1:0-Sieg gegen Aalen Fortuna Kölns perfekter Saisonstart

Die Skepsis vor dem Saisonstart war groß. Die Erleichterung nach dem 1. Spieltag noch größer. Wie nach einem gewonnenen K.o.-Duell im Pokal rissen Fortuna Kölns Profis nach Abpfiff die Hände in die Höhe und ließen sich in den Rasen fallen. Dem Südstadt-Klub gelang am Samstagnachmittag mit neuformierter Elf und trotz Verletzungspech beim 1:0 (0:0) gegen den VfR Aalen der ideale Start in die Drittliga-Saison 2017/18.
Kölner Sieg dank Eigentor
„Nach den letzten Tagen der Vorbereitung und den Ausfällen hatte ich ein mulmiges Gefühl“, gestand Trainer Uwe Koschinat, der auf die Neuzugänge Nico Brandenburger und Moritz Fritz verzichten musste. „Ein Sieg, wenn auch ein glücklicher, gegen Aalen, die ich extrem hoch einschätze, ist natürlich ideal.“
Für das Tor des Tages sorgte eine altgediente Stärke der Kölner. Hamdi Dahmani verlängerte einen langen Einwurf, den Thomas Geyer unglücklich per Kopf ins eigene Netz drückte (68.). Bemerkenswert: Fortunas Präsident orakelte den Führungstreffer seines Vereins: „So, das gibt jetzt was“, sagte Hanns-Jörg Westendorf wenige Augenblicke vor dem 1:0.

[Linked Image]

Schlüssel zum Sieg waren aber weniger die prophetischen Fähigkeiten des Präsidenten, sondern eher der kaum für möglich gehaltene Einsatz von Markus Pazurek im zentralen Mittelfeld. Der 28-Jährige hatte erst kürzlich eine Fraktur der Augenhöhle erlitten und war nur haarscharf an einer OP vorbeigeschrammt.
Gegen Aalen warf er sich dennoch mit Gesichtsmaske furchtlos in jedes Kopfballduell und jeden Zweikampf. Wäre Pazurek ausgefallen, hätte Koschinat aus Mangel an gelernten defensiven Mittelfeldspieler sein komplettes Team umbauen müssen. Doch so gestaltete der Maskenmann an der Seite von Regisseur Maik Kegel das Spiel. Als Duo sind sie Punkte-Garanten für die Fortuna: Achtmal standen Pazurek und Kegel gemeinsam in der Startelf und bescherten den Kölnern 16 Zähler.
Keita-Ruel verliert kein Kopfballduell
Doch nicht nur die beiden konnten gegen Aalen überzeugen. Auch die drei Regionalliga-Debütanten hinterließen starke Eindrücke. Auf der rechten Seite boten Dominik Ernst und Robin Scheu einen gelungenen Mix aus Härte und Spielwitz. Im Sturmzentrum verlor Daniel Keita-Ruel kein einziges Kopfballduell. „Wenn die Laufwege noch etwas besser stimmen, dann fallen so auch Tore“, so der Angreifer. „Aber das ist genau mein Spiel.“
Neu-Kapitän Dahmani fiel nach den guten Leistungen der neuen Kollegen ein Stein vom Herzen: „Man wusste nicht genau, wo wir stehen. Aber heute haben wir gezeigt, dass wir da sind, wenn es wichtig wird. Ich hatte natürlich auch vorher Vertrauen in die Jungs, aber es war trotzdem eine kleine Wundertüte.“
SC Fortuna Köln: Boss – Ernst, Mimbala, Uaferro, Bender – Kegel, Pazurek – Scheu, Dahmani (89. Theisen), Farrona Pulido (75. Röcker) – Keita-Ruel ( 90. Kyere). Tor: 1:0 Geyer (68., Eigentor). Zuschauer: 1962.

Quelle: ksta.de