Schlüsselrolle für Glockner
Fortuna ist in Magdeburg gefordert – Koschinat lässt Mimbala zu Hause



Mitte der Woche gab es für die Fortuna-Spieler eine Standpauke. Der Trainer monierte die fehlende Einstellung bei der 2:3-Niederlage gegen Holstein Kiel. Am Freitagvormittag klang Uwe Koschinat im Bus auf der Reise zum Auswärtsspiel tags darauf in Magdeburg schon versöhnlicher. „Ich hoffe, das war eine einmalige Sache, ansatzweise habe ich dafür Verständnis, wenn so etwas mal vorkommt. Aber bei unserem kommenden Gegner funktioniert das in jedem Spiel“, schlug der Kölner Fußballlehrer sogleich verbal die Brücke zur bevorstehenden kniffligen Aufgabe.
Das Team aus Sachsen-Anhalt belegt als Aufsteiger einen hervorragenden vierten Platz, ist seit sechs Heimspielen und seit sieben Saisonspielen in Folge ungeschlagen. Das nötigt auch Koschinat gehörigen Respekt ab. „Die haben sich alle aus der Regionalliga hoch gekämpft. Die leben die Geschichte extrem. Für die ist jedes Drittliga-Spiel wie Champions League.“

Der Gegner pflege einen brachialen Stil und lebe von seiner sehr guten Verteidigungs-Mentalität. Magdeburg agiere brutal gegen den Ball, so Koschinat. Das Hauptaugenmerk der Kölner Abwehrspieler dürfte morgen vor allem auf Christian Beck liegen. Der 1,96 Meter große Torjäger des FCM hat zwölf seiner 15 Saisontreffer zu Hause erzielt. „Da müssen wir entschlossen in die Kopfballduelle gehen. In Cottbus haben wir das sehr gut gemacht. Er ist aber auch am Boden stark und hat ein gutes Näschen bei Kontersituationen.“

Eine interessante Statistik hat im Übrigen jüngst die Webseite www.liga3-online.de veröffentlicht. Würde man nur die Ergebnisse der jeweiligen Spielhälften für die Berechnung der Tabelle zu Grunde legen, wäre die Fortuna nach Halbzeit eins mit 41 Punkten Tabellenführer und in der zweiten Hälfte nur Vorletzter mit 24 Punkten. „Das hat mit unserer Spielweise zu tun. Wir laufen den Gegner gleich an, sind sehr aktiv nach vorne und haben zudem eine hohe Effizienz im Torabschluss. Wir gehen auch selten mit einem Remis in die Pause. In Spielen, in denen wir zur Pause klar führten, haben wir in der zweiten Hälfte dann so gesehen oft nur ein Remis geholt. Auf der anderen Seite hatten wir viele Spiele in denen wir in Rückstand geraten sind, in denen wir in der zweiten Hälfte nicht mehr die Wende geschafft haben“, findet Koschinat eine schlüssige Erklärung für diese Auswertung.

Gefunden hat der Coach auch schon seine Formation für die Partie in Magdeburg. Dabei kommt Andreas Glockner, der in den letzten fünf Begegnungen viermal gar nicht im Kader war, eine besondere Rolle als Ersatz für den gelbgesperrten und zudem auch verletzten Kristoffer Andersen zu. Der 27-Jährige wird im Mittelfeld neben dem von einer Erkältung genesenen Oliver Schröder die Fäden ziehen. „Er hat eine hohe Grundaggressivität in seinem Spiel und ich bin von seiner Trainingseinstellung begeistert“, so Koschinat, der hofft, dass sein Team auch ohne „das Herzstück in unserem Spiel“ mal einen Dreier einfahren kann. Bislang gab es in den sechs Partien ohne Andersen nur zwei Zähler insgesamt. Aufgrund seiner hohen Lauffähigkeit wird auch Lars Bender in die erste Elf zurückkehren. Gute Chancen auf eine Nominierung hat ebenso Tobias Fink als kantiger Zweikämpfer und Verteidiger mit Vorwärtsdrang. Die Reise nach Magdeburg nicht mit angetreten haben Ozan Yilmaz, den ein starker Husten plagte und Cedric Mimbala. „Das Spiel gegen Kiel hat es ein Stück weit bewiesen, dass Cedric noch nicht in einem optimalen Fitnesszustand ist.“ Der 29-Jährige hatte in dieser Partie in der 60. Minute sein Debüt für Fortuna nach der Rückkehr gegeben.

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