Am Sonntag beehrt uns erstmals überhaupt die Kölner Fortuna.

Am Sonntag treffen wir (ab 14.00 Uhr) auf den Aufsteiger Fortuna Köln. Der letztjährige Meister der Regionalliga West ist - historisch betrachtet - keine kleine Nummer im deutschen Fußball. Ein Jahr (in den 70ern) spielte die Mannschaft aus dem Kölner Stadtteil Zollstock in der Bundesliga, erreichte im Mai 1983 das DFB-Pokalendspiel, verlor dabei gegen den Lokalrivalen 1.FC Köln nur knapp und war darüberhinaus insgesamt 26 Jahre Zweitligist. Nach einer schwereren Phase hat der Verein nun wieder Anschluss an den Profifußball gewonnen und will sich in dieser Saison im neuen Umfeld behaupten.

Das ist bis zu diesem Zeitpunkt in der Meisterschaft auch schon durchaus gut gelungen. Mit 18 Zählern steht der von Präsident Klaus Ulonska geführte Verein im Mittelfeld, hat schon deutlich Abstand nach unten geschaffen. Ulonska selbst war in den 60er Jahren ein großer Leichtathlet, ein Top-Sprinter. Aber er hatte auch immer ein Herz für den Fußball, vor allem für die Fortuna. Überhaupt strahlten bei der Fortuna die Präsidenten meist mehr, als die Spieler. Das gilt für Ulonska ebenso, wie für dessen Vorgänger Jean Löring. Beide waren oder sind herausragende "Kölsche"Persönlichkeiten.
Zu Saisonbeginn hat das Team aus dem Kölner Südstadion noch reichlich Lehrgeld in der neuen Umgebung zahlen müssen. Zwischen dem 4. und 8. Spieltag gab es 5 Niederlagen in Folge. Doch dann fing sich das Team von Trainer Uwe Koschinat, der selbst mal als Profi für den VfL Wolfburg unterwegs war und nun die Kölner im vierten Jahr trainiert. Drei Siege in Serie (gg. Haching, in Dortmund und gegen Rostock) gaben der Truppe das Gefühl, dass sie vielleicht auch in dieser Liga bestehen können. Zuletzt bestätigte man den Aufwärtstrend durch einen klaren Heimsieg gegen Cottbus, einen Punkt bei Dynamo Dresden und ein unglückliches 1-1 daheim gegen Münster. Es kommt also kein Fallobst nach Erfurt, sondern eine starke Mannschaft. Die Defensive um Abwehrchef Boné Uaferro ist zuletzt immer stabiler geworden, das Mittelfeld steht kompakt und verschiebt gut, gewinnt oft die wichtigen Zweikämpfe. Nur der Sturm könnte erfolgreicher sein. Zuletzt ließ man einige Chancen fahrlässig liegen. Hoffnung gibt es bei einem Rekonvaleszenten. Kapitän Daniel Flottmann, monatelang mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht, ist wieder im Training. Das reicht zwar nicht für das Spiel am Sonntag in Erfurt, aber womöglich für ein Comeback in 2-3 Wochen.
Auf unserer Seite ist das letzte Auswärtsspiel in Bielefeld besprochen und erledigt. "Nachtrauern bringt nichts, wir müssen uns jetzt voll auf Köln konzentrieren, denn das Ding in Bielefeld ist ja durch", sagt Carsten Kammlott, der sich auf der Alm um ein Tor beraubt sah. "Natürlich würde ich mir wünschen, dass mir noch der eine oder andere Treffer bislang mehr geglückt wäre, aber im Grunde ist es egal wer die Tore macht. Zu Hause geht ohnehin gerade mehr, was ein wesentlicher Unterschied zum Vorjahr ist", sagt der Stürmer. "Hier kriegen wir es z.Z. etwas besser hin kompakt zu stehen und als Mannschaft insgesamt geschlossener aufzutreten". Walter Kogler sieht seine Mannschaft auch knapp eine Woche nach der optisch deutlichen Niederlage auf der Alm nicht schlechter als zuletzt. "Bis auf die ersten zehn Minuten war das eigentlich ganz ordentlich. Wir haben alles versucht", meinte er auf der Pressekonferenz zum Spiel gegen die Kölner. Der Trainer freut sich auf die Rückkehr von Christoph Menz, der wieder gesund ist und voll trainieren kann. Auch Andre Laurito ist auf einem guten Weg. Er ist mittlerweile voll im Belastungstraining angekommen und könnte bald wieder eine Option sein. Jens Möckel ringt derweil mit einer Knieverletzung, könnte es vielleicht aber bis zum Wochenende schaffen. Haris Bukva fällt dagegen am Sonntag aus. Eine Sehnenreizung im Knöchel lässt den Einsatz immer noch nicht zu.
Bilanzzahlen gibt es in diesem Vergleich nicht. Es ist das erste aufeinandertreffen beider Teams überhaupt.
Wie gewohnt berichten wir am Sonntag ab 14.00 Uhr über RWE-Radio und den Live-Ticker von der Partie.

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