Primus ist eine Nummer zu groß
Paderborn trifft viermal und gewinnt mit 3:1 gegen die Fortuna

Mit nur 13 Feldspielern angereist, stand die Fortuna am Samstag in der Benteler-Arena auf verlorenem Posten. Beim SC Paderborn konnte die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat die insgesamt neun Ausfälle nicht kompensieren. Die Hausherren gewannen die Partie verdient mit 3:1 und sicherten sich somit die Herbstmeisterschaft in der 3. Liga. Die Südstädter sind nunmehr seit fünf Spielen in Folge ohne Sieg, bleiben aber vorerst immerhin Tabellenvierter.

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"Man hat vor allem in der ersten Halbzeit gesehen, warum Paderborn da oben steht. Wir waren nicht griffig genug. Uns hat heute auch die Durchschlagskraft nach vorne gefehlt. Mit dem 2:3 wäre es vielleicht nochmal spannend geworden. Dann hätten wir weitere Kräfte mobilisiert. Man merkt, dass uns aufgrund der Personalsorgen so langsam die Körner ausgehen. Dass wir ein bisschen platt sind. Es schmerzt, dass wir den Anschluss nach oben etwas verloren haben. Wir wollen nächste Woche auf jeden Fall was holen", sagte Dominik Ernst.

Uwe Koschinat hatte im Vorfeld bereits eine veränderte taktische Aufstellung angekündigt. Personelle Alternativen hatte er kaum. Mit Okan Kurt, Aaron Eichhorn und Ali Ceylan saßen in Paderborn nur drei Feldspieler auf der Bank. Gegenüber dem 1:1 zu Hause gegen Zwickau gab es somit nur eine Veränderung in der Startelf. Markus Pazurek lief für den gesperrten Robin Scheu auf. Die Fortuna formierte sich in einem 5-2-3-System.

Bei Paderborn kehrte der zuletzt verletzt fehlende Stürmer Dennis Srbeny in die erste Elf zurück. Von den zwölf Partien, in denen er in dieser Saison mitwirkte, gewann der SCP elf. Dabei erzielte er sieben Tore und kam auf zehn Assists. Die Fortuna stand von Beginn an sehr sicher und ließ wenig zu. Paderborn presste, hatte aber keine nennenswerten Chancen. Ab der 27. Minute wurde es dann turbulent. Nach einem Rückpass von Christopher Theisen zögerte Tim Boss zu lange. Der Keeper der Fortuna schoss aus kurzer Distanz Sven Michel an, von dessen Körper trudelte der Ball in Richtung Srbeny und der schoss aus zehn Metern am leeren Tor vorbei. Eine unglaubliche Szene.

Nur eine Minute später sah Boss erneut nicht gut aus. Christopher Antwi-Adjej tankte sich über links durch, ein kluger Pass in die Mitte zu Ben Zolinski und der Paderborner traf aus zehn Metern zum 1:0. Boss war zwar dabei die Sicht durch Theisen versperrt, dennoch schien der Schuss haltbar, der ihm unter dem Körper durchrutschte. Aber die Kölner antworteten. Hamdi Dahmani flankte von rechts und in der Mitte waren sich Keeper Leopold Zingerle und Lukas Boeder nicht einig. Vom Fuß des Abwehrspielers kullerte der Ball aus zwei Metern ins eigene Netz zum 1:1 (30.). Dennoch ging Paderborn mit einer Führung in die Pause. Zunächst wehrte Boss einen Schuss von Boeder ab (41.). Eine Minute später sprang Dominik Ernst der Ball im Strafraum unglücklich an die Hand. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus entschied auf Elfmeter. Massih Wassey verwandelte im zweiten Versuch, der erste musste wiederholt werden, zum 2:1.

In Halbzeit zwei fanden die Kölner dann nicht mehr richtig ins Spiel. Aufgrund eines taktischen Fouls sah Ernst in der 49. Minute die fünfte gelbe Karte. Der rechte Außenverteidiger wird nun im letzten Spiel vor der Winterpause, zu Hause gegen Aalen, gesperrt fehlen. Die Gäste wirkten nun auch in der Abwehr unsortierter. Sven Michel verpasste die Vorentscheidung, als er alleine auf Boss zulief, aber links am Pfosten vorbeischoss (53.). Nur eine Minute später legte Michel den Ball über rechts perfekt mit links in die Mitte. Srbeny musste noch nur zum 3:1 abstauben. Paderborn setzte weiter nach. Boss stand unter Dauerbeschuss. Der Keeper parierte gegen Michel (66.), weitere Versuche wurden eher kläglich vergeben. Nach 70 Minuten kam Okan Kurt für Cimo Röcker aufs Feld. Kurz danach flankte der Joker von rechts und Michael Kessel hatte die Chance zum Anschlusstreffer. Zingerle wehrte aber zur Ecke ab. Zwölf Minuten vor dem Ende verhalf Koschinat Ali Ceylan, er kam für Kessel, noch zu seinem sechsten Saisoneinsatz. Und auch Aaron Eichhorn feierte in der 86. Minute sein Debüt in der 3. Liga. Er nahm die Position von Ernst hinten rechts ein.

"Wir sind auf eine Mannschaft mit sehr viel Qualität getroffen. Bei Sprints in die Tiefe waren wir sehr anfällig. Dementsprechend haben wir auch verdient verloren. Wir haben alles reingeworfen. Wenn wir den Anschlusstreffer machen, wird es nochmal richtig eng. Das ist bitter, wenn du fünf Spiele hintereinander nicht gewinnst. Wir werden jetzt alles versuchen, gegen Aalen das Jahr mit einem Sieg zu beenden", sagte Nico Brandenburger.

Quelle: http://rheinfussball.de/artikel/primus-ist-eine-nummer-zu-gross/