SONNTAG BEI ERZGEBIRGE AUE
Hamdi Dahmani steht vor seinem 200. Pflichtspiel für Fortuna Köln



Der SC Fortuna Köln tritt am Sonntag bei Erzgebirge Aue an. Für Publikumsliebling Hamdi Dahmani wird es ein ganz besonderes Spiel. Der 28-Jährige feiert Jubiläum.

Herrmann-Josef Werres hat er schon länger überholt, zuletzt auch Andreas Brandts. Nur noch neun Einsätze trennen ihn von Ralf Aussem: Hamdi Dahmani belegt mit 199 Partien Rang zehn in der ewigen Rangliste der Spieler mit den meisten Pflichtspieleinsätzen für den SC Fortuna Köln. Der 28-Jährige steht in einer Reihe mit einigen Südstadt-Legenden.

Am Sonntag in der Drittliga-Begegnung bei Erzgebirge Aue (14 Uhr) wird Dahmani voraussichtlich sein Jubiläum feiern. "Das ist schon der Hammer. 200 Spiele sind eine Marke, auf die ich natürlich stolz bin", sagt der Mittelfeldspieler mit einem breiten Grinsen. "Eine tolle Zahl", meint auch sein Trainer Uwe Koschinat, der dem Deutsch-Tunesier das Jubiläum nicht verhageln will: "Ich sehe keinen Grund, Hamdi aus der Mannschaft zu nehmen."

Einsatz Nummer 200 spricht für eine bemerkenswerte Entwicklung in den vergangenen sieben Jahren. Seit seinem Debüt, ein 1:1 gegen den MSV Duisburg II am 3. September 2008 in der NRW-Liga, machte Dahmani fast alle Höhen und Tiefen der Fortuna mit. Sowohl diverse Pokal-Peinlichkeiten als auch die Aufstiege in die Fußball-Regionalliga sowie die Dritte Liga. Fast durchgängig, egal ob unter Koschinat oder dessen Vorgänger Matthias Mink, war Dahmani Stammkraft. "Hamdi hat schon früher immer sehr hart an sich gearbeitet und war verlässlich. auch fußballerisch hatte er hervorragende Anlagen. Taktisch musste er noch zulegen", sagt Koschinat.

Diese Entwicklung mündete 2012, die Fortuna spielte noch in der Regionalliga, in Dahmanis Traum von einer Profikarriere. Er verließ Köln nach vier Jahren auf der Suche nach einer neuen Herausforderung - ein umstrittener Schritt. Denn ein Probetraining bei einem niederländischen Zweitligisten ergab nichts, später landete er für ein glückloses Intermezzo bei Fortunas Erzrivalen FC Viktoria. Nach einer schweren Verletzung wurde sein Vertrag im Sommer 2013 dort nicht verlängert. Dahmani war ein halbes Jahr vereinslos, ehe er im Januar 2014 zurück in die Südstadt kam.

"Er hat sich extrem schnell wieder eingefunden und sich zu einem unverzichtbaren Teil des Teams entwickelt", betont Koschinat. Seine besten Auftritte hatte Dahmani auf dem Flügel vor allem, wenn Ozan Yilmaz oder Kusi Kwame als Verteidiger hinter ihm agierten. Als Duo ergeben sie eine für Fortuna-Verhältnisse sehr spielstarke rechte Seite. Mittlerweile hat Dahmani das eingesehen. "Dort kann ich auch noch torgefährlicher werden", sagt der 28-Jährige, der sich vor noch nicht allzu langer Zeit eher im Zentrum sah. Doch als Vertreter des verletzungsanfälligen Regisseurs Kristoffer Andersen agierte er nicht annähernd so gut.

ksta.de