Dominant gegen verunsicherte Kickers
Fortuna empfängt zum Rückrundenstart den Letzten aus Stuttgart



Nachdem die Fortuna am vergangenen Freitag die erfolgreiche Serie des VfL Osnabrück in der heimischen Arena eindrucksvoll bremste, wollen die Kölner nun am Samstag (14 Uhr) zum Auftakt der Rückrunde dafür sorgen, dass die Negativserie bei den Gästen aus Stuttgart Fortbestand hat. Die Kickers reisen mit neun Niederlagen aus den letzten zehn Spielen, sowie insgesamt elf sieglosen Partien in Folge ins Südstadion an. Der letzte Dreier in der 3. Liga datiert vom 11. September (1:0 gegen den 1. FC Magdeburg zu Hause).
Das will Uwe Koschinat gegen den Tabellenletzten nutzen für den zweiten Heimsieg hintereinander. „Die Stuttgarter können es gerade selber nicht richtig fassen. Letztes Jahr haben Sie lange oben mitgespielt. Der Etat wurde diese Saison erhöht. Da hatten alle damit gerechnet, dass man nun den nächsten Schritt nach vorne machen kann“, analysiert der Fortuna-Trainer die Lage des nächsten Kontrahenten.

Sogar die Trumpfkarte des Trainerwechsels, von Horst Steffen zu Tomislav Stipic, habe kurzfristig noch nicht gestochen, so Koschinat. Zudem habe man wohl unterschätzt, welcher Verlust der Abgang von Besar Halimi war. „Er war ein Unterschiedsspieler“, unterstreicht Koschinat. In Köln fehlt nun auch zu allem Überfluss noch Spielmacher Vincenzo Marchese wegen einer Gelbsperre. „Es ist ja nicht so, dass die Stuttgarter ständig überrannt werden. Fußball spielt sich aber viel im Kopf ab. Nach so einer schlechten Phase fehlt dir die Selbstsicherheit. Die Abläufe und Automatismen funktionieren nicht mehr. Das führt zu weniger Ballbesitz“, so Koschinat, der sich das 3:1 seiner Elf gegen das Spitzenteam aus Osnabrück noch einmal ohne Ton auf DVD angeschaut hat. „Dennoch hat man die Dominanz von uns auf dem Platz gespürt. Wenn uns gegen die Kickers ein frühes Tor gelingt, kann es ein ähnlich dominantes Spiel werden.“

Angesichts des derzeit diesigen, dunklen Wetters hofft der Fortuna-Coach zumindest für die Endphase der Partie auch auf den hilfreichen Effekt des Flutlichtes. „Das hat immer was Besonderes, da das Südstadion mitten in der Stadt liegt. Es ist eine tolle Atmosphäre, da empfindest du auch die Weite der Arena nicht mehr so stark. Und außerdem, da sind wir wieder bei der Psychologie, wissen die Spieler ja auch, dass sie unter Flutlicht zu starken Leistungen fähig sind.“
Personell will Koschinat möglich wenig ändern. Die Blockade im Rücken von Bone Uaferro, der gegen Osnabrück schon in der ersten Hälfte raus musste, hat sich gelöst. Bei Marco Königs wurde gestern ein MRT im schmerzenden Knie gemacht, es ergaben sich aber keine nennenswerten Befunde. Ozan Yilmaz, der sich nach einem Schlag auf den Fuß gegen den VfL eine Risswunde auf dem Span zuzog, ist ebenfalls einsatzbereit. Ein Fragezeichen steht noch hinter Oliver Schröder nach einem Zusammenprall im Training. Can Serdar fehlt weiterhin.

Umstellungen könnte es gegebenenfalls auf den offensiven Außenbahnen geben. Zwar überzeugten sowohl Cauly Oliveira Souza als auch Lars Bender gegen die Niedersachen. Aber mit Hamdi Dahmani und Michael Kessel scharen zwei wertvolle Spieler mit dem Hufen. „Das ist doch die genau die Situation, die wir im Kader brauchen. Bei unserem laufintensiven Spiel kannst du nicht drei-, viermal hintereinander 90 Minuten gehen. Da brauchst du auch mal eine Pause, auch wenn der Spieler das in dem Moment vielleicht nicht so sieht“, erklärt Koschinat, der gegen Osnabrück überraschend Dahmani eine Ruhephase verordnet hatte. Für die letzte Partie vor der Winterpause in Aalen droht im Übrigen nur Kusi Kwame derzeit eine Gelbsperre.

rheinfussball.de