DAS BÜRO VON KLAUS ULONSKA
Fortuna Köln: Hier schlägt das Herz der Südstadt auf 14m2



Normalerweise trifft man Klaus Ulonska jeden Tag auf der Anlage am Südstadion an, doch an Karneval suchte man den Fortuna-Präsidenten vergeblich. „Am Rosenmontag bekomme ich eh keine Termine hin, da ist ganz Köln auf den Beinen und ich kann mal frei machen.
Doch ab Aschermittwoch wird man Ulonska wieder in seinem Reich treffen können. Der 72-Jährige hat zwar nur ein Büro mit 14 Quadratmetern im hinteren Bereich des Klubhauses, das eher den Charme aus früheren Zeiten besitzt, doch darin fühlt er sich wohl. Denn hier schlägt das Herz der Südstadt.

„Klein, aber mein. Als ich 2004 angefangen habe, hatten wir hier nichts. Ich war fünf Jahre lang mutterseelenallein und musste alles alleine aufbauen“, erinnert sich der Nachfolger von Fortuna-Legende Jean Löring an seinen Start zurück.
Auch jetzt ist sein Büro eher spartanisch eingerichtet. Ulonska kommt mit einem Telefon, Fax und iPad aus, ein großer Computer-Terminal hat keinen Platz auf seinem Schreibtisch.
An den Wänden hängen Fotos aus vergangenen Südstadt-Zeiten, seiner Stadt Köln, ein Porträt von ihm selbst und ein Mannschaftsbild der Aufstiegshelden, die im letzten Sommer den Sprung in die Dritte Liga schafften.
Der berühmte Spenden-Ball darf natürlich auch nicht fehlen, und dazu ein paar goldene Box-Handschuhe, die er geschenkt bekam, da er 1987 die Box-Weltmeisterschaft nach Köln holte.



Trotz seines stattlichen Alters sieht der frühere Leichtathletik-Sprinter (Staffel-Europameister 1962) seine Aufgabe als Präsident als Fulltime-Job. Ulonska: „Ich bin häufig schon um sechs Uhr im Büro und bin für den Verein fast täglich acht Stunden unterwegs. Manchmal sind es sogar 13 oder 14 Stunden. Aber ich mache das sehr gerne. Die Arbeit hält mich jung und der Verein, die Mannschaft, Trainer Uwe Koschinat und die Fans sind mir unheimlich ans Herz gewachsen.“
Wie lange er wird er noch für seine Fortuna kämpfen? „Ich möchte gerne zu meinem 75. Geburtstag aufhören, aber wenn ich noch fit bin, hänge ich noch zwei weitere Jahre dran. Das muss ich dann aber noch mit meiner Frau Helge besprechen“, verrät Ulonska.
„Die Menschen aber sagen jetzt schon, dass ich den Job noch mindestens 20 Jahre machen muss.“



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