Störche in der Südstadt
Der Einsatz von Schröder ist im Heimspiel gegen Kiel sehr fraglich



Nach dem 0:0 am vergangenen Wochenende in Cottbus durfte sich die Fortuna als der moralische Sieger fühlen. Lediglich fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor stand dem fünften Sieg in Serie in Liga drei im Wege. Dennoch ist Uwe Koschinat vor dem Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen Holstein Kiel in der Retrospektive „froh über jeden Punkt“. Der Trainer der Südstädter kommt nach wie vor sehr geerdet rüber. Und befasst sich nicht mit hätte, wenn und Aber.
„Das war zwar schade. Aber wir waren in dieser Saison auch schon oft genug das Schlachtopfer. Die Leistung war sehr vernünftig“, unterstrich Koschinat, der nach wie vor den Klassenerhalt und die Vorgabe 46 Punkte als Ziel ausgibt. „Das kann sehr schnell wieder eng für uns werden. Ich hoffe, dass wir eventuell Mitte/Ende März diese Marke erreicht haben. Ansonsten rede ich nicht über extrem ungelegte Eier.“

Dafür plaudert Koschinat aber bereitwillig über den kommenden Gegner. Holstein sei eine Mannschaft, die nahezu über das komplette Feld Manndeckung spiele und sehr schnell nach vorne spiele. Er erwarte ein laufintensives Spiel mit hohem Rhythmus. Erwarten dürfen die Zuschauer laut Statistik auch ein torreiches Spiel gegen die Störche aus Kiel, denn der drittbeste Sturm (37 Tore) trifft auf den fünftbesten Angriff (32). Und die zweitschlechteste Abwehrreihe (40 Gegentore) auf den fünftschlechtesten Defensivverbund (36).

„Äußerst skeptisch“ ist Koschinat, was die Einsatzchancen von Oliver Schröder angeht. Der Routinier hat am Freitag aufgrund eines grippalen Infektes das erste Mal in dieser Woche wieder mit der Mannschaft trainiert. „Es bleibt abzuwarten, wie er diese Einheit verkraftet hat.“ Ob Neuzugang Christopher Theisen dann die logische Alternative sei, beantwortet der Trainer ausweichend. „Ich bin immer für eine Überraschung gut.“ Auch Cedric Mimbala scheint gegen Kiel noch nicht für einen Startelf-Einsatz in Frage zu kommen. „Er ist noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, das wäre noch zu früh.“

Auf der linken Seite hatte Tobias Fink nach der Vorbereitung die Nase vorn vor Kusi Kwame, nachdem Fink aber in der Woche zuvor zwei Einheiten verpasste, kam Kwame in Cottbus zum Zuge und „löste es überragend“.
Hier gilt es je nach Gegner eine Abwägung zu treffen, zwischen der defensiv ausgerichteten Spielweise von Kwame und der offensiven Power von Fink. Rechts hinten dürfte Dennis Engelman für die Partie am Karnevalssonntag gute Karten haben, der ebenso wie Ozan Yilmaz nun mit Mimbala einen weiteren Konkurrenten auf seiner Position bekommen hat. „Wenn ich mir ihn diese Woche im Training angeschaut habe, dann kann man sehen, dass man einen Spieler manchmal auch mit einem Transfer kitzeln kann“, so Koschinat, der sich vor allem über die neu geschaffene Konkurrenzsituation freut. „Mein Ziel ist es als Trainer das Maximum aus der Mannschaft herauszuholen. Nur die Leistung entscheidet am Ende. Yilmaz und Engelman stehen mehr für die fußballerische Lösung.“

Nach einer Führung funktionierte dies bis dato einwandfrei. Auffällig war allerdings gerade zu Beginn der Saison, dass es der Fortuna nach einem Rückstand extrem schwer fiel wieder in die Partie zurück zu kommen. Dies lag unter anderem am mehrfachen Ausfall von Fink, aber auch daran, dass es an „durchdringenden Außenverteidigern“ mangelte, wie es der Trainer bezeichnet. Gerade Mimbala mit seinen druckvollen Offensivvorstößen ist so ein Spielertyp und dies eröffnet Koschinat für die Zukunft mannigfaltige Möglichkeiten.

Autor: Stefan Kleefisch / rheinfussball.de