3. LIGA
Fortuna Köln rutscht weiter ab

Obwohl Fortuna Köln beim SC Preußen Münster eine gute Leistung abgerufen hat, ging das Spiel mit 1:3 verloren. Die Südstadt-Elf steht nun auf einem Abstiegsplatz und empfängt am Mittwoch den Tabellensechste Sonnenhof Großaspach.

Man konnte Uwe Koschinat nicht widersprechen, das Fazit war so lapidar wie zutreffend. "Jetzt stehen wir erstmals auf einem Abstiegsplatz - das macht die Sache nicht schöner", erklärte Fortuna Kölns Trainer am Samstag nach der 1:3 (1:1)-Niederlage seiner Mannschaft beim SC Preußen Münster.

Es war das dritte verlorene Spiel des Südstadt-Klubs hintereinander, aus den zurückliegenden drei Partien steht ein Torverhältnis von 2:11 zu Buche- und nun eben Tabellenplatz 18 in der Dritten Liga. "Ich habe das Gefühl, dass derzeit wahnsinnig viel zusammenkommen muss, damit wir ein Spiel gewinnen", sagte Koschinat. Wie das eben so ist, wenn eine Mannschaft einmal in einer Negativspirale feststeckt.

Mittwoch gegen Großaspach

Das Spiel in Münster war exemplarisch für den alarmierenden Trend: Die Kölner hatten deutlich strukturierter und überhaupt sinnvoller gespielt als noch beim 1:5-Desaster gegen Dynamo Dresden. Die Fortuna hatte durch ein Elfmetertor von Marco Königs (23.) sogar geführt und war die bessere Mannschaft. Doch nur zwei Minuten danach gelang Münsters Marc Heitmeier mit einem wuchtigen Schuss aus wenigen Metern der Ausgleich, nachdem er bei einem Sololauf nur halbherzig gestört worden war. "Bis dahin haben wir perfekt verteidigt", sagte Koschinat. "Und wir haben das Spiel danach immer noch kontrolliert."

Aber die Dominanz war keine Hilfe, ebenso wenig die großen Torchancen während des zweiten Durchgangs, da Königs (65.) und Julius Biada (67.) diese nicht nutzten. Stattdessen trafen Björn Kopplin (75.) und Rogier Krohne für Münster (79.) - und brachten die Fortuna um den Lohn für einen ordentlichen Auftritt beim Aufstiegsaspiranten. "Wir haben ein sehr vorzeigbares Spiel gemacht, mit unserer Leistung konnte ich mich deutlich mehr identifizieren als in den vorherigen Spielen", sagte Koschinat. Aber: "Es ist brutal, dass bei uns auf ein Gegentor im Moment leider sehr schnell weitere folgen. Wir hätten etwas mitnehmen müssen, wir waren sehr gut. In solchen Spielen muss man einfach punkten."

Den nächsten Versuch startet seine Mannschaft schon in zwei Tagen, eine englische Woche steht an, am Mittwoch (19 Uhr) gastiert der Tabellensechste Sonnenhof Großaspach im Südstadion. Wer allerdings denkt, dass die hohe Frequenz ein Vorteil für die Kölner ist, weil sie schnell die nächste Möglichkeit bekommen, wieder zu punkten, der täuscht sich - denn die Personalsituation spricht gegen einen Aufwärtstrend: In Münster hat sich Oliver Schröder einen Muskelfaserriss zugezogen, der Mittelfeldmann wird wochenlang ausfallen. Zudem fehlt Michael Kessel, weil er die fünfte Gelbe Karte gesehen hat. Julius Biada und Johannes Rahn sind darüber hinaus angeschlagen und Kristoffer Andersen, Boné Uaferro und Torwart André Poggenborg ohnehin noch verletzt.

Was macht in einer solchen Situation Hoffnung? "Wir müssen geil darauf sein, einen dreckigen Sieg zu holen. Es gibt genug Spieler, die auf ihre Chancen warten und heiß darauf sind, zu zeigen, dass sie in der Dritten Liga spielen können", sagt Koschinat. "Ich bin überzeugt davon, dass sie in der Lage sein werden, eine gute Leistung zu zeigen." Immerhin etwas.

ksta.de