärt er das. Das ist seine eigentliche Domäne. Da fehlte etwas die Kompromisslosigkeit, das war eine Fehleinschätzung von ihm. Dennoch ist es sensationell, was er in den Spielen in Osnabrück und gegen Bielefeld nach der langen Verletzungspause geleistet hat.“

Und im Allgemeinen lichtet sich ja auch das Lazarett wieder. Dino Bisanovic, Sascha Marquet, Julius Biada und auch Ercan Aydogmus sind einsatzfähig. Der Angreifer erzielte am vergangenen Samstag endlich seinen dritten Saisontreffer in seiner typischen cleveren Art, aber er knickte danach im Training um. „Was Ercan in Haching in den ersten 30 Minuten, bis zum Zusammenstoß mit dem gegnerischen Torwart geleistet hat, war überragend. Er ist nicht beschwerdefrei, aber einsatzfähig.“ Und auch Tobias Fink steht nach abgelaufener Gelbsperre wieder zur Verfügung. Doch der Ur-Bayer ist nicht wie gewohnt zwangsläufig erste Wahl. Nicht herausragende Leistungen, die sich mit Sperren abgewechselt haben und der Umstand, dass Kusi Kwame und Dennis Engelman auf den defensiven Außenbahnen „sehr stabil“, so Koschinat, agieren, lassen den Trainer derzeit umdenken.

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