Halbfinale Bitburger Pokal (Sieger des Wettbewerbes spielt 1.Runde DFB Pokal)
POKAL-DUELL GEGEN FC VIKTORIA
Fortuna-Fans beschmieren vor dem Derby Schilder in Höhenberg

Die Voraussetzungen der beiden Teams könnten dabei unterschiedlicher kaum sein. Fortunas Pleitenserie steht Viktorias Formhoch gegenüber, die Höhenberger sind seit acht Spielen ungeschlagen, haben eine zweiwöchige Spielpause hinter sich und können fast in Bestbesetzung im Südstadion antreten. „Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, auch wenn man uns etwas die Favoritenrolle als Klassenhöherer zuschieben will“, sagt Koschinat. „Aber wenn es losgeht, werden all diese Randgeschichten ausgeblendet sein. Es ist Derby.“

Die vergangenen Lokalduelle hatten neben ihrem sportlichen Aspekt auch immer kleine Nebenkriegsschauplätze auf den Trainerbänken. Koschinat und Ex-Viktoria-Coach Claus-Dieter Wollitz konnten ihr Temperament nur selten zügeln, häufig gerieten die beiden Hitzköpfe aneinander; am Seitenrand oder auch auf den Pressekonferenzen nach dem Spiel.

Mit Kaczmarek ist das Verhältnis – mindestens bis zum Duell am Dienstag – deutlich besser. „Er hat der Mannschaft eine neue Ausrichtung gegeben und dem Spiel mehr Konturen als sein Vorgänger. Im Verein ist auch eine gewisse Ruhe eingekehrt“, sagt Fortunas Trainer. Und auch in die andere Richtung gibt es Lob. „Unter Uwe Koschinat hat die Fortuna eine unglaubliche Entwicklung durchlaufen“, so Kaczmarek. „Ich habe das Spiel am Samstag gegen Stuttgart gesehen und würde das Ergebnis nicht überbewerten. Das Team ist sehr konstant. Aber natürlich haben ich auch Schwächen gesehen, die ich hier jetzt aber nicht verraten möchte.“

Lukas Nottbeck und Silvio Pagano, zwei ehemalige Fortunen, die noch zu Regionalliga-Zeiten die Rheinseite wechselten, brennen ebenfalls auf das Duell mit ihrem Ex-Klub. „Lukas und ich haben den Pokal zwei Jahre in Folge gewonnen, zuerst mit der Fortuna, dann mit Viktoria. Das macht die Sache zu einer ganz besonderen Geschichte“, sagt Pagano. „Auf jeden Fall wird das ein hartumkämpftes Derby, Fortuna ist als Team eine Macht im Südstadion. Das Spiel wird sich erst spät entscheiden.“

Das kann gut sein – sicher aber ist, dass Fortuna-Fans schon vor dem Spiel für einen negativen Höhepunkt gesorgt haben: In einer nächtlichen Aktion beschmierten sie Schilder und Straßen am Sportpark Höhenberg mit üblen Beleidigungen. Versehen waren die Schmierereien mit Aufklebern der Fortuna-Ultra-Gruppierung „Eagles Cologne“.

ksta.de