Vor Saisonstart Fortuna Kölns Mannschaftsteile in der Analyse

Von Frank Neusser

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Köln - Nach den gelungenen Generalproben gegen die beiden Regionalligisten Borussia Mönchengladbach II (1:0, Moritz Hartmann) und den SV Straelen (3:1, Tore Ceylan, Andersen, Scheu) konnte Fortuna Kölns Trainer Uwe Koschinat seiner Mannschaft ohne schlechtes Gewissen einen freien Sonntag gewähren. „Ich bin ja ein humaner Coach“, flachste der 46-Jährige, der zuvor schon seinem Team eine freie Woche zum Verschnaufen nach den anstrengenden Einheiten gab. „Seit einer Woche sind wir wieder beisammen. Und da hat die Mannschaft richtig Feuer gezeigt“, lobte der Trainer.

Vor dem Saisonstart in die Dritte Liga gegen Preußen Münster am Samstag analysiert der Kölner Stadt-Anzeiger die Mannschaftsteile der Fortuna.

Torwart: Nikolai Rehnen übernimmt das Amt des abgewanderten Tim Boss (Dynamo Dresden) als Nummer eins der Südstädter. Und der 21-Jährige, der vom Zweitligisten Arminia Bielefeld ausgeliehen ist, konnte in der Vorbereitung überzeugen. Den 1:0-Sieg gegen Mönchengladbach sicherte das große Talent mit drei, vier sensationellen Aktionen. „Nikolai zeigt eine richtig gute Präsenz, der total darauf brennt, seine Chance bei uns zu nutzen. Er eine gute Ausstrahlung im Strafraum, ist fußballerisch gut und ein sehr offener Typ“, lobt Koschinat.

Abwehr: In der Schlussphase der Saison war die Defensive die große Achillesferse der Fortuna. „Wir haben zu viele leichte Gegentore kassiert. Wir müssen in der Defensive Konstanz reinbringen. Die war am Schluss desaströs“, kritisiert Koschinat noch heute. Und auch in der Vorbereitung war der Trainer mit seinem Innenverteidiger-Quartett Bernard Kyere, Boné Uaferro, Moritz Fritz und Christoph Menz, der mit muskulären Problemen gegen Straelen ausgewechselt werden musste, nicht immer zufrieden. „Keiner der vier ist unumstritten“, betont Koschinat. Auf der linken Abwehrseite überraschte dagegen Alem Koljic. Der 19-Jährige aus dem eigenen Nachwuchs bestach „durch ein vorzeigbares Spiel und beeindruckte mit vielen Lösungen in der Abwehr“, so der Trainer. Dominik Ernst ist auf der rechten Seite gesetzt, wenn er seine Reizung im Knie auskuriert hat.

Mittelfeld: Da Kris Andersen eine sehr vorzeigbare und schmerzfreie Vorbereitung hinter sich gebracht hat, ist der Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld riesig. Neben dem Belgier sind Maik Kegel, Nico Brandenburger und der zuverlässige Okan Kurt die Kandidaten für zwei Stammplätze. Auf den beiden Außenbahnen konnten Kwame Yeboah und Robin Scheu Akzente setzen. Koschinat: „Wir haben einen tiefen Kader mit verschiedenen Spielertypen. So sind wir nicht so leicht auszurechnen.“

Angriff: Moritz Hartmann scheint der richtige Ersatz als Nachfolger von Daniel Keita-Ruel (Greuther Fürth) zu sein. Der bundesligaerfahrene Stürmer besticht durch Stellungsspiel und Torgefahr. So zeichnete sich der Ex-Ingolstädter mit dem Siegtreffer gegen Mönchengladbach aus. Dazu hatte Michael Eberwein keine großen Umstellungsschwierigkeiten in die höhere Liga. Thomas Bröker will seine letzte Chance nutzen. Und auch die verletzten Benjamin Pintol (Aufbau nach Riss der Sehne unter dem Fuß) und Maurice Exslager (kleiner Muskelfaserriss) werden für nötigen Druck sorgen, wenn sie wieder fit sind. Koschinat: „Meine Möglichkeiten haben sich erweitert. Uns steht geballte Offensivpower zur Verfügung.“

Derweil hat Koschinat seinen Mannschaftsrat bestimmt. Hamdi Dahmani bleibt Kapitän, seine Stellvertreter sind Maik Kegel und Boné Uaferro. Für Markus Pazurek rückt Brandenburger nach.


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