Fortuna kegelt sich selber raus
Erneut legen sich die Kölner beim 0:2 gegen den SV Meppen zwei faule Eier ins Nest

Der Gast aus Meppen jubelt, die Fortunen können gar nicht mehr hinsehen. Foto: Fortuna

Die rund 1.000 Meppener feierten am Ostersamstag ausgelassen auf den Rängen des Südstadions. Auf dem Rasen hatte die Fortuna zuvor einiges dafür getan, dass die mitgereisten Gäste sich dementsprechend unterhalten fühlten. Erneut leistete sich die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat zwei unglaublich böse individuelle Patzer, die zur dritten Niederlage in Folge in Liga drei führten. Beim 0:2 vor 2.736 Zuschauern waren dieses Mal die Leistungsträger Maik Kegel und Christoph Menz die schlecht agierenden Hauptdarsteller.

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War der der Traum vom Aufstieg zuvor schon nur noch schemenhaft zu erkennen gewesen, ist er nun endgültig hinter dem Horizont verschwunden. „Es ist langsam wirklich peinlich, auf welche Art wir Gegentore bekommen. Das kannst du gegen Freialdenhoven noch korrigieren, aber gegen Großaspach, Erfurt und Meppen eben nicht. Bei den hinführenden Aktionen waren wir im Ballbesitz und dann folgten Slapstick-Einlagen. Wir haben heute herausragende Scorerpunkte geliefert – für den Gegner“, war Uwe Koschinat dementsprechend bedient.

Der Trainer der Fortuna beorderte ein wenig überraschend Nico Brandenburger neben Christoph Menz in die Innenverteidigung. Okan Kurt nahm die freigewordene Stelle im Mittelfeld ein. Schon nach fünf Minuten musste Robin Scheu, der gerade erst nach Gelbsperre zurückgekehrt war, verletzt vom Platz. Er knickte um, das sah gar nicht gut aus. Für ihn kam Michael Kessel in die Partie. Die Hausherren machten zu Beginn viel Druck über links über den quirligen Manuel Farrona Pulido, der mehrfach unsanft von den Meppenern gebremst wurde. Geahndet wurde dies vom schwachen Schiedsrichter nur einmal durch eine gelbe Karte für Steffen Puttkammer. Farrona Pulido hatte dann auch den besten Abschluss in Hälfte eins, als er Erik Domaschke aus spitzem Winkel prüfte (19.). Sechs Minuten später verlor Maik Kegel auf der rechten Seite völlig unbedrängt den Ball an Nico Granatowski, der bediente Benjamin Girth, der tippte den Ball kurz an und lupfte ihn dann über den herauseilenden Tim Boss zum 0:1 ins Netz. „Wie wir in der Struktur gespielt haben und den Gegner bewegt haben, das war zum Teil hervorragend. Wir haben wenig zugelassen und sind sehr schnell wieder in Ballbesitz gekommen“, sagte Koschinat. Dennoch lag sein Team zur Pause zurück.

Schon nach 20 Sekunden in der zweiten Hälfte hätte für eine nun spielbestimmend auftretende Fortuna Farrona Pulido alles wieder auf null stellen können nach Zuspiel von Kegel. Aber er schoss mit links überhastet übers Tor. Joker Thomas Bröker zwang dann den ebenfalls eingewechselten Meppener Keeper Jeroen Gies mit einem Flachschuss zu einer Glanztat (67.). Gegen Ende ahnte Koschinat dann Schlimmes: „Weil wir in der zweiten Halbzeit fünf hundertprozentige Chancen nicht untergebracht haben, beziehungsweise wir waren völlig unfähig, überhaupt mal das Tor zu treffen. Entweder haben wir jemanden angeschossen oder schlecht gezielt.“ Meppen machte es da deutlich besser, beziehungsweise wurde auch herzlich zum Tore schießen eingeladen. Joker Luka Tankulic knallte zunächst den Ball mit links an den Außenpfosten (75.). Sieben Minuten später traf er unbehelligt zum 0.2-Endstand. Menz versuchte an der eigenen Torauslinie Girth auszuspielen, anstatt kompromisslos zu klären. Der Torjäger der Gäste legte nach innen auf Tankulic. Die dritte Niederlage in einer Reihe war besiegelt für die Kölner.


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