Drei Heimspiele, dreimal zu Null, Rang drei
Auch Chemnitz kann die Festung Südstadion beim 0:1 nicht einnehmen

Das Südstadion ist in dieser Saison weiter uneinnehmbar. Auch die hoch gehandelten Gäste aus Chemnitz mussten dies am Samstag leidvoll miterleben. Vor 1.487 Zuschauern gewann die Fortuna am Ende nach einer intensiv geführten Partie mit 1:0 gegen die Sachsen. Die Mannschaft von Uwe Koschinat kletterte durch den dritten Zu-Null-Erfolg im dritten Heimspiel wieder auf Rang drei der dritten Liga.



Gleich zu Beginn hatte der Kölner Trainer eine Überraschung parat. Serhat Koruk gab sein Startelfdebüt in der dritten Liga. Und das Eigengewächs, der mit elf Jahren von Viktoria Buchheim in die Südstadt gewechselt war, machte seine Sache bis zu seiner Auswechslung in der 67. Minute sehr ordentlich. "Für Serhat war es heute ein Lernprozess, beindruckend war, dass er denn innerhalb der 90 Minuten geschafft hat. Es wurde von Minute zu Minute besser. Er muss noch etwa mutiger sein im Torabschluss. Das Allerwichtigste für mich ist aber, das zeigt, dass es bei Fortuna nicht nur über Transfers gehen muss. Der Junge hat im letzten Jahr in der Bezirksliga gebombt ohne Ende. Er hat sich nie beklagt und hart an sich gearbeitet. Heute konnten wir beweisen, dass auch ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchsbereich Drittliga-Fußball spielen kann und das ist auch wichtig für alle, die von der U 5 bis zur U 19 bei uns Fußball spielen", betonte Koschinat, der bis Donnerstag noch mit der Idee schwanger gegangen war, auf eine Dreierkette zu setzen. Stattdessen setzte der Kölner Fußballlehrer auf die klassische Variante mit Lars Bender als Rechtsverteidiger für den verletzten Kapitän Daniel Flottmann.

Die erste Großchance der Partie hatte der CFC. Daniel Frahn kam nach einem Einwurf frei im Fünfmeterraum vor Poggenborg zum Schuss, aber er schoss dem Kölner Keeper den Ball genau in die Arme (5.). Nach 23 Minuten köpfte Koruk einen Freistoß vom Maik Kegel knapp über die Latte. Und fünf Minuten später war wieder Chemnitz an der Reihe. Stefano Cincotta knallte die Kugel aus 20 Metern von der linken Seite an die Querlatte. Nach 33 Minuten ging die Fortuna durch einen feinen Spielzug in Führung. Kristoffer Andersen legte den Ball raus nach rechts, Hamdi Dahmani flankte flach nach innen und am langen Pfosten traf Cauly Oliveira Souza mit seinem dritten Saisontreffer zum 1:0.

In der zweiten Hälfte machte Chemnitz noch mehr Druck, konnte sich aber zumeist nur durch lange Bälle nach vorne arbeiten, weil die Kölner in der Zentrale aggressiv zur Sache gingen und kompakt standen. Es gab mehrere Abschlüsse der Himmelblauen, die aber in der Regel knapp neben und über das Tor segelten. nach feinem Pass von Koruk hatte Dahmani die Entscheidung auf dem Fuß. Aber er schoss knapp am langen Pfosten vorbei (66.). So blieb es am Ende bei dem knappen Ergebnis. Erfreulich aus Kölner Sicht waren noch die Hereinnahme von Neuzugang Selcuk Alibaz und das Comeback von Florian Hörnig, beide kamen in der Endphase der Begegnung noch zu ihren Einsatzminuten.

Stimmen zum Spiel:

Selcuk Alibaz (Fortuna)
Es war schwierig für mich heute ins Spiel zu kommen. Wir hätten vor allem gegen Ende der zweiten Halbzeit mehr Ballbesitz haben müssen, um das Spiel zu beruhigen. Aber wir haben sehr gut gekämpft. Die Atmosphäre hat mir gut gefallen. Es ist nicht das größte Stadion, aber die Zuschauer sind nah dran, die spürst du.

Serhat Koruk (Fortuna)
Wir sind sehr froh, dass die drei Punkte in der Südstadt geblieben sind. Ich bin seit acht Jahren hier, die Leute kennen mich. Das ist ein sehr gutes Gefühl seinen Namen im Stadion zu hören.

Hamdi Dahmani (Fortuna)
Ich muss mich an die eigene Nase fassen, wenn ich das 2:0 mache, ist das Spiel gelaufen, so habe ich es unnötig spannend gemacht. Die Flanke zum 1:0 haben wir im Training geübt, da kam sie nicht an. Hauptsache im Spiel funktioniert es. Zu Hause machen wir es derzeit wieder sehr gut. Jetzt müssen wir probieren, auswärts nicht so viele Gegentore zu bekommen.

Cauly Oliveira Souza (Fortuna)
Wir sind gut ins Spiel reingekommen, waren aggressiv in den Zweikämpfen, das war der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe versucht, Serhat in seinem ersten Spiel von Anfang an zu unterstützen, er hat das super gemacht. Wenn es mit Toren für mich dann auch noch klappt, umso besser.

Cedric Mimbala (Fortuna)
Wir verstehen uns in der Mannschaft sehr gut. Heute hat es wieder geklappt, zu Null zu spielen. Das ist gut für die Moral. In der Rückrunde der letzten Saison ging es mir nicht so gut. Da habe ich mir gesagt, das muss ich abstellen. Fußball ist mein Traum. Ich habe sehr hart an mir gearbeitet im Sommer. Das ist das Ergebnis, die Maschine ist wieder back.

Sven Köhler (Trainer Chemnitz)
Für uns ist die Niederlage sehr ärgerlich. Bis zum 1:0 für Köln war die Partie ausgeglichen. Wir hatten zwei gute Aktionen mit Frahn und Cincotta, um vielleicht selber das Tor zu machen. Bis zur Pause hatten wir an dem Rückstand zu knabbern. Wir haben es versucht in der zweiten Halbzeit, ohne das die große spielerische Linie oder Gefahr da war.

Uwe Koschinat (Trainer Fortuna)
Es hat mir imponiert, wie viel Intensität die Mannschaft in dieses Spiel gelegt hat. Bei dem Konter haben wir die Übersicht bewahrt. Wir hatten wahnsinnig viel Glück bei den beiden Aktionen des Gegners in der ersten Halbzeit. Wenn ein Ball dabei einschlägt, wird es ein ganz ekliges Spiel. Am Ende haben wir es mit Hingabe verteidigt. Von einem verdienten Sieg zu sprechen, wäre Blödsinn, aber ich bin natürlich sehr froh.

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